Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Soziales
Tafeln

11.06.2009 – 22:00

Osnabrück (ots)

Verdienstvoll
Alarmierend: Schätzungsweise mehr als eine Million Bedürftige 
decken ihren Nahrungsbedarf regelmäßig an Lebensmitteltafeln. Und die
Nachfrage wächst: Wöchentlich kommen zu den bislang 2500 
Ausgabestellen durchschnittlich zwei hinzu. Die Hilfe durch die 
Tafeln hat sich längst zu einem Mammutprojekt ausgewachsen. Sogar ein
Logistikbeauftragter ist nötig, der koordinieren muss, wie riesige 
Einzelspenden von bis zu 2000 Paletten Getränke verteilt werden 
können.
Zweifellos ist es wichtig, Armen eine Ernährungsgrundlage zu 
bieten. Genauso wichtig ist es aber auch, den Tafel-Kunden weiter 
eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Indem etwa
am Monatsende noch Geld übrig ist, um mit den Kindern ins Kino oder 
Schwimmbad zu gehen. Dafür gebührt den 40000 ehrenamtlichen Helfern 
sowie den Spendern aus Gastronomie, Lebensmittelindustrie und -handel
uneingeschränkt Lob.
Allerdings muss sich so mancher der generösen Discounter auch 
fragen lassen, ob er nicht mit einer Abkehr von seiner 
Niedriglohnpolitik die Zahl der Tafelgänger verringern könnte. Denn 
zu den Bedürftigen gehören längst nicht mehr nur Hartz-IV-Empfänger, 
Alleinerziehende und Rentner, sondern auch Vollbeschäftigte, deren 
Einkommen einfach nicht zum Leben reicht. Auch das ist alarmierend.

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