Rheinische Post

Rheinische Post: Nahost-Dilemma - Von GODEHARD UHLEMANN

02.08.2006 – 20:55

Düsseldorf (ots)

Israels Ministerpräsident Ehud Olmert redete
nicht lange um den heißen Brei herum. Die Offensive seiner Armee 
werde so lange fortgeführt, bis eine internationale Truppe geschickt 
werde. Sie müsse über Kampfeinheiten verfügen. Damit ist die 
israelische Position klar umrissen. Es geht nicht um die Absicherung 
des Status quo, der die Positionen jeder Seite an einem bestimmten 
Datum einfriert. Es geht ihm um die Veränderung der politischen 
Landkarte in dem Sinn, dass kein Gebietsgewinn Israels angestrebt 
wird, wohl aber ein dauerhafter Sicherheitsgewinn für seine Bürger. 
Und der ist nur zu erreichen, wenn die vom Libanon aus gegen Israel 
operierende Hisbollah entwaffnet wird. Dieser Job kann leicht zum 
Himmelfahrtskommando werden. Entweder Israel macht ihn selbst, oder 
es verlässt sich auf den Durchgreifwillen der internationalen 
Gemeinschaft.
Doch mit dem hapert es verständlicherweise. Kein Land will 
anstelle von Israel kämpfen. Alle denken eher an eine diplomatische 
Moderatorenrolle. Gestern hat die Hisbollah soviel Raketen wie noch 
nie abgefeuert. Israel ist bis in die Bekaa-Ebene vorgedrungen. 
Beides sorgt für psychologische Verwerfungen, denn beide Seiten 
erfahren ihre Verwundbarkeit. Entscheidend ist, wer wie lange 
durchhält.

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