All Stories
Follow
Subscribe to Universität Bremen

Universität Bremen

Deutscher Nachhaltigkeitspreis für Thorsten Kluß und sein Team

Deutscher Nachhaltigkeitspreis für Thorsten Kluß und sein Team
  • Photo Info
  • Download

Deutscher Nachhaltigkeitspreis für Thorsten Kluß und sein Team

Der Wissenschaftler Thorsten Kluß von der Universität Bremen und sein Team loopsai haben den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Forschung gewonnen. In dem Projekt "loopsai - Künstliche Intelligenz natürlich integriert" geht es um nachhaltiges Wirtschaften mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Die Auszeichnung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wurde am 4. Dezember 2020 in Düsseldorf verliehen. Neben loopsai gab es zahlreiche weitere Preise. Unter anderem wurden prominente Menschen aus Kunst und Politik ausgezeichnet, wie zum Beispiel Elton John und Ursula von der Leyen.

"Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung", sagt Thorsten Kluß. "Uns liegt das Thema Nachhaltigkeit sehr am Herzen, jetzt können wir unser Projekt weiter fortsetzen." Der Wissenschaftler wurde am Freitagabend stellvertretend für das Team digital dazu geschaltet, als die Gewinner der Kategorie Forschung gegen 22 Uhr verkündet wurden. Die Preisverleihung in Düsseldorf fand wegen der Pandemie nur in kleiner Besetzung in Präsenz statt und wurde mit acht Kameras übertragen.

"Kreislauf ermöglichen, in dem jeder Stoff weiterverwertet werden kann"

Worum geht es in dem Projekt "loopsai"? Bei der Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln werden oft wertvolle Stoffe weggeworfen. Thorsten Kluß von der Universität Bremen will das mit seinen Partnern aus Bremen, Hamburg und Darmstadt ändern. "Wir wollen einen Kreislauf ermöglichen, in dem jeder Stoff weiterverwertet werden kann", sagt der Wissenschaftler von der Arbeitsgruppe Kognitive Neuroinformatik der Universität Bremen. Mit Hilfe der intelligenten Open-Source-Software "loopsai - Künstliche Intelligenz natürlich integriert" wollen sie das Konzept im Internet zugänglich machen.

Das Konzept für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft haben Kluß und seine Bremer Kollegin Carolin Johannsen von der Handwerkprojekt GmbH gemeinsam mit den Unternehmen "Frisches Management" und "Teikei Coffee" aus Hamburg sowie einer Umweltingenieurin aus Darmstadt bei einem Ideenwettbewerb der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis entwickelt. Dabei soll die Software "loopsai" Betriebe automatisch in Stoffkreisläufen anordnen und Vorschläge machen, wer den Müll von anderen als Rohstoff für sich verwenden kann. "Das spart Ressourcen, Geld und entlastet die Müllentsorgung", so Kluß. Der Wissenschaftler setzt sich seit vielen Jahren für nachhaltige Projekte an der Universität Bremen ein.

Bunker in Hamburg als urbane Farm nutzen

Die Software "loopsai" wird bereits während der Entwicklungsphase in einer urbanen Farm erprobt, die bereits nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft arbeitet. Dort sollen auch die nötigen Daten für die KI gesammelt werden. Dafür hat das Team in Hamburg-Wilhelmsburg einen Bunker anmieten, um Speisepilze zu züchten. "Bunker haben viel Platz", erklärt Kluß. "Sie sind ideal, um großflächig Pilze zu züchten, die wenig Licht benötigen."

Als Nährboden will das Team den Kaffeesatz von "Teikei Kaffee" nutzen. Die Pilze werden regional verkauft. Ihre Reste - vereinfacht gesagt: "die Wurzeln" - dienen Insekten als Nahrungsgrundlage, die wiederrum eine wertvolle Proteinquelle sind. "Was die Insekten übriglassen, kann in einer Biogasanlage genutzt werden, um Methan zum Heizen oder Kochen herzustellen. Als Rest bleibt ein hochwertiger Dünger, der wiederrum für den Anbau von Pflanzen genutzt werden kann.

"Durch diese Arbeit im Reallabor lernen wir und insbesondere die KI, welche verarbeitenden Betriebe in einer Region noch fehlen oder wo auf der behördlichen oder politischen Seite Änderungen erforderlich sind, um diese Art Kreislaufwirtschaft zu vereinfachen."

Nur drei Teams waren im Finale

Bundesweit hatten es nur drei Teams in der Kategorie Forschung ins Finale geschafft. Sie wurden von insgesamt 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Forschung, Kommunen, Wirtschaft, Ingenieurwesen und zahlreichen anderen Feldern ausgewählt. Alle hatten im Sommer an einem Ideenwettbewerb - einem sogenannten Makathon - des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Forschung teilgenommen. Schließlich wurde das Gewinnerteam über ein digitales Publikumsvoting entschieden.

Was gibt es zu gewinnen?

Das Team "loopsai" erhält als Preis auch eine Förderberatung und ein professionelles Medientraining, um seine Ideen erfolgreich weiterentwickeln zu können. Allen drei Nominierten werden zudem Siegel zur Verfügung gestellt, mit denen der eigene Erfolg intern und extern kommuniziert werden kann.

Über den Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Forschung wurde 2012 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufen, um nachhaltigkeitsbezogene Forschungsleistungen Deutschlands zu würdigen und zu helfen, sie mit dem Nachhaltigkeitsengagement von Unternehmen und Kommunen zu verknüpfen. In den vergangenen Jahren wurden Beiträge zu den FONA-Leitinitiativen Green Economy, Zukunftsstadt, Energiewende, Wärmewende, Wasser und Biodiversität prämiert. In diesem Jahr steht das Thema "Urbane Bioökonomie" im Fokus des Forschungspreises. Die Auszeichnung wird vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen.

Weitere Informationen:

Sehen Sie ein Video über das Projekt "loopsai" in der Mediathek der Wissenschaftssendung 3sat: www.3sat.de/wissen/nano/dnp-projekt-loopsai-100.html

Hier finden Sie die Pressemitteilung zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis:

www.nachhaltigkeitspreis.de/presse/pressemitteilungen/news/das-sind-die-sieger-des-deutschen-nachhaltigkeitspreises-2021/

www.cognitive-neuroinformatics.com/de

www.uni-bremen.de

Fragen beantwortet:

Thorsten Kluß

Arbeitsgruppe Kognitive Informatik

Universität Bremen

Tel.: +49 421 218-64249

E-Mail: tox@uni-bremen.de

Universität Bremen
Hochschulkommunikation und -marketing
Telefon: +49 421 218-60150
E-Mail:  presse@uni-bremen.de

Über die Universität Bremen:
Leistungsstark, vielfältig, reformbereit und kooperativ - das ist die Universität Bremen. Rund 23.000 Menschen lernen, lehren, forschen und arbeiten auf dem internationalen Campus. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Mit gut 100 Studiengängen ist das Fächerangebot der Universität breit aufgestellt. Als eine der führenden europäischen Forschungsuniversitäten pflegt sie enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit. Gemeinsam mit neun jungen Universitäten und vier assoziierten Mitgliedern aus dem Hochschul-, Nichtregierungs- und privaten Bereich gestaltet die Universität Bremen in den nächsten Jahren eine der ersten Europäischen Universitäten. Das Netzwerk YUFE - Young Universities for the Future of Europe wird von der EU-Kommission gefördert. In der Region ist die Universität Bremen Teil der U Bremen Research Alliance. Die Kompetenz und Dynamik der Universität haben zahlreiche Unternehmen in den Technologiepark rund um den Campus gelockt. Dadurch ist ein bundesweit bedeutender Innovations-Standort entstanden - mit der Universität Bremen im Mittelpunkt.



 
More stories: Universität Bremen
More stories: Universität Bremen