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ELVe-Nachwuchspreis 2025 verliehen

ELVe-Nachwuchspreis 2025 verliehen
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Das Zentrum für Ernährung, Lebensmittel und nachhaltige Versorgungssysteme (ELVe) hat wieder die besten Abschlussarbeiten preisgekrönt.

Anke Reibert (25) und Ellen Gronbach (25), beide Absolventinnen des Fachbereichs Oecotrophologie, sind für ihre herausragenden Bachelorarbeiten mit dem ELVe-Nachwuchspreis 2025 ausgezeichnet worden. Das wissenschaftliche Zentrum für Ernährung, Lebensmittel und nachhaltige Versorgungssysteme (ELVe) an der Hochschule Fulda vergibt diesen Preis einmal im Jahr, um exzellente wissenschaftliche Leistungen von Studierenden zu würdigen. „Wir zeigen damit, dass Abschlussarbeiten ein nicht zu unterschätzender Beitrag zur Forschung sind“, erläuterte Dr. Caterina Jansen, die als Mitglied des ELVe-Leitungsgremiums die Preisverleihung moderierte.

KI-Chatbots in der Ernährungsberatung

Anke Reibert befasste sich mit den Chancen und Herausforderungen von künstlich intelligenten Chatbots in der Ernährungsberatung. Sie untersuchte, wie Ernährungsfachkräfte den KI- Einsatz in der Beratungspraxis einschätzen und welche Anforderungen sie an die Systeme stellen. Diese Perspektive war bislang kaum erforscht.Die Preisträgerin führte eine Online-Umfrage mit 29 Fachkräften durch und kombinierte diese mit einem leitfadengestützten Interview mit einer im Krankenhaus tätigen Ernährungsfachkraft. Ergebnis: Die Befragten bewerteten die KI-Chatbots sehr unterschiedlich, verstanden sie aber alle als ergänzendes Hilfsmittel. Um das Potenzial auszuschöpfen, bedürfe es klarer Qualitätsstandards, technischer Weiterentwicklungen und begleitender Fortbildungsangebote, schreibt die Preisträgerin.

„Damit haben sie eine klare Roadmap für die zukünftige Integration von KI in die Ernährungsberatung definiert“, betonte Laudator Professor Dr. Jan-Torsten Milde. Den Informatiker überzeugte die Arbeit nicht nur aus theoretischer Sicht, sondern auch wegen ihres interdisziplinären Mehrwerts und ihrer „konkreten und verwertbaren Erkenntnisse für die Weiterentwicklung KI-gestützter Systeme“. Gleichzeitig verwies er auf die weitreichenden Auswirkungen generativer KI: „Wir müssen rechtliche Grenzen ziehen. Die Beschäftigung mit Künstlicher Intelligenz aus einem Fach heraus sorgt hoffentlich für die notwenigen Diskussionen.“

Bio-Lebensmittel in Landeskantinen?

Ellen Gronbach widmete sich einem ganz anderen, aber ebenso hochaktuellen Thema. Sie untersuchte den Einsatz von Bio-Lebensmitteln in Landeskantinen und schaute sich die Strategien der 16 Bundesländer an. „Gemeinschaftsverpflegung hat eine zunehmend größere Bedeutung, wenn es darum geht, eine nachhaltige Ernährungspolitik umzusetzen“, ordnete Laudatorin Professorin Dr. Rohtraud Pichner das Thema ein.Die Preisträgerin analysierte Dokumente aus den Ministerien für Ernährung und Landwirtschaft. Pro Bundesland sichtete sie fünf relevante Dokumente, wählte eines für die Analyse aus und untersuchte es systematisch hinsichtlich Zielsetzung, Verbindlichkeit und Steuerung. Ergebnis: Es zeigten sich große Unterschiede in den politischen Strategien und Maßnahmen, die zur Förderung von Bio-Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung ergriffen werden.

„Sie haben sich mit einer sehr praxisrelevanten, aber sehr komplexen Thematik befasst, die nicht leicht im Rahmen einer Bachelorthesis darstellbar ist“, würdigte Professorin Pichner die Leistung. Die Diskussion des methodischen Vorgehens sowie der Ergebnisse sei sehr gut gelungen und zeige auch die Limitationen der Methodik sowie der Fördermaßnahmen auf. Ein solch komplexes Thema so präzise und schlüssig auf den Punkt zu bringen, sie in jedem Fall preiswürdig.

Über den ELVe-Nachwuchspreis

Das ELVe vergibt den Nachwuchspreis seit mittlerweile sechs Jahren für exzellente Abschlussarbeiten, die sich richtungsweisend mit einem Schwerpunktthema des wissenschaftlichen Zentrums beschäftigen. Dieses Jahr gab es einige Neuerungen: „Wir haben das Nadelöhr etwas enger gemacht und die Bedingungen zur Preisverleihung verschärft“, so Dr. Catherina Jansen. Die Preisvergabe erfolgte in nur zwei Kategorien, nämlich in naturwissenschaftlich-technischen sowie sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Fachgebieten. Jeder Betreuer bzw. jede Betreuerin konnte nur noch eine Arbeit einreichen. Die Begutachtung der Arbeiten erfolgte wie immer durch unabhängige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Dr. Antje Mohr
Pressesprecherin
Stabsstelle Wissenschaftskommunikation
Hochschule Fulda
Leipziger Straße 123
36037 Fulda
Tel.: +49 661 9640-1050
E-Mail:  antje.mohr@verw.hs-fulda.de
www.hs-fulda.de
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