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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Kampfdrohnen für die Bundeswehr Sachliche Abwägung ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

25.01.2013 – 20:30

Bielefeld (ots)

Es ist zu begrüßen, dass alles Militärische in Deutschland öffentlich hinterfragt und diskutiert wird. Schon aus historischen Gründen ist die Grundstimmung pazifistisch. Dass die Bundesregierung die Anschaffung bewaffneter Drohnen plant, hat deshalb die erwartbare Entrüstung der Opposition, besonders der Grünen und der Linken, auf sich gezogen. Ob der Einsatz unbemannter bewaffneter Flugzeuge im Antiterrorkrieg ethisch vertretbar ist, ist eine zulässige Frage. Es wäre nur gut, wenn es sich keine Seite bei der Beantwortung zu einfach machte. Mit Behauptungen und Vorurteilen kommt man nicht weiter. Unbemannte Drohnen automatisieren nicht einfach den Krieg. Auch sie werden von Menschen gelenkt. Allerdings befinden diese sich weit weg vom Einsatzort. Sinkt dadurch die Hemmschwelle zum Töten? Die These hört man häufig, bewiesen ist sie nicht. Bisher ist die Bundeswehr in ihren Auslandseinsätzen keineswegs besonders brutal aufgetreten. Verhängnisvolle Fehler können trotzdem geschehen. Das Bombardement von Kundus, das viele Zivilisten in Afghanistan das Leben kostete, basierte auf einer katastrophalen Fehleinschätzung, hatte aber nichts mit neuen Waffensystemen zu tun. Der Verteidigungsminister hält die Anschaffung von Kampfdrohnen auch aus Abschreckungsgründen für erforderlich. Somit wären sie für die Soldaten ein Sicherheitsgewinn. Auch das sollte in eine sachliche Abwägung einfließen.

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