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Westfalenpost: Der Graben wird tiefer Von Harald Ries

18.09.2014 – 20:56

Hagen (ots)

Da drückt aber einer aufs Tempo: Kürzlich meinte der russische Präsident noch, er könne Kiew binnen zwei Wochen einnehmen, jetzt will er das in zwei Tagen schaffen. Und das gelte auch für Warschau, Bukarest und die baltischen Hauptstädte. Damals musste man das nicht zwingend als Drohung betrachten.

Die wohlwollende Interpretation: Putin will nicht die ganze Ukraine. Sonst hätte er sie schon. Die aktuellen Äußerungen lassen sich dagegen schwer verharmlosen. Außer man nimmt an, Putin habe sie gar nicht gemacht und der ukrainische Präsident gelogen. Ausschließen sollte man nicht nur in Zeiten des Krieges nie etwas. Aber die Äußerungen passen leider sehr gut zu dem, was zuletzt verbal und praktisch aus dem Kreml kam.

Könnte Russland das schaffen? Vielleicht nicht so schnell, aber im Prinzip schon. Will Russland EU- und Nato-Staaten angreifen? Das ist sehr, sehr unwahrscheinlich. Kann der Westen also beruhigt sein? Auf keinen Fall. Er muss Vorkehrungen treffen, um solche Aktionen nicht nur unwahrscheinlich, sondern unmöglich zu machen. Der Graben wird tiefer, ein Weg zurück zu Entspannung und Vertrauen ist nirgends erkennbar.

Optimisten könnten es so sehen: Die Sanktionen wirken so gut, dass Putin die Nerven verliert. Das wäre allerdings auch nicht gerade ein Grund zur Entspannung.

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