PP Ravensburg: Gemeinsame Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Ravensburg, des Landratsamts Ravensburg und des Polizeipräsidiums Ravensburg vom 20.05.2025
Ravensburg/Weingarten (ots)
Haus des Jugendrechts nimmt Arbeit auf
Vor wenigen Tagen war es soweit - das Haus des Jugendrechts Ravensburg wurde fertiggestellt. In dem umgebauten Gebäude in der Hähnlehofstraße in Weingarten werden zukünftig Vertreter der Staatsanwaltschaft Ravensburg, des Landratsamts Ravensburg und des Polizeipräsidiums Ravensburg unter einem Dach arbeiten, um in Strafverfahren gegen Kinder, Jugendliche und Heranwachsende einen engen Austausch sicherzustellen. Wie die Praxis in vergleichbaren Einrichtungen im Land zeigt, führen kürzere Informationswege und schnellere Reaktionen auf delinquentes Verhalten zu mehr Vertrauen und weniger Missverständnissen und tragen so nachweislich effektiver dazu bei, junge Menschen vor einem dauerhaften Abgleiten in die Kriminalität zu bewahren.
Am Montagmorgen wurde diese neue Einrichtung mit einem Festakt offiziell eröffnet. Justizministerin Marion Gentges MdL und Staatssekretär Thomas Blenke MdL nahmen dieses besondere Ereignis zum Anlass, um die Indienststellung persönlich vorzunehmen.
"Mit der Eröffnung des neuen Haus des Jugendrechts Ravensburg setzt sich eine Erfolgsgeschichte fort, die vor über 25 Jahren begonnen hat. Allein in Baden-Württemberg verfügen wir mit dem heutigen Tag über vierzehn Einrichtungen dieser Art. Sie sorgen für eine schnelle und konsequente Sanktionierung der jungen Straftäter. Die Strafe folgt sprichwörtlich 'auf dem Fuße'. Gleichzeitig bekommen die Jugendlichen frühzeitig und zielgerichtet Hilfsangebote für ein straffreies Leben. Gerade für die tägliche intensive Zusammenarbeit unter einem Dach sowie die Umsetzung präventiver und kreativer Projekte braucht es besonders großes Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine ganz besondere Leistung, die sich für unsere Gesellschaft lohnt und große Wertschätzung erfährt", sagte Justizministerin Marion Gentges MdL anlässlich der Eröffnungsfeier.
Auch Staatssekretär Thomas Blenke MdL und Polizeipräsident Uwe Stürmer zeigten sich über die Eröffnung erfreut.
"Bei der Bekämpfung der Jugendkriminalität setzen wir in Baden-Württemberg vor allem auf Prävention, Aufklärung und Wiedereingliederung. Greift das nicht, zeigen wir jugendlichen Straftäterinnen und Straftätern ihre Grenzen konsequent auf. Wichtig dabei ist: Der Zeitraum zwischen Straftat und Strafe muss möglichst kurz sein. Deshalb hat sich die Idee, die handelnden Akteure - Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendgerichtshilfe - an einem Ort zu bündeln, bewährt. Mit unseren Häusern des Jugendrechts schaffen wir kurze Wege und damit eine schnelle Reaktion. Damit stoppen wir kriminelle Karrieren frühzeitig und geben jungen Straftäterinnen und Straftätern eine Perspektive", so Staatssekretär Blenke MdL in seinem Grußwort.
Polizeipräsident Uwe Stürmer ergänzte: "Ich freue mich sehr, dass wir nun auch hier in Oberschwaben mit diesem sehr ansprechend gestalteten Haus des Jugendrechts an den Start gehen und bin sicher, dass es dank der sehr engagierten Kollegenschaft gelingen wird, noch schneller und passgenauer auf delinquentes Verhalten junger Menschen zu reagieren."
Neben der zeitnahen und wirkungsvollen Reaktion auf straffälliges Verhalten soll die Einrichtung aber vor allem auch dazu dienen, durch frühe Beratung und Hilfe ein Abgleiten in die Delinquenz zu verhindern.
Landrat Harald Sievers hob neben der Beschleunigung der Prozessabläufe hervor, dass es helfe, gut abgestimmt alle verfügbaren Möglichkeiten auszuschöpfen, um straffällig gewordene Jugendliche frühestmöglich wieder zurück auf einen guten Weg zu bringen: "Außerdem kann diese Kooperation eine Maßnahme sein, um zur Stärkung des mitunter negativ belasteten Sicherheitsgefühls der Bevölkerung hier im Schussental positiv beizutragen". Darüber hinaus warb der Landrat für eine Vernetzung der verschiedenen Akteure im Präventionsbereich, um Straftaten im Idealfall von vornherein zu verhindern.
Zukünftig werden insgesamt 15 Polizeibeamtinnen und -beamte sowie drei Vertreterinnen des Landratsamtes und zwei Staatsanwälte im Haus des Jugendrechts Hand in Hand zusammenarbeiten.
Die Zuständigkeit orientiert sich an den Sozialräumen "Schussental Nord" (Weingarten, Baienfurt, Berg, Baindt, Wolpertswende, Fronreute, Horgenzell, Wilhelmsdorf) und "Schussental Süd" (Ravensburg, Schlier, Grünkraut, Bodnegg, Waldburg, Vogt).
Das Haus des Jugendrechts wird mit der gestrigen Eröffnung ab sofort seine Arbeit aufnehmen.
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