Neue Osnabrücker Zeitung

NOZ: Israelischer Gesandter in Deutschland kritisiert Kerry

31.12.2016 – 07:00

Osnabrück (ots)

Israelischer Gesandter in Deutschland kritisiert Kerry

DIG-Präsident Königshaus wirft UN-Sicherheitsrat Einseitigkeit vor

Osnabrück. In der internationalen Debatte über die Resolution des UN-Sicherheitsrats gegen den israelischen Siedlungsbau hat die israelische Botschaft in Deutschland Kritik an US-Außenminister John Kerry geübt. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte der Gesandte der Botschaft des Staates Israel, Avraham Nir-Feldklein: "Wir bedauern, dass US-Außenminister Kerry seine letzte Rede dafür genutzt hat, sich auf Israel zu konzentrieren und nicht auf die wirklich drängenden Probleme im Nahen Osten." Der Gesandte verwies auf die Reaktion der britischen Premierministerin Theresa May auf Kerrys Rede. Diese habe argumentiert, dass eine Fokussierung allein auf den Siedlungsbau für Friedensverhandlungen nicht förderlich sei.

Lobend äußerte er sich über Deutschlands Rolle: "Wir schätzen den deutschen Einsatz für den Frieden und das Wohlergehen Israels als jüdischen und demokratischen Staat." Auf die Äußerungen von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zu der Resolution ging der Diplomat nicht ein. Steinmeier hatte die von Israel abgelehnte Resolution begrüßt und Kerry gegen heftige israelische Kritik verteidigt.

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Hellmut Königshaus, warf den Vereinten Nationen und dem UN-Sicherheitsrat Einseitigkeit vor. "Die UN und der Sicherheitsrat blicken mit schon fast manischem Blick auf Israel ", sagte Königshaus der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Man könne durchaus Kritik an der israelischen Siedlungspolitik äußern, aber es falle auf, dass der Sicherheitsrat zu anderen Konflikten in der Region weniger Resolutionen verabschiede. Königshaus sagte, dass die Frage nach Sicherheitsgarantien für Israel in der Debatte nach wie vor nicht beantwortet sei. Radikale palästinensische Gruppen, so Königshaus, forderten weiterhin offen die Vertreibung der Israelis.

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