Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Einzelwürdigung Diplom-Ingenieur Aloys Wobben
"Technische Schrittmacherdienste geleistet und der Windenergie zur weltweiten Anwendung verholfen"

28.09.2000 – 11:00

Berlin/Osnabrück (ots)

Deutscher Umweltpreis 2000: Dipl.-Ing. Aloys Wobben
"Sie haben technische Schrittmacherdienste geleistet und der
Windenergie zur Anerkennung und weltweiten Anwendung verholfen. Quasi
aus dem Nichts haben Sie ein Unternehmen mit heute weltweit 2.300
Angestellten geschaffen und Ihr Unternehmen zu dem erfolgreichsten
deutschen Arbeitgeber der Regenerativbranche entwickelt. Sie sind ein
Vorbild dafür, dass Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze sein
müssen." - Mit diesen Worten würdigte heute Fritz Brickwedde,
Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück), die
Vergabe des Deutschen Umweltpreises der Stiftung an Diplom-Ingenieur
Aloys Wobben (48), alleiniger geschäftsführender Gesellschafter der
Firma ENERCON in Aurich. Gemeinsam mit dem Freiburger Umweltmediziner
Prof. Dr.  Franz Daschner (60) wird Wobben am 15. Oktober in Potsdam
aus der Hand von Bundespräsident Johannes Rau den mit einer Million
Mark höchstdotierten Umweltpreis Europas in Empfang nehmen.
An dem im emsländischen Werlte geborenen "Musterunternehmer"
würdigte Brickwedde vor Journalisten in Berlin die technologische
Entwicklungskraft und unternehmerische Leistung, mit der er eines der
weltweit führenden Technologieunternehmen im Windenergieanlagenbau in
nur 15 Jahren errichtet habe.
Nach einer Ausbildung zum Elektromaschinenbauer und einem Studium
der Elektrotechnik an der Fachhochschule Osnabrück habe Wobben
ENERCON Mitte der 80er Jahre zu einer Zeit gegründet, zu der nicht
nur die Technik der Windenergie in Deutschland noch völlig
unausgereift gewesen sei, sondern es überhaupt keinen
funktionierenden Windenergiemarkt gegeben habe. Brickwedde: "Nüchtern
gesehen bestanden keine günstigen Aussichten auf unternehmerischen
Erfolg." Dennoch habe Wobben das Entwicklungspotenzial dieser
Technologie visionär voraus gesehen und sich mit viel
unternehmerischem Geist und im Bewusstsein um die Endlichkeit
fossiler Energieträger zu dem erfolgreichsten deutschen Arbeitgeber
der Regenerativbranche entwickelt.
Schon 1983 noch zu seiner Zeit als technischer Assistent an der
Technischen Universität Braunschweig habe Wobben das erfolgreiche
Konzept einer getriebelosen Windenergieanlage entwickelt, das zehn
Jahre später in der Produktion einer der weltweit meistverkauften
Windenergieanlagen gemündet sei. Da Hydraulik- oder Getriebeöle nicht
mehr nötig seien, könne es jetzt durch unsachgemäße Handhabung auch
nicht mehr zu Umweltbelastungen kommen. Auch andere umweltrelevante
Aspekte der Windenergienutzung wie etwa die Verringerung der
Geräuschentwicklung seien von Aloys Wobben sehr früh berücksichtigt
worden und würden es heute noch. So sei zum Beispiel die moderne
E-66-Windenergieanlage in Zusammenarbeit mit einem international
renommierten Industrie-Designer entwickelt worden, um ein optimales
Einpassen in das Landschaftsbild zu gewährleisten.
ENERCON entwickele und fertige alle wesentlichen Bauteile von der
elektrischen Schaltung bis zum innovativen Ringgenerator selbst, um
das eigene Know-how zu sichern und die Abhängigkeit von Lieferanten
zu verringern. Die Innovationshöhe des Unternehmens werde etwa auch
daran deutlich, dass es 1992 mit finanzieller Unterstützung der
Umweltstiftung mit dem Aufbau einer eigenen Rotorblattfertigung
begonnen habe. Das habe dem Unternehmen zum Beispiel eine gezielte
Verringerung von Schallemissionen der Rotorblätter unter
Berücksichtigungen der spezifischen Anforderungen der eigenen
Windenergieanlagen ermöglicht.
ENERCON beschäftige heute in Deutschland 1.500 Mitarbeiter,
weltweit über 2.300. Die Firmengruppe mit elf Einzelunternehmen habe
1999 einen Umsatz von rund 865 Millionen Mark erwirtschaftet. 3.200
Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.850 Megawatt habe die
Firmengruppe bis heute installiert. Damit sei sie in Deutschland mit
einem Marktanteil von 36 Prozent führender Hersteller von
Windenergieanlagen, weltweit trügen 13 Prozent der installierten
Anlagen das "Gütesiegel ,made by ENERCON'". Damit sei die
Firmengruppe als technologischer Schrittmacher erfolgreich am
nationalen und internationalen Markt und sichere sich
Zukunftsperspektiven, die in einem auf Wachstum orientierten Markt
hoffnungsfroh stimmten.
Tel. 05 41/96 33-521
Fax  05 41/96 33-198
Franz-Georg Elpers
E-Mail:  fg.elpers@dbu.de

Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell

Orte in dieser Meldung
Weitere Storys: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Weitere Storys: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)