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Rheinische Post: Zinssenkung gegen das Gespenst der Deflation Kommentar von Georg Winters

07.11.2013 – 22:12

Düsseldorf (ots)

Europa wird gespalten durch die Frage, ob der Euro-Zone schon bald Deflation droht, also eine längere Phase fallender Preise, die einen möglichen Abschwung verstärken und die Wirtschaft in eine Abwärtsspirale stürzen würde. Doch darüber sind sich nicht einmal die Notenbanker einig. Die Diskussion um die Zinsen ist ein Gefecht der Preis-Theoretiker. Dass der Zinsschritt in Sachen Wachstum Erfolg hat, daran darf man gewaltig zweifeln. In den Krisenländern Südeuropas ist es nicht getan mit billigem Geld für die Banken, das die dann billig verleihen sollen. Wer den Kampf gegen die Konjunkturschwäche so führt, kämpft mit stumpfer Waffe. Denn die Banken stopfen mit dem Geld lieber die Löcher in den eigenen Bilanzen, und den Unternehmen in den Krisenländern fehlt es vielfach nicht am Geld, sondern an einer Wachstumsstrategie und an Wettbewerbsfähigkeit. Da hilft selbst Nullzins-Politik nicht. Was bleibt, ist eine weitere Ernüchterung für Sparer, die nach rentablen Geldanlagen und Altersvorsorge-Modellen suchen. Und die Erkenntnis, dass die Zentralbanker die Euro-Krise noch längst nicht als erledigt ansehen. Das macht nicht wirklich Mut.

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