Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)

DFV: Von Muskelkater, Tränen und Liebe - DM in Halle: Machen Lausitzer Frauen den Männern den Ruhm streitig?

15.07.2004 – 20:33

Berlin (ots)

Wenn sie an den Start gehen, ist auch die
Konkurrenz mit dem Daumen an der Stoppuhr dabei – denn das Herrenteam
Lausitz genießt unter den Feuerwehrsportwettkämpfern den besten Ruf.
Viel Disziplin und Ehrgeiz haben sie an Europas Spitze gebracht. Doch
im Schatten der Herren laufen sich die (eigenen) Frauen warm und das
kam so:
Der Osten Deutschlands war schon zu DDR-Zeiten eine Hochburg des
Feuerwehrsportwettkampfes – einem Hochleistungssport der besonderen
Art. Im Jahre 1990, kurz nach der Wende kam es zum jähen Einbruch.
Kaum Mannschaften, keine begeisterten Wettkämpfer, die Menschen waren
mit anderen Dingen konfrontiert. Anders im Landkreis Spree- Neiße.
Hier formierte sich entgegen dem allgemeinen Trend das Team
Lausitz-Männer unter Leitung von Hartmut Bastisch. Dreimal in der
Woche Training, eiserne Disziplin und langwierige Verletzungen
brachten die Männer fast zur Verzweifelung. Erfolge in greifbarer
Nähe, aber leider nicht mehr. Dann der Durchbruch 1997 bei der
Olympiade in Herning (Dänemark). Mit zwei Gold- und zwei
Silbermedaillen kommt das Team zurück und wird gefeiert. Drei Jahre
später bei den Deutschen Meisterschaften in Augsburg fünf
Meistertitel und die erneute Qualifizierung mit zwei Mannschaften für
die Olympiade 2001 in Kuopio, Finnland. An Ausruhen ist nicht zu
denken.
Nach der Olympiade verjüngen sich die Lausitzer Wettkämpfer, die
Internationale Konkurrenz wächst. „Wer oben mitspielen will, muss zu
Opfern bereit sein, und diese Mannschaft hat das Zeug zum
Olympiasieger“, erklärt Hartmut Bastisch stolz. Und hier kommen die
Frauen ins Spiel. Seit langem beobachten unter den Fans auch viele
Frauen das athletischen Herren- Team Lausitz. Auf dem Trainingsplatz
entstehen enge Freundschaften. Die Frauen wollen noch mehr, sie
wollen den Feuerwehrsport, die einstige Männerdomäne, selbst
auszuprobieren. Aller Anfang ist schwer, auch wenn man tolle
Vorbilder hat. Muskelkater, verstauchte Gelenke und Tränen setzen dem
Trainingseifer zunächst ein Ende. Die Frauen sind am Boden, haben
keine Kraft mehr. Doch die Lausitzer Frauen sind vom Feuerwehrvirus
infiziert und vom Herrenteam inspiriert. Neue Kraft schöpfen sie aus
den zwischenmenschlichen Beziehungen, ihren persönlichen
Verbindungen.
Aus treuen Fans sind sechs Freundschaften fürs Leben entstanden.
Vielleicht wollten die Frauen es 2003 deshalb so richtig wissen. Mit
Elan und Mut starten sie eine intensive Trainingsphase für die
Landesmeisterschaften Brandenburgs in Cottbus. Ein eigener Trainer
muss her, möglichst eine Frau, die alle Facetten des Wettkampfes
kennt. Renate Bastisch übernimmt diesen Job. Die Frauen trainieren
nun ebenfalls dreimal wöchentlich. Nur am Sonntagnachmittag erfüllen
sie noch das Frauenklischee, sie gönnen sich Kaffee und Kuchen auf
dem Sportplatz. Hohe Laufbalken, Blutergüsse, verstauchte Füße werden
von allen Wettkämpferinnen überwunden. Ans Aufgeben denkt aber keine
mehr.
„Wir geben nicht auf, so kurz vor dem Ziel. Wir packen das“,
motiviert Trainerin Bastisch ihre Frauen. Im August 2003 der ersehnte
Lohn für ihre harte Arbeit. Landesmeister, gute Platzierung und die
Fahrkarte zu den Deutschen Meisterschaften nach Halle. „Jetzt wird
den ganzen Winter über hart trainiert. Wir wollen in Halle bestehen
und 2005 vielleicht auch nach Kroatien!“ Die Erfolge beim
Deutschland-Cup 2004 lassen die Konkurrenz aufhorchen. Denn die
Frauen aus der Lausitz hatte bisher niemand auf dem Zettel. Das
gemeinsame Training hat sich ausgezahlt. Die Freundschaften und Liebe
sind größer geworden. Wenn alles klappt, wird mindestens ein
„Lausitzer Pärchen“ in Varazdin Kroatien heiraten. „Das nennt man
dann wohl ganzheitliche Identifizierung mit dem Feuerwehrsport“,
schmunzelt die Heiratskandidatin Nadien Jachmann.
DFV-Sprecherin vor Ort: Loni Franke, Telefon 0151/16133112
ots-Originaltext: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
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