DIE ZEIT

Ex-Börsenchef Seifert warnt vor Achse London-New York

29.03.2006 – 11:17

Hamburg (ots)

Dem europäischen Kapitalmarkt droht die Spaltung,
wenn die US-Technologiebörse Nasdaq mit ihrem Übernahmeangebot für
die London Stock Exchange (LSE) zum Zuge kommen sollte. Diese Ansicht
vertritt Werner Seifert, ehemaliger Vorstandschef der Deutschen
Börse, in der ZEIT. In seinem ersten Interview seit seinem Abgang im
Mai 2005 warnt der Börsenexperte: "Dann haben wir eine Achse
London-New York, zwischen den beiden einzigen Finanzplätzen, die
weltweit zählen."
Ein wirklich globaler Kapitalmarkt mit angelsächsischer
Kapitalmarktkultur und ähnlicher Regulierung würde eine Sogwirkung
auf heimische Unternehmen ausüben, sagt Seifert. Den Firmen werde gar
nichts anderes übrig bleiben, als sich dort notieren zu lassen. "Dann
braucht man kein deutsches und kein europäisches Aktienrecht mehr."
Aus dieser Perspektive seien die kontinentaleuropäischen
Annährungsversuche zwischen Deutscher Börse und Euronext "nur noch
defensive Maßnahmen", so Seifert weiter.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 14 vom 30.März 2006 senden
   wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

Orte in dieser Meldung
Weitere Storys: DIE ZEIT
Weitere Storys: DIE ZEIT
  • 29.03.2006 – 11:17

    Struck: 16 Bundesländer sind "Luxus"

    Hamburg (ots) - Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag Peter Struck, hat sich für eine Neuordnung der Bundesländer ausgesprochen. "Ich persönlich halte es für Luxus, dass wir 16 Bundesländer haben", sagt Struck der ZEIT. Es sei "eine Frage der Zeit" wann die Erkenntnis für eine Neuordnung gereift ist. Allerdings seien ihm auch die Widerstände bekannt. Es sei eine Aufgabe für ...

  • 29.03.2006 – 11:16

    Anführerin der französischen Proteste lehnt 68er-Vergleiche ab

    Hamburg (ots) - Die Anführerin der Studenten-Proteste in Frankreich, Julie Coudry, lehnt Vergleiche mit der 68er Bewegung ab. "Wir revoltieren, aber wir machen keine Revolution ... Wer mich jedenfalls wirklich nervt, sind die, die mir erklären: 'Ich habe ja 68 miterlebt, ich habe den Kampf der Kämpfe gekannt, und jetzt erklär' ich Dir mal was'", sagt die 27 Jahre alte Chefin der Studentengewerkschaft CE in der ...

  • 29.03.2006 – 11:11

    Gesamtmetall-Chef Kannegiesser: Die Tarifkonflikte werden härter

    Hamburg (ots) - Die Tarifkonflikte in Deutschland werden nach Ansicht des Präsidenten des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, härter. In der ZEIT begründet er seine Ansicht so: "Der Verteilungsspielraum ist enger geworden." Wenn die IG Metall vorrechne, dass die Dividenden der im Dax notierten Metall- und Elektrokonzerne stark gestiegen seien, sei das irreführend, meint Kannegiesser. Denn die ...