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Hauptzollamt Bremen

HZA-HB: Erfolgreiche Jahresbilanz des HZA Bremen
über 400 kg Kokain sichergestellt/ 150.000 gefälschte Produkte einbehalten/ 3,8 Milliarden Euro Einnahmen/ erfolgreiche Bekämpfung der Schwarzarbeit

HZA-HB: Erfolgreiche Jahresbilanz des HZA Bremen / über 400 kg Kokain sichergestellt/ 150.000 gefälschte Produkte einbehalten/ 3,8 Milliarden Euro Einnahmen/ erfolgreiche Bekämpfung der Schwarzarbeit
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Bremen (ots)

Das Hauptzollamt Bremen legt heute im Nachgang zur bundesweiten 
Bilanz des Zolls seine regionalen Ergebnisse vor. Die Statistik für 
das Jahr 2024 mit ausführlichen Informationen des Hauptzollamts 
Bremen kann digital über  presse.hza-bremen@zoll.bund.de angefordert 
werden. 
Hafensicherheit und Kokainsicherstellungen
Der Zoll spielt für die Hafensicherheit in den bremischen 
Überseehäfen und einhergehend für die Bekämpfung des organisierten 
Rauschgiftschmuggels eine zentrale Rolle. Mit seiner EDV-gestützten 
Risikoanalyse ist das Hauptzollamt Bremen in der Lage, potentielle 
Schmuggelware aus den mehr als 4 Millionen Containern (in TEU), die 
jährlich in Bremerhaven umgeschlagen werden, gezielt herauszufiltern.
Das Personal des Zolls für die Kontrollen in Bremerhaven wurde in den
letzten Jahren nachhaltig verstärkt. Mit der neuen Röntgenfläche, die
diesen Sommer in Betrieb genommen wird, können künftig neben 
Seecontainern auch LKWs gescannt werden. Die ohnehin gute 
Zusammenarbeit mit den anderen Sicherheitsbehörden und Hafenbetrieben
wurde noch einmal intensiviert.
Seit dem letzten Jahr können insbesondere Hafenbeschäftigte dem Zoll 
über eine Telefonhotline verdächtige Vorgänge auf dem Terminalgelände
oder Anwerbeversuche durch Schmugglerbanden melden. Die Rufnummer 
0421 5154 7000 ist an jedem Tag rund um die Uhr besetzt. Die 
Mitteilungen können anonym erfolgen.
Das Hauptzollamt Bremen hat im letzten Jahr über 400 kg Kokain 
sichergestellt. Nach der Rekordsicherstellungsmenge von mehr als 1,8 
Tonnen Kokain ist hier ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. 
Dennoch ist die 2024 sichergestellte Menge an Kokain gemessen an 
früheren Jahren weiterhin hoch und verbleibt im üblichen 
Schwankungsbereich der letzten Jahre. Weiterhin wird die 
Rip-Off-Schmuggelmethode angewendet, bei der Schmugglerbanden auf 
einem Terminal in Südamerika die Drogen unbemerkt in einem 
Seecontainer nahe der Containertür oder einem anderen leicht 
zugänglichem Versteck ablegen, damit sie in Europa in einem 
unbeobachteten Moment schnell wieder aus dem Container entfernt 
werden können. Bereits im Januar 2024 wurde ein aus Brasilien 
ankommender Seecontainer aufgrund der vom Zoll durchgeführten 
Risikoanalyse selektiert, in dem über 275 Kilo Kokain versteckt 
waren. Aus ermittlungstaktischen Gründen wurde das Kokain 
kontrolliert weiter zum nächsten Bestimmungshafen Hamburg 
transportiert und dort sichergestellt. Das Zollfahndungsamt Hamburg 
hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen. Zu weiteren 
Sicherstellungen können derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen 
keine weiteren Angaben gemacht werden.
"Die geringere Sicherstellungsmenge von Kokain ist für uns kein Grund
zur Entwarnung. Wir haben in der Vergangenheit immer wieder Jahre 
erlebt, in denen die Schmuggler offensichtlich vermehrt in andere 
europäische Häfen ausgewichen sind, es im Folgejahr aber wieder über 
Bremerhaven versucht haben, Kokain einzuschmuggeln. Bremerhaven 
bleibt als einer der größten Häfen Europas weiterhin Einfallstor für 
den Rauschgiftschmuggel", erläutert Nicole Tödter, Leiterin des 
Hauptzollamts Bremen und ergänzt: "Die intensive und 
risikoorientierte Kontrolltätigkeit des Zolls im Hafen wird 
konsequent fortgeführt. Die Anzahl an Kontrollkräften bleibt 
weiterhin hoch. Natürlich sind wir auch in einem ständigen Austausch 
mit den angrenzenden Hauptzollämtern, den Zollfahndungsämtern und 
unseren Partnerbehörden. Die Allianz der Seehäfen zur Bekämpfung des 
Rauschgiftschmuggels ist ein weiterer wichtiger Baustein im Kampf 
gegen den Drogenschmuggel".
Steuereinnahmen
Die Steuereinnahmen des Hauptzollamts Bremen sind mit knapp 3,8 
Milliarden Euro um 700 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreswert 
gesunken. Der Rückgang der Einnahmen betrifft hauptsächlich die 
Einfuhrabgaben Zoll und Einfuhrumsatzsteuer. 
"Zoll und Einfuhrumsatzsteuer müssen bei gewerblichen Einfuhren nicht
unbedingt unmittelbar bei der Einfuhr entrichtet werden, sondern 
können auch später an einem anderen Ort in der Europäischen Union 
gezahlt werden. Diese Wahlmöglichkeit an Zollverfahren lässt das 
Zollrecht zu und davon haben im letzten Jahr Einführer in den 
bremischen Häfen vermehrt Gebrauch gemacht. In der Bilanz des 
Hauptzollamts Bremen fehlen demnach diese Beträge", erläutert Tödter 
und fährt fort: "auch bundesweit kam es zu einer leichten 
Verringerung der Einfuhrabgaben. Diese beiden Faktoren sind 
ursächlich für den Einnahmerückgang beim Hauptzollamt Bremen. Mit 
fast 4 Milliarden Euro leistet das Hauptzollamt Bremen jedoch 
weiterhin einen wichtigen Beitrag zu den bundesweiten Einnahmen des 
Zolls". 
Die Einnahmen aus Verbrauch- und Verkehrsteuern hingegen sind im 
letzten Jahr nur um 80 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr gesunken.
Der Rückgang verbleibt im Rahmen der jährlichen normalen 
Schwankungsbreite.
Als Partner der Wirtschaft sorgt der Zoll durch seine modernen 
Strukturen für eine schnelle und reibungslose Abfertigung und trägt 
zum Schutz der Wirtschaft und Bevölkerung bei. "Als Leiterin bedanke 
ich mich bei allen Beschäftigten des Hauptzollamts Bremen für deren 
engagierte und professionelle Aufgabenwahrnehmung", ergänzt Tödter. 
Produktfälschungen
Der Trend der Vorjahre bleibt unverändert. Weiterhin sind 
hochpreisige Markenwaren beliebte Fälschungsobjekte. Insgesamt wurden
durch das Hauptzollamt Bremen fast 150.000 gefälschte Produkte im 
Wert von über 1,3 Millionen Euro vom Markt ferngehalten. Die 
Verdreifachung der sichergestellten Menge gegenüber den 
Beschlagnahmungen von 2023 ist im Wesentlichen auf zwei Großeinfuhren
gefälschter Körperpflegemittel beim Zollamt Bremerhaven 
zurückzuführen.
"Produktpiraterie unterläuft den fairen Wettbewerb in der 
Europäischen Union und gefährdet Arbeitsplätze. Die wesentlich 
geringeren Herstellungskosten gefälschter Produkte gehen häufig nicht
nur zu Lasten der Qualität. Nicht eingehaltene Sicherheitsstandards 
und die Verwendung von gesundheitsgefährdenden Stoffen bei der 
Herstellung von Produktfälschungen stellen zudem für den 
Endverbraucher eine Gefahr dar. Der Zoll unterbindet daher im 
Interesse der Wirtschaft und der Verbraucher die Einfuhren 
gefälschter Produkte", fügt Tödter an.
Bekämpfung der Schwarzarbeit
Im Kampf gegen die Schwarzarbeit zieht das Hauptzollamt Bremen für 
das Jahr 2024 eine positive Bilanz. Die festgestellte Schadenssumme 
fiel mit 19 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresergebnis um rund 2 
Millionen Euro höher aus. Die festgestellte Schadenssumme im Rahmen 
umfangreicher und zeitaufwändiger straf- und bußgeldrechtlichen 
Ermittlungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des 
Hauptzollamts Bremen setzt sich aus nicht gezahlten 
Sozialversicherungsbeiträgen, nicht gezahlten Steuern und "sonstigen 
Schäden" (insbesondere nicht gezahlten Mindestlöhnen und 
Urlaubskassenbeiträgen sowie zu Unrecht erhaltenen Sozialleistungen) 
zusammen.
Die Ermittlungen der FKS führten im Jahr 2024 zu einem erneut hohen 
Wert von über 3.100 eingeleiteten Strafverfahren und lag damit nur 
leicht unter dem Vorjahreshöchstwert von über 3.500 Verfahren. Die 
über 2.000 eingeleiteten Bußgeldverfahren stellen einen Höchstwert 
dar. Der hohe Vorjahreswert von über 1900 eingeleiteten 
Bußgeldverfahren wurde damit nochmals übertroffen. In Folge der 
Ermittlungen des Hauptzollamts Bremen wurden mit fast 650.000 Euro an
Geldstrafen rund 100.000 Euro höhere Geldstrafen als im Vorjahr 
ausgesprochen. Mit über 1,2 Millionen Euro an Bußgeldern lag dieser 
Wert ebenfalls mit über 400.000 Euro deutlich über den Vorjahreswert.
Die Anzahl an Arbeitgeberprüfungen ging im letzten Jahr von rund 500 
Prüfungen auf rund 350 Prüfungen zurück. Die Prüfungen erfolgen auf 
Grundlage eigener Risikoeinschätzung nach dem Grundsatz "Qualität vor
Quantität". Durch den risikoorientierten Ansatz konzentrierte sich 
die FKS des Hauptzollamts Bremen im Jahr 2024 zielgenau auf die 
generell für Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung besonders 
anfälligen Bereiche, wie zum Beispiel der Bausektor. Klassisch 
betroffen sind auch der Gaststätten- und Beherbergungsbereich, das 
Spedition-, Transport- und Logistikwesen und Friseur- und 
Kosmetiksalons.
"Über 3100 eingeleitete Strafverfahren und eine festgestellte 
Schadenssumme von über 19 Millionen Euro im letzten Jahr zeigen, dass
der risikoorientierte Prüfansatz der FKS zum Erfolg führt. Die 
Konzentration der Schwarzarbeitsprüfungen auf werthaltige Verfahren 
zahlt sich aus", erläutert Tödter und fährt fort: "Schwarzarbeit ist 
Wirtschaftskriminalität, die unsere Wirtschaft und unser Sozialsystem
gefährdet. Daher halten wir den durch unsere Kontrolltätigkeit 
ausgeübten Verfolgungsdruck, der sich in unserer Bilanz des letzten 
Jahres widerspiegelt, weiterhin aufrecht."
Zusatz:
Sollte das Interesse an einer Tätigkeit bei Zoll geweckt worden sein,
können die Modalitäten und Voraussetzungen für eine Bewerbung unter 
Zoll.de/Karriere oder auf zoll-karriere.de eingesehen werden. Der 
Zoll ist immer bestrebt, engagierte und motivierte Kollegen und 
Kolleginnen für eine abwechslungsreiche und sinnstiftende Tätigkeit 
einzustellen. 

Rückfragen bitte an:

Hauptzollamt Bremen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Volker von Maurich
Telefon: 0421 5154 - 1026
E-Mail: presse.hza-bremen@zoll.bund.de
www.zoll.de

Original content of: Hauptzollamt Bremen, transmitted by news aktuell

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