Rheinische Post

Rheinische Post: Schröders Konflikt

01.10.2014 – 20:41

Düsseldorf (ots)

Man mag Gerhard Schröders störrisches Einstehen zu seiner Freundschaft mit Wladimir Putin menschlich respektieren. Und dass er sich stolz als "Russland-Versteher" bezeichnet, ist auch nicht verwerflich. Natürlich müssen wir im Westen versuchen, die Motive Putins und die Stimmung in Russland zu begreifen. Aber Schröder tut eben viel mehr als nur das. Bei ihm ist der Übergang vom Verständnis zur Billigung fließend. Nach dem Motto: Putin kann eigentlich gar nicht falsch handeln, wir können nur falsch auf ihn reagieren. Man darf sich die Frage stellen, ob man einen ehemaligen Politiker dieses Kalibers überhaupt noch ernst nehmen kann, der seine vor Jahren geäußerte Einschätzung, Putin sein ein "lupenreiner Demokrat", allen Ernstes bis heute verteidigt. Aber Schröder ist ein ehemaliger Bundeskanzler, seine öffentlichen Äußerungen haben bis heute Gewicht. Das sollte Schröder eigentlich zur Zurückhaltung bewegen - vom offensichtlichen Interessenkonflikt, in dem er aufgrund seines Postens in der russischen Gas-Industrie steckt, ganz zu schweigen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Orte in dieser Meldung
Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 01.10.2014 – 20:40

    Rheinische Post: Viren im Transitbereich

    Düsseldorf (ots) - Es ist Ausdruck einer westlichen Arroganz, dass viele Europäer erst jetzt, da Ebola in Dallas angekommen ist, die Dimension der westafrikanischen Epidemie klar erfassen. Großer Gott, über Brüssel in die USA eingereist - und wann bei uns? Westafrika schien den Neunmalklugen weit weg, wie ein brodelndes Reservat, das sein Problem selbst lösen sollte, wenngleich um den Preis tausender Toter. Jetzt ...

  • 01.10.2014 – 20:39

    Rheinische Post: Der Staat muss die Flüchtlinge schützen

    Düsseldorf (ots) - Es gibt staatliche Aufgaben, die sind so klar bestimmt, dass es davon keine Ausnahmen geben sollte. Die öffentliche Sicherheit gehört dazu. Deshalb muss jedes Bundesland dafür so viele Mittel bereithalten, dass es dieser Aufgabe vollumfänglich nachkommen kann. Bei der Aufsicht über die Flüchtlinge hat der Staat klar versagt. Er hat seine Aufgabe an private Organisationen gegen geringe Bezahlung ...

  • 01.10.2014 – 00:00

    Rheinische Post: NRW-Wirtschaftsminister: Braunkohle-Tagebau für RWE auch nach 2030

    Düsseldorf (ots) - NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) will noch für Jahrzehnte Braunkohle-Abbau möglich machen. "Wir werden durch unsere Leitentscheidung im nächsten Jahr klarmachen, dass es auch über 2030 hinaus Braunkohlentagebau in NRW geben kann", sagte Duin der in Düsseldorf erscheinenden ...