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Uni Bremen am Aufbau eines regionalen Kompetenzzentrums der Arbeitsforschung beteiligt

Uni Bremen am Aufbau eines regionalen Kompetenzzentrums der Arbeitsforschung beteiligt
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Uni Bremen am Aufbau eines regionalen Kompetenzzentrums der Arbeitsforschung beteiligt

Ein neues großes Verbundprojekt an der Universität Bremen mit 15 Partnern aus Forschung, Entwicklung und Praxisbetrieben aus dem Land Bremen und Niedersachen hat seine Arbeit aufgenommen. Ziel ist es, ein „regionales Kompetenzzentrum der Arbeit“ aufzubauen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit 9,7 Millionen Euro.

Zentrale Zielsetzung des Kompetenzzentrums „RessourcenEntwicklung in Dienstleistungsarbeit – RessourcE“ ist es, Lösungen für gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung sowie Kompetenz- und Qualifikationsentwicklung für Einfacharbeit in der Logistik und den gesundheitsbezogenen Dienstleistungen zu entwickeln, zu erproben und auf Übertragbarkeit in andere Wirtschaftsbereiche zu prüfen. Als Einfacharbeit werden Tätigkeiten bezeichnet, die keine formale Qualifikation voraussetzen (Anlerntätigkeiten).

„Es gilt: Entwicklungsperspektiven zu fördern und Beschäftigte gesund zu halten“

Der Verbundkoordinator am Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw), Dr. Peter Bleses, erläutert, warum Einfacharbeit in Dienstleistungen ein wichtiges Thema für die Forschung ist: „Tätigkeiten in sogenannter Einfacharbeit sind zwar einfach zugänglich, aber sie sind deshalb noch lange nicht einfach auszuführen. Vielmehr sind sie oft physisch oder psychisch stark belastend. Man denke nur an die harte Lagerarbeit in der Logistik oder an die körperlich und psychisch herausfordernde Arbeit von Hilfskräften in der Altenpflege. Obwohl Beschäftigte in Einfacharbeit oft unverzichtbare Leistungen erbringen, bieten sie ihnen meist wenig Entwicklungsperspektiven in besser bezahlte Tätigkeiten“.

Für die Nordwest-Region, die unter einem zunehmenden Fachkräftemangel leidet, der die regionale Wirtschaftsentwicklung bremst, können sich bessere Entwicklungsperspektiven von Menschen in Einfacharbeit als aussichtsreiche Ressource erweisen. Daher gilt es, Beschäftigte in Einfacharbeit gesund zu erhalten, ihnen Perspektiven aufzuzeigen und unter anderem auch Wege in die Facharbeit zu ermöglichen. Dabei soll laut Bleses der Praxisbezug im Mittelpunkt stehen: „Wir wollen hier in Zusammenarbeit mit der Praxis ganz konkrete Tools entwickeln, die den Beschäftigten und den Unternehmen möglichst direkt helfen und an unterschiedliche Bedarfslagen angepasst sind. Dafür sind verschiedene Partner in das Projekt einbezogen worden, die notwendige Fachkompetenzen für die Entwicklung solcher Tools mitbringen“.

Enge Vernetzung in Kompetenzbeirat

Die Entwicklung von Instrumenten ist aufgrund der Unterschiedlichkeit der Bedarfe in den verschiedenen Branchen und Tätigkeiten breit angelegt. Zu nennen sind etwa sensorbasierte, KI-gestützte Exoskelette für die ergonomische Unterstützung beim Heben schwerer Lasten wie Stückgut im Hafen oder KI-gestützte Tools zur Potenzialerkennung für die Weiterbildung. Zudem werden Tools für Führungskräfte zur kultursensiblen Ansprache unterschiedlicher Beschäftigtengruppen, angepasste Konzepte der Kompetenzermittlung und -förderung sowie des Lernens vor Ort und der gesundheitsförderlichen Gestaltung der Arbeit am und mit Menschen entwickelt.

Später sollen diese Tools in das Kompetenzzentrum RessourcE eingespeist und für die breite Nutzung in der Praxis für die Region Nordwest verfügbar gemacht werden. Den Aufbau des Kompetenzzentrums, das sich mit weiteren Unterstützungsangeboten (zum Beispiel der Bundesagentur für Arbeit) vernetzen soll, verfolgt das Verbundprojekt RessourcE in enger Kooperation mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern aus Politik, Verbänden und Institutionen in der Region Nordwest, die sich in einem beratenden Beirat zusammenfinden werden.

Uni Bremen erhält 2,8 Millionen Euro

Die Verbundkoordination „RessourcenEntwicklung in Dienstleistungsarbeit – RessourcE“ liegt beim Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw), an der Universität sind zudem der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft sowie – als An-Institut – das Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH (BIBA) beteiligt. Das Projekt ist in der BMBF-Förderlinie „Regionale Kompetenzzentren der Arbeitsforschung“ verortet. Die Gesamtfördersumme für das Konsortium mit 15 Partnerorganisationen aus Forschung, Entwicklung und Praxisbetrieben beträgt ca. 9,7 Mio. Euro. Der Anteil der Universität Bremen beläuft sich dabei auf ca. 2,8 Mio. Euro. Ziel ist es, in der fünfjährigen Förderphase das regionale Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung RessourcE für die Nordwest-Region im Einzugsbereich der Städte Oldenburg, Wilhelmshaven, Bremerhaven und Bremen aufzubauen und zu verstetigen. Das Projekt läuft bis 2028.

Weitere Informationen:

Projektpartner:

  • Universität Bremen, Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw) und Wirtschaftspsychologie, Schwerpunkt Organisationspsychologie
  • Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH
  • care pioneers GmbH, Oldenburg
  • Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH (BIBA)
  • Jade Hochschule Wilhelmshaven / Oldenburg / Elsfleth, Institut für technische Assistenzsysteme (ITAS)
  • WearHealth UG, Bremen
  • Initiative zur sozialen Rehabilitation e.V. / FOKUS, Bremen
  • AWO-Bezirksverband Weser-Ems e.V., Oldenburg
  • Mensen GmbH, Lilienthal
  • vacances Mobiler Sozial- und Pflegedienst GmbH, Bremen
  • PTS Packing, Transport, Services & Logistics GmbH, Bremen
  • LOREL Logistik GmbH, Bremen
  • Vollers Management Service GmbH, Bremen
  • BLG Industrielogistik GmbH & Co. KG, Bremen
  • J. MÜLLER Weser GmbH & Co. KG, Brake

https://iaw.uni-bremen.de/projekte/laufende-projekte?proj=377

https://uni-bremen.de

Fragen beantwortet:

Dr. Peter Bleses

Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw)

Leiter der Forschungsabteilung II: "Perspektiven nachhaltiger Beschäftigungsfähigkeit"

Universität Bremen

Tel.: +49 421 218-61748

pbleses@uni-bremen.de

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