Hessischer Hochschulpakt – Gleichstellung steht auf dem Spiel
Hessischer Hochschulpakt – Gleichstellung steht auf dem Spiel
Die Landeskonferenz der hessischen Hochschulfrauen- und Gleichstellungsbeauftragten (LaKoF Hessen) warnt eindringlich vor den gravierenden Auswirkungen der geplanten Kürzungen im Hochschulbereich. Sie solidarisiert sich mit den Hochschulleitungen und unterstützt ausdrücklich das Statement der vierzehn akademischen Senate unter dem Titel: „Hessischer Hochschulpakt – Innovationsbremse statt Zukunftsbooster“.
Die vorgesehenen Einsparungen gefährden nicht nur die Qualität von Forschung, Lehre und akademischer Ausbildung. Sie drohen auch besonders jene zu treffen, die ohnehin tagtäglich mit strukturellen Benachteiligungen, unsicheren Beschäftigungsbedingungen und Mehrfachbelastungen zu kämpfen haben: Frauen in der Wissenschaft, nicht-binäre Personen, Menschen mit Sorgeverantwortung, Erstakademiker*innen, Studierende mit erschwertem Bildungszugang sowie Beschäftigte in prekären Arbeitsverhältnissen sind besonders gefährdet. Strukturelle Benachteiligung, unsichere Arbeitsbedingungen und Mehrfachbelastungen können sich so weiter verschärfen.
Die in den vergangenen Jahren mit Fachwissen, politischem Willen und großem Engagement aufgebauten gleichstellungs- und diversitätspolitischen Maßnahmen, die allen gesellschaftlichen Gruppen den gleichberechtigten Zugang zu höherer Bildung sichern sollen, stehen unter dem den Hochschulen aufgebürdeten Spardiktat auf dem Spiel. Dazu gehören Mentoring-Programme, Coaching-Angebote, Antidiskriminierungsberatung, familienunterstützende Services, Maßnahmen gegen Rassismus und Antisemitismus, Initiativen für First-Generation-Studierende oder Unterstützungsleistungen für Studierende und Mitarbeitende mit Behinderungen und gesundheitlichen Einschränkungen. Diese Strukturen und Angebote tragen maßgeblich zur Förderung einer offenen, demokratischen Wissenschaftskultur bei und bereiten den Boden für eine erfolgreiche, qualitativ hochwertige Arbeit möglichst aller Studierenden und Mitarbeitenden in Wissenschaft und Verwaltung.
Angesichts zunehmender Angriffe auf demokratische Grundwerte und emanzipatorische Errungenschaften fordert die LaKoF Hessen, bestehende Initiativen und Einrichtungen zur Gleichstellung, Chancengerechtigkeit und Antidiskriminierung zu sichern und zu stärken und in keinem Fall zu schwächen. Dafür müssen den Hochschulen ausreichende Mittel zur Verfügung gestellt werden. Gleichstellung in der Wissenschaft ist kein „Luxusprojekt“, sondern ein demokratisches Kernanliegen. Sie ermöglicht Chancengerechtigkeit, Vielfalt, sichere Teilhabe und stärkt den Wissenschaftsstandort Hessen. Gleichstellungspolitik muss als unverzichtbarer Bestandteil einer zukunftsorientierten Hochschulentwicklung geschützt und weiterentwickelt werden. Die Landesregierung und auch die Hochschulleitungen sind aufgerufen, hierfür Verantwortung zu übernehmen.
Kontakt:
Landeskonferenz der hessischen Hochschulfrauen- und Gleichstellungsbeauftragten (LaKoF Hessen)
E-Mail: gleichstellung@uni-kassel.de
Website: https://lakof-hessen.de/veroffentlichungen/#section2
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Beate Hentschel Universität Kassel Stabsstelle Kommunikation und Marketing Tel.: +49 561 804-1961 E-Mail: presse@uni-kassel.de www.uni-kassel.de
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