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Bildung zuerst - Recht auf einen Ganztagsschulplatz umsetzen

Frankfurt (ots)

Mit dieser Forderung reagiert der Verband auf die Veröffentlichung des Chancenspiegels, den die Bertelsmann Stiftung am 01.03.2017 vorgelegt hat. Auf 365 Seiten zeichnet der Bericht ein umfassendes Bild über die Chancengerechtigkeit und Leistungsfähigkeit des deutschen Schulsystems seit dem Jahr 2002. (www.chancen-spiegel.de/chancenspiegel/) Aus ihm geht hervor, dass mehr Bildungsgerechtigkeit und eine bessere Ausschöpfung der Bildungsressourcen nach wie vor an die Spitze der bildungspolitischen Agenda gehören. Der Ganztagsschulverband fordert von der Politik eine verstärkte Hinwendung zu diesen beiden gesellschaftlich wichtigsten bildungspolitischen Zielen. Die Betreuung durch ganztägige Schulangebote wurde in allen Bundesländern in den vergangenen 15 Jahren stark ausgeweitet, dennoch wurde zu wenig in Bildung investiert. Damit verfehlen die Ganztagsschulen die von der Bundesregierung und den Ländern selbst gesetzten Ziele aus dem Jahr 2002, wie Rolf Richter, der 1. Vorsitzende des Ganztagsschulverbandes verdeutlicht. Um die soziale Ungleichheit zu mindern, bedürfe es zusätzlicher pädagogischer Konzepte, die das einzelne Kind und seine individuellen Bedürfnisse vermehrt in den Mittelpunkt rücken.

Der Ganztagsschulverband mit Sitz in Frankfurt am Main, der seit 1955 die Interessen von mittlerweile 16.488 ganztägig arbeitender Schulen in Deutschland vertritt, appelliert an die Politik, in den kommenden Jahren mehr in die Qualität der Bildung an Ganztagsschulen zu investieren. Die Politik soll Schulen dazu befähigen, ihren Unterricht den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen anzupassen, also Phasen der Anspannung und Entspannung in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen und neben dem Unterricht Vertiefungs- und Wiederholungsphasen einzubauen. Dazu benötigen Schulen vor allem genügend fachlich und pädagogisch ausgebildetes Personal, um neben der normalen Unterrichtsverpflichtung gezielt individuell fördern zu können. Nur diese Ganztagsschulen, die für alle Schüler einen rhythmisierten Tagesablauf und individuelle Förderung bereithalten, können die bestehenden Defizite abbauen.

Der Ganztagsschulverband führt die im Chancenspiegel benannten Mängel auf die gesellschaftliche Wahrnehmung zurück, die Ganztagsschule als eine um ein Mittagessen und ein Nachmittagsprogramm erweiterte Halbtagsschule zu betrachten. "Diese eingeschränkte Sichtweise wird dem Anspruch einer zukunftsorientierten Bildungspolitik, die auf eine breite Verbesserung schulischer Leistungen und die Ausschöpfung der Bildungspotentiale aller Kinder und Jugendlichen im Blick hat, in keiner Weise gerecht", so der Bundesvorsitzende Rolf Richter.

Nachfrage immer noch größer als Angebot

Nicht allein die Fakten aus dem Chancenspiegel sprechen für eine höhere Priorisierung der Bildung in Ganztagsschulen. Die Nachfrage nach Ganztagsschulplätzen übertrifft immer noch das Angebot. Im IFO-Bildungsbarometer zum Thema Ganztagsschule von 2015 sprechen sich 61 Prozent der befragten Eltern für eine verbindliche Schulzeit bis 15 Uhr, wie sie an Ganztagsschulen angeboten wird, aus. (http://ots.de/2MbxM) Der Ganztagsschulverband fordert die Politik dazu auf, die Wünsche der Eltern erst zu nehmen.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.ganztagsschulverband.de/

Kontakt:


Rolf Richter
1. Vorsitzender Ganztagsschulverband
Am Kindergarten 2
65520 Bad Camberg
E-Mail: richter@ganztagsschulverband.de
Mobil 0152 28981426

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