Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Ägypten

18.08.2013 – 22:00

Osnabrück (ots)

Europa ist machtlos

Kairo brennt. Und der Westen schaut zu, wie Ägyptens Militär den Aufstand der Muslimbrüder niederschlägt. Diese Untätigkeit der USA und Europas mag man moralisch kritisieren. Doch was soll der Westen machen?

Die Zeiten, in denen Paris, London oder Washington im arabischen Raum über großen Einfluss verfügten, sind Geschichte. Zuletzt haben sich die USA in Afghanistan und im Irak verhoben. Deshalb ist auch im syrischen Bürgerkrieg Zurückhaltung geboten. Sanktionen erweisen sich als kaum zielführend, zumal China und Russland nur darauf warten, als Lieferanten einzuspringen. Würde Washington Kairo die Hilfsgelder streichen, wäre der letzte Gesprächsfaden zerrissen. Damit wäre niemandem geholfen - erst recht nicht den Opfern der Gewalt. Der Westen muss erkennen, dass es sich als illusorisch erwiesen hat, im Arabischen Frühling einen Sieg der Demokratie über Diktaturen zu sehen. Wie in anderen muslimischen Ländern stehen sich in Ägypten Islamisten und säkulare Kräfte hasserfüllt gegenüber.

Dieser Konflikt wird angeheizt durch die Folgen der Bevölkerungsexplosion in der Region. So gab es 1990 noch 57 Millionen Ägypter. Heute leben in dem bitterarmen Land 83 Millionen Menschen - mehr als in Deutschland. Europa muss sich darauf einstellen, dass in Nachbarschaftsnähe weitere Pulverfässer entstehen. Die Lage ist brisant.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabr�cker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Orte in dieser Meldung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 18.08.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu CDU

    Osnabrück (ots) - Tacheles reden reicht nicht Nun kommt auch die CDU in die Gänge - endlich! Jahrelang hat die Partei tatenlos zugesehen, wie sich in den von ihr dominierten Regionen in Westniedersachsen untragbare Zustände auf dem Arbeitsmarkt entwickelt haben. Unter dem Druck der bevorstehenden Bundestagswahl zeigt sich aber jetzt auch die Union entschlossen, den schlichtweg unchristlichen Verhältnissen vor allem in der Fleischbranche den Garaus zu machen. In ...

  • 17.08.2013 – 07:00

    Neue OZ: Gespräch mit Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz

    Osnabrück (ots) - Patientenschützer fordern professionellere Verfahren bei Organvergabe Brysch: Prüfungs- und Überwachungskommissionen derzeit überfordert Osnabrück.- Vor dem Prozessbeginn zum Göttinger Transplantations-Skandal an diesem Montag haben Patientenschützer professionellere Verfahren bei der Vergabe von Organen gefordert. In einem Gespräch mit der ...