Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf

BPOLI LUD: Bundespolizei richtete ein Auge auf Reisebusse und deren Passagiere

04.06.2018 – 13:49

Görlitz (ots)

Dass die illegale Migration insbesondere auf schnellen Verkehrswegen stattfindet und so vor allem auch Schleuser bundesweit die Autobahnen für ihre kriminellen Geschäfte nutzen, ist offensichtlich. Dabei werden die Migranten mit den verschiedensten Verkehrsmitteln eingeschleust. Neben der Einschleusung in Lastkraftwagen (so genannte Behältnis-Schleusungen) sind es immer wieder auch Reisebusse, die den Drittstaatsangehörigen als entsprechendes Transportmittel dienen.

So hatte die auf dem ersten Abschnitt der Fahndungsachse BAB 4 - BAB 17 - BAB 72 zuständige Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf in der vergangenen Woche ein Auge auf Busse und deren Passagiere gerichtet.

Mit Unterstützung der mobilen Kontroll- und Überwachungseinheit fahndeten die Einsatzkräfte an vier Tagen intensiv zwischen dem Ludwigsdorf er Autobahngrenzübergang und dem Königshainer Autobahntunnel. Während des Einsatzes sind insgesamt 57 Reisebusse ganz genau unter die Lupe genommen und die Identität von knapp 3000 Personen überprüft worden. Wie sich herausstellte, hatte jedoch nicht jede dieser Personen eine blütenweiße Weste ...

Gegen drei polnische Männer (43, 49, 49) sind beispielsweise Haftbefehle vollstreckt worden. In allen drei Fällen hatten die Verurteilten die angeordneten Geldstrafen - zum Teil in vierstelliger Höhe - nicht bezahlt. Letztlich musste aber keiner der Festgenommen ersatzweise ins Gefängnis. Jeder hatte so viel Geld dabei, um damit seine Strafe zu begleichen.

Den Namen eines 29-Jährigen Litauers hatte die Republik Österreich auf die internationale Fahndungsliste setzen lassen. Nachdem die Daten des Mannes erhoben wurden, wird nun die Bundespolizei dessen genaue Anschrift den dortigen Justizbehörden übermitteln.

Nach einem 61-Jährigen aus Polen ließ dagegen das Amtsgericht Görlitz fahnden. In seinem Fall ging es um fehlende Unterlagen im Rahmen eines Strafverfahrens.

Dass auch immer wieder Dokumente in den Fahndungslisten erscheinen, beweisen zwei Feststellungen im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen.

So hatte eine hessische Kriminalpolizeidienststelle ihre Fühler nach einem polnischen Personalausweis ausgestreckt. Dieser ist bei einem 47-jährigen polnischen Reisenden gefunden worden. Den Ausweis haben die Bundespolizisten sichergestellt, später nach Hessen gesendet.

Sichergestellt wurde ebenfalls ein rumänischer Ausweis. Das verfälschte Papier fand sich im Rucksack eines 22-jährigen ukrainischen Reisenden. Erste Ermittlungen ergaben, dass das Corpus Delicti im März 2014 in Rumänien gestohlen wurde. Nun wird es den rumänischen Behörden zurückgegeben. Dessen ukrainischen Inhaber erwartet in diesem Zusammenhang ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Verschaffens falscher amtlicher Ausweise.

Der 22-Jährige steht darüber hinaus im Verdacht, unerlaubt ins Bundesgebiet eingereist zu sein. Möglicherweise wollte er der Schwarzarbeit in Deutschland nachgehen. Nach Aberkennung seines Reiserechts ist er nach Polen zurückgeschoben worden.

Ähnlich erging es auch einem 35-Jährigen aus der Ukraine. Auch ihm war die Bundespolizei auf die Schliche gekommen. Demnach wollte der Mann im Freistaat Bayern einer illegalen Erwerbstätigkeit nachgehen. Dazu sollten ihm aller Wahrscheinlichkeit nach eine gefälschte rumänische ID-Karte und ein gefälschter rumänischer Führerschein behilflich sein. Das Ende seines Liedes waren entsprechende Strafanzeigen und gleichfalls eine Zurückschiebung.

Schließlich könnte seit dem Einsatz, bei dem natürlich auch Personenkraftwagen von den Fahndern kontrolliert wurden, die Freundschaft zwischen zwei Slowaken (33, 35) Risse bekommen haben. Der 33-Jährige wurde als Fahrer eines VW-Kleinbusses angetroffen. Bei der Sichtung der Fahrzeugpapiere kam ans Licht, dass der fahrbare Untersatz seit März dieses Jahres nicht mehr versichert ist. Inwiefern ihm sein 35-jähriger Beifahrer, der als Halter des VW eingetragen ist, hinsichtlich des fehlenden Versicherungsvertrages etwas verschwiegen hat, blieb unklar. In jedem Fall wird nun beiden Slowaken ein Verstoß gegen die Versicherungspflicht vorgeworfen.

Damit knüpfen die Erfolge der Bundespolizei-Fahnder nahtlos an die Fahndungsergebnisse der zurückliegenden Wochen an.

Kontaktdaten anzeigen

Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf
Pressesprecher
Michael Engler
Telefon: 0 35 81 - 3 62 67 21
E-Mail: bpoli.ludwigsdorf.presse@polizei.bund.de
www.bundespolizei.de
Twitter: @bpol_pir

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