Rheinische Post: VW-Kirche im Dorf lassen Kommentar Von Thomas Reisener
27.09.2015 – 19:04
Düsseldorf (ots)
Die Manipulation von Abgastests ist ein Betrug, der VW zurecht Milliarden kosten wird. Trotzdem geht VW davon nicht unter. Drei Relativierungen zur aktuellen Krisenstimmung: Erstens: Das Image von VW ist beschädigt, aber nicht das Image aller deutschen Autobauer. Selbst Amerikaner wissen, dass ein Mercedes nach dem "Diesel-Gate" nicht schlechter fährt als vorher. Zweitens: Dies ist nicht der erste globale Skandal "Made in Germany". Siemens hat die Schmiergeldaffäre überlebt, Bayer den Lipobay-Pharma-Skandal und die Deutsche Bank die Libor-Zinsmanipulation. Unternehmen dieser Größenordnung hilft die deutsche Politik, wenn es im Ausland eng wird. VW ist systemrelevant. Die Bundesregierung wird VW niemals opfern - falls Wolfsburg Hilfe überhaupt nötig hat. Drittens: Toyota und GM haben schon Millionen Autos mit defekten Gaspedalen und Zündschlössern verkauft. Beides sogar mit Todesfolge. Toyota und GM verdienen trotzdem wieder prächtig. Die VW-Autos sind nicht mal kaputt. VW hat ein ethisches Problem, kein technisches.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell