Westfalenpost

Westfalenpost: Undurchschaubar
Kommentar von Martin Korte zum Tierwohl-Label

27.03.2018 – 21:10

Hagen (ots)

Transparenz ist wichtig - sagen immer alle. Beim Thema Tierwohl heißt das: Die Verbraucher sehen, wie und wo das Produkt entstanden ist, das sie sich in den Einkaufwagen werfen. Anscheinend legen immer mehr Kunden vor allem beim Fleisch-Kauf Wert auf diese Informationen. Sonst würde der Handel nicht reagieren. Es gibt bereits zahlreiche sogenannte Gütesiegel. Zum Beispiel das der Initiative Tierwohl, das von der Landwirtschaft ins Leben gerufen wurde. Bald soll zusätzlich (oder anstatt?) noch ein staatliches Label auf den Markt kommen. Genaues weiß man noch nicht; der Weg durch die politischen Instanzen ist lang. Lidl hat gerade einen vierstufigen Haltungskompass eingeführt. Stufe 1: Stallhaltung; entspricht den gesetzlichen Vorgaben. Stufe 4; Bio, also teurer. Wenn viele Ähnliches tun, aber eben nicht Dasselbe, dann trägt das nicht zur Transparenz bei, sondern zur Verunsicherung. Der Handel war bisher nicht in der Lage, sich gemeinsam und umfänglich auf verbindliche Standards zu einigen. Erst jetzt mischt sich die Politik ein - viel zu spät. Edeka hat übrigens neulich ein deutsches Suppenhuhn für 99 Cent verkauft. Für das Tierwohl dürfte bei diesem Preis nicht viel übrig bleiben. Wir lieben Lebensmittel...

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Orte in dieser Meldung
Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 26.03.2018 – 21:32

    Westfalenpost: Abgehängt / Kommentar von Nina Grunsky zur Hartz-IV-Debatte

    Hagen (ots) - Hungern muss niemand, gewiss. Hartz IV reicht irgendwie zum Überleben. Da hat der CDU-Politiker Jens Spahn recht. Die eigentliche Frechheit war zu behaupten, dass Hartz IV keine Armut bedeute. Was sollte denn in dieser Gesellschaft sonst Armut sein? Es wäre im Übrigen auch völlig in Ordnung, dass Hartz IV lediglich die Grundbedürfnisse abdeckt, wenn ...

  • 25.03.2018 – 20:23

    Westfalenpost: Verschärft - Zur Berliner Anlaufstelle für Opfer

    Hagen (ots) - Erst 15 Monate nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt hat der Bund nun eine zentrale Anlaufstelle für Opfer eingerichtet. 15 Monate, in denen die Opfer von Berlin, ihre Angehörigen und Hinterbliebenen, allein gelassen wurden. 15 Monate, in denen es glücklicherweise keine neuen Anschläge - und damit neue Hilfebedürftige, die um Unterstützung bitten mussten - gegeben hat. Nun wäre diese ...

  • 23.03.2018 – 21:26

    Westfalenpost: Ein Präsident auf Kriegskurs

    Hagen (ots) - Der Abgang von Herbert Raymond McMaster als Nationaler Sicherheitsberater bedeutet nach dem stillosen Rauswurf von Außenminister Rex Tillerson eine weitere Eskalation, die in der internationalen Gemeinschaft Schweißperlen auslösen muss. Zum wiederholten Mal sortiert der Präsident kompetente Gemäßigte aus, die auf der Weltbühne als Stabilitätsanker wahrgenommen wurden. Trump aber ist die Kakophonie ...