PHOENIX

Phoenix-Programmhinweis
Dienstag, 24. April 2001

23.04.2001 – 13:41

Bonn (ots)

20.15 Uhr PHOENIX Schwerpunkt:
   Chaos in Nahost - Können die Europäer helfen?
Die Spirale der Gewalt zwischen Israelis und Palästinenser dreht
sich immer weiter. Auf Terrorattacken der Palästinenser folgen
unabdingbar die meist viel härteren sogenannten Vergeltungsmaßnahmen
der Israelis. Die Unverhältnismäßigkeit dieser israelischen
Gegenschläge wird von Amerikanern wie auch Europäern scharf
kritisiert.
Zum ersten Mal wollen die Außenminister der EU im Mai nun über die
Einsetzung von Sanktionen gegen Israel diskutieren. Es hatte lange
gedauert, bis die EU eine gemeinsame Erklärung formuliert hatte. Für
die 15 EU-Mitgliedstaaten ist es nicht einfach, mit einer Zunge zu
sprechen. Vor allem Deutschland sieht sich aufgrund der
nationalsozialistischen Vergangenheit verpflichtet, den jüdischen
Staat mit Kritik zu verschonen.
Würde Deutschland EU-Sanktionen gegen Israel überhaupt zustimmen?
Könnten Sanktionen die befeindeten Parteien zu mehr Besonnenheit
ermahnen? Gibt es für die Europäer auch andere Mittel, um im Nahen
Osten Einfluss zu nehmen?
Diese und weitere Fragen diskutiert Gaby Dietzen mit
Christian-Peter Hanelt, Bertelsmannstiftung, Hans-Ulrich Klose,
Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, Marcel Pott, Journalist,
und Prof. Helmut Mejcher, Universität Hamburg.
Interessierte PHOENIX-Zuschauer können sich über die Hotline
01802-8217 und per Fax 01802-9213 an der Diskussion beteiligen.
13.30 Uhr Verraten und verkauft
Jetzt sind sich plötzlich alle einig, der Verbraucherschutz soll
an erster Stelle stehen. Politiker fordern den ökologischen Umbau der
Landwirtschaft. Tiere sollen künftig artgerecht leben, unser Essen
soll wieder naturnah werden. Skepsis ist angebracht. Noch sind wir
mitten drin in der BSE-Krise. Tausende von Menschen werden ihr
möglicherweise zum Opfer fallen. Die aktuelle Krise ist die Folge
einer jahrzehntelangen verfehlten Landwirtschaftspolitik.
Ministerinnen und Minister ließen sich von inkompetenten
Wissenschaftlern beraten, ließen sich von einer mächtigen
Industrie-Lobby gängeln. Verbrauch wurde großgeschrieben, der
Verbraucher kleingehalten. Und das soll sich jetzt auf einen Schlag
ändern?
Die Dokumentation vor dem Hintergrund der BSE-Krise fragt nach:
Was ist von den politischen Schlagworten der letzten Wochen zu
halten? Kann ein neues Ministerium für Verbraucherschutz wirklich den
Umbau einleiten? Gibt es Anzeichen dafür, dass der Verbraucherschutz
in Zukunft konsequent vor wirtschaftlichen Interessen rangiert?
Zwei Wochen war ein ZDF-Team in Europa unterwegs. Sprach mit
Bundesministerinnen und Staatssekretären. Interviewte Bauern und
Verbraucherschützer. Begleitete Lebensmittelkontrolleure und schaute,
was BSE auf deutschen Tellern angerichtet hat. Es gab viele gute
Absichtserklärungen, aber Entwarnung kann noch lange nicht gegeben
werden. Trotz aller kritischen Stimmen landet immer noch
Risikomaterial im Essen. Futtermittelhersteller,
Nahrungsmittelindustrie und Fleischerzeuger suchen Schlupflöcher in
Gesetzen. Sie fürchten weniger Profit durch mehr Verbraucherschutz.
Auch auf EU-Ebene ziehen Lobbyisten alle Strippen, um schärfere
Gesetze für mehr Sicherheit bei Lebensmitteln zu verhindern. Wie so
oft liegt die Tücke im Detail. Komplizierte Verfahrensvorschriften
und extralange Übergangszeiten drohen den reformerischen Elan zu
verwässern.
Dabei gehen die Probleme, die zu lösen sind, über den BSE-Skandal
hinaus. Nicht nur BSE-Erreger in Fleischprodukten, auch künstliche
Zusatzstoffe vermiesen uns die Mahlzeit. Ernährungsbedingte
Krankheiten gefährden immer mehr Menschen, immer wieder kommen
Allergiker durch nicht gekennzeichnete Zusatzstoffe zu Tode. Die
Lobby international agierender Nahrungsmittelkonzerne und
Handelsketten verhindere bisher, dass auf Lebensmitteln für jeden
verständlich drauf steht, was drin ist. Wird das neue
Bundesministerium für Verbraucherschutz nun erfolgreich durchgreifen?
Ober scheitert es spätestens an der Brüsseler Bürokratie? BSE und
nicht zuletzt auch die massenhafte Verwendung von Hormonen und
Antibiotika in der Tiermast machen Verbrauchern Angst und verlangen
schnelles Handeln. Konkrete Pläne zum ökologischen Umbau liegen auf
Berliner Schreibtischen. Werden sie umgesetzt oder setzt sich wieder
die Agrarlobby durch?
Film von Sabine Kemper
14.00 Uhr Hilfe, wir schrumpfen
   Braucht Deutschland Einwanderer?
An Wilhelmshaven lässt sich schon heute ablesen, was ganz
Deutschland in 25 Jahren bevorsteht: Die Bevölkerung ist dort um ein
Fünftel geschrumpft. Die Konsequenz sind leerstehende Wohnungen,
Immobilienpreise auf Niedrigststand, geschlossene Schulen,
reihenweise Pleiten von Geschäften und Kinos und die Stadtverwaltung
hat kein Geld mehr, Straßen zu reparieren.
Jährlich 450.000 Einwanderer ins Land zu holen, empfehlen die
Vereinten Nationen in einer Studie. Auf der anderen Seite werden
immer mehr Kosovo-Flüchtlinge ausgewiesen. Menschen, deren
Arbeitskraft bei uns oft dringend gebraucht wird. Bundesweit kämpfen
Bürgermeister, Kommunalpolitiker und Unternehmer dafür, dass die
Arbeiter bleiben können.
So auch der Chef von Qamil Hasaj, der vor neun Jahren aus dem
Kosovo kam und sichin Abendkursen zum Heizungsbauspezialisten
qualifiziert hat. Von ihm, heißt es im Betrieb, hängen eine Hand voll
Arbeitsplätze von Deutschen ab. Der Unternehmer hat alle Hebel in
Bewegung gesetzt, Qamil Hasaj hierzubehalten. Aber noch ist nichts
entschieden. Der Bescheid der Ausländerbehörde, Deutschland zu
verlassen, kann täglich kommen.
   Film von Valentin Thurm
Wirtschaft und Soziales
   18.30 Uhr Weißes Gold aus Chile - eine Hamburger Erfolgsgeschichte
   Der Weg aus der Salpeter-Krise
Im Zentrum Hamburgs steht das Chile-Haus, eines der bekanntesten
Baudenkmäler der Hansestadt. Das mächtige Kontorhaus, dessen kühne
Schiffsform weltweite Berühmtheit erlangt hat, erinnert an den
Chile-Salpeter, der als "weißes Gold" Hamburger Kaufleuten zu
Reichtum verhalf.
Die zweiteilige NDR-Dokumentation geht den Spuren von Hermann C.
Fölsch und Henry B. Sloman nach, die mit dem Abbau und Handel von
Salpeter ihr Glück machten.
Die Salpeter-Vorkommen an der Westküste Südamerikas waren nicht
unbegrenzt und schon lange, bevor das "weiße Gold" zur Neige ging,
suchten Wissenschaftler nach Ersatz. Kurz vor Ausbruch des Ersten
Weltkrieges begann die Badische Anilin- und Soda-Fabrik in
Ludwigshafen mit der industriellen Produktion künstlichen
Stickstoffs. Der Krieg erhöhte den Bedarf an Schwarzpulver. Die
englische Seeblockade unterbrach den Handel mit Chile-Salpeter und
legte die Fölschen und Slomanschen Werke still, Arbeiter wurden
entlassen.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs stieg die Einfuhr des
Chile-Salpeters erneut. Mitten in der Inflationszeit errichtete Henry
Sloman das Chile-Haus. Die Weltwirtschaftskrise 1929 hatte
verheerende Wirkungen für den Salpeter-Handel. Der chilenische Staat,
dessen wirtschaftliche Geschicke eng mit dem Auf und Ab der
Salpeter-Industrie verbunden waren, verpflichtete die ausländischen
Unternehmer, einem neugegründeten Salpeter-Trust beizutreten. Als
dieser Verbund Konkurs ging, verloren die Familien Sloman und Fölsch
ihren gesamten Besitz in Chile. Künstlicher Stickstoff hatte
inzwischen den internationalen Markt erorbert und den Chile-Salpeter
fast vollständig verdrängt.
Gegenüber dem Hamburger Rathaus liegt der Fölsch-Block. Die
Nachkommen von Hermann C. Fölsch haben hier nach dem Zweiten
Weltkrieg ein neues Kontorhaus errichtet, das bis heute im Besitz der
Erbengemeinschaft ist.
Das Gut Bellin in Mecklenburg-Vorpommern, das Henry Sloman 1910
erworben hatte und zu einem landwirtschaftlichen Musterbetrieb
ausbauen ließ, wurde 1945 verstaatlicht und in eine LPG umgewandelt.
   Film von Robert Krieg und Monika Nolle
Wissenschaft und Umwelt
   19.15 Uhr Die Planeten
   Achtteilige Reihe
   Teil 8:   Suche nach neuen Welten
Nichts existiert ewig. Nicht einmal die Sonne. Sie ist ein Stern,
der die Hälfte seines Lebens bereits hinter sich hat. Heute wissen
wir: Eines Tages wird sich die Sonne zu einem gewaltigen Riesenstern
aufblähen, einen Teil ihrer Planeten verschlingen und das Leben auf
der Erde vernichten. Spätestens dann wird die Menschheit, sollte es
sie denn noch geben, ihren Heimatplaneten verlassen haben müssen. Es
stellt sich die Frage: Gibt es Welten jenseits der Erde, auf denen
Menschen leben könnten?
In unserem Sonnensystem gibt es durchaus einige Himmelskörper, die
eines Tages bewohnbar sein könnten. Der Mars könnte wieder zum Leben
erwachen und für 500 Millionen Jahre bewohnbar werden. Auch einige
Monde in den äußeren Regionen des Sonnensystems könnten vielleicht
neue Heimatstätten für Leben von der Erde werden. Mehrere Dutzend
dieser Planeten wurden bereits aufgespürt. Ob sie eines Tages der
Menschheit eine Zuflucht bieten könnten, ist mehr als fraglich.
Denkbar aber wäre, dass sich auch auf ihnen schon Leben entwickelt
hat.
   Film von Becky Jones
Rückfragen:   
PHOENIX Kommunikation, 
Telefon 0221-220-8477, 
Fax 0221-220-8089

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