Rheinische Post

Rheinische Post: Problem mit Polen

24.10.2005 – 19:23

Düsseldorf (ots)

Von Doris Heimann
Nach der Wahl von Lech Kaczynski zum neuen polnischen Präsidenten 
drohen dem deutsch-polnischen Verhältnis schwierige Zeiten. Der 
national-konservative Politiker hat Ideen für das außenpolitische 
Auftreten seines Landes, die Polen unweigerlich in Konflikte mit 
seinen Nachbarn führen werden. Kaczynski möchte, dass Polen künftig 
mehr Stärke demonstriert. Nach seiner Ansicht haben sich polnische 
Politiker bisher wie Knetmasse dem Willen Berlins oder Moskaus 
gebeugt. Damit soll nun Schluss sein.
Mit Deutschland will Kaczynski Klartext reden. Besonders das geplante
Zentrum gegen Vertreibungen und die Entschädigungsklagen sind ihm ein
Dorn im Auge. Die markigen Worte werden kaum dazu beitragen, Polen in
Europa mehr Gewicht zu verleihen. Vielmehr droht dem Land 
Außenseitertum. Denn als gleichberechtigter Partner ernst genommen 
wird man nicht, indem man aufgrund der eigenen 
Minderwertigkeitskomplexe allen Nachbarn gegen das Schienenbein 
tritt. Als Partner zählt, wer innerhalb der internationalen 
Strukturen mitarbeitet. Ein Problem mit Kaczynski ist, dass keiner 
ihn kontrollieren wird. Denn seine Partei hat auch die Parlamentswahl
gewonnen.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Orte in dieser Meldung
Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 24.10.2005 – 19:21

    Rheinische Post: Druck auf "Münte"

    Düsseldorf (ots) - Von Reinhold Michels Nichts komme von selbst, und nur wenig sei von Dauer. Der Satz Willy Brandts wird dem SPD-Vorsitzenden Müntefering durch den Kopf gehen. Eben noch galt der seit der Wahl wie einem Frische-Bad entstiegene Sauerländer (kurz: "Münte") als Meisterschmied einer SPD-Ministerriege, deren Neuzugänge für schmuck zu halten gut vertretbar erscheint. Und nun läuft es ...

  • 24.10.2005 – 19:18

    Rheinische Post: Heulen und Zähneklappern

    Düsseldorf (ots) - Von Alexander von Gersdorff Das fast unkontrollierbare Haushaltsdefizit und die Versuche zu seiner Zähmung sind auf bestem Weg, noch vor der Arbeitslosigkeit das beherrschende Thema der Wahlperiode zu werden. Hessens Ministerpräsident Roland Koch verspricht vorsorglich "Heulen und Zähneklappern", mit anderen Worten: Von 2006 an werden die Bürger den Gürtel richtig enger schnallen ...