Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V.

Pfandbriefgesetz stärkt Finanzplatz Deutschland - Erfolgreiche Neupositionierung des Verbandes - Die Pfandbriefbanken 2005

20.04.2006 – 11:00

Berlin/Frankfurt (ots)

Henning Rasche, Präsident des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken
   (vdp) stellte heute den ersten vdp-Jahresbericht in Frankfurt am 
   Main vor.
Pfandbriefgesetz gelungen
"Das am 19. Juli 2005 in Kraft getretene Pfandbriefgesetz stellte
in der 236-jährigen Geschichte des Pfandbriefs eine Zäsur und für den
früheren Verband deutscher Hypothekenbanken die wohl größte
Herausforderung seit seiner Gründung dar. Beides wurde hervorragend
gemeistert" - so Rasche, der zugleich Mitglied des Vorstandes der
Eurohypo AG, Eschborn ist. Die Reaktionen des Marktes hätten
eindrucksvoll bestätigt, dass das neue Pfandbriefgesetz sein oberstes
Ziel 'die hohe Qualität des deutschen Pfandbriefs zu sichern' erfüllt
habe. Anerkennung habe das Gesetz auch von Seiten der Emittenten
erfahren: Durch die Rückverlagerung von in das Ausland verlagertem
Emissionsgeschäft sei der Finanzplatz Deutschland gestärkt worden.
vdp-Institute bauen Marktposition aus
Die Neupositionierung des Verbandes könne als Erfolg bezeichnet
werden. Seit Inkrafttreten des Pfandbriefgesetzes am 19. Juli 2005
und der zeitgleich erfolgten Umbenennung und Neupositionierung des
Verbandes sind die Landesbank Baden-Württemberg, die Deutsche
Schiffsbank AG, die Westdeutsche ImmobilienBank, die Aareal Bank AG,
die Sparkasse KölnBonn sowie die Kreissparkasse Köln ordentliche
Mitglieder im vdp geworden.
Durch die Beitritte hat sich die Interessenbasis erheblich
verbreitet. Mit einem ausstehenden Volumen von 669 Mrd. Euro
vereinigen die vdp-Mitgliedsinstitute 69 % des gesamten
Pfandbriefumlaufs auf sich. Von den Ende 2005 ausstehenden
Hypothekenpfandbriefen wurden 87 % (Vj.: 81 %) und von den
ausstehenden Öffentlichen Pfandbriefen 63 % (51 %) von
vdp-Mitgliedsinstituten emittiert.
Mit Marktanteilen von 41 % am Bestand an inländischen
Gewerbekrediten, 21 % an inländischen Wohnungskrediten und 41 % an
inländischen Staatskrediten zählen die Mitgliedsinstitute zu den
bedeutendsten Kreditgebern für die Immobilienwirtschaft sowie den
Staat und seine Institutionen.
Grund zum Ausruhen sehe der vdp in diesen erfreulichen
Entwicklungen jedoch nicht, so Henning Rasche. Der Pfandbrief müsse
gepflegt und fortentwickelt werden, um in dem scharfen Wettbewerb um
die Gunst in- und ausländischer Anleger seine Spitzenposition zu
sichern. Ziel des vdp sei es, möglichst alle Pfandbrief-Emittenten zu
vertreten, um gemeinsame Standards zu entwickeln und diese
geschlossen gegenüber dem Markt und der Aufsicht zu kommunizieren.
Die Pfandbriefbanken 2005
Das Refinanzierungsumfeld war 2005 erneut günstig. Die
Pfandbriefbanken haben von geringeren Renditeaufschlägen gegenüber
Bundeswertpapieren und weiteren Ratingheraufstufungen von Moody`s
profitiert. Erneut ist per Ende 2005 kein Pfandbrief schlechter als
Aa3 geratet. 2005 haben die Mitgliedsinstitute Schuldverschreibungen
in Höhe von 264 (219) Mrd. Euro ausgegeben. Hiervon entfielen auf
Öffentliche Pfandbriefe 116 Mrd. Euro, auf Hypothekenpfandbriefe 31
Mrd. Euro und auf nicht deckungspflichtige Schuldverschreibungen 117
Mrd. Euro.
Das Kreditgeschäft entwickelte sich erfreulich. Die Kreditzusagen
konnten gegenüber dem Vorjahr um 29 Mrd. Euro oder 20 % auf 174 Mrd.
Euro gesteigert werden. Im Einzelnen wurden 55 (43) Mrd. Euro
Hypothekarkredite und 119 (103) Mrd. Euro Staatskredite zugesagt.
Damit war in beiden Geschäftsfeldern ein deutlicher Zuwachs zu
verzeichnen (Hypothekendarlehen + 30 %; Staatskredite + 16 %). 37
Mrd. Euro oder zwei Drittel der Hypothekarkredite entfielen auf
gewerbliche Beleihungen; 18 Mrd. Euro waren Wohnungsfinanzierungen.
Schon seit einigen Jahren lässt sich der Trend beobachten, dass die
Gewerbeimmobilienfinanzierung für die Mitgliedsbanken immer
bedeutender wird. Während Wohnimmobilienfinanzierungen 1999 mit einem
Anteil von 60 % am Hypothekenneugeschäft noch klar dominierten, hat
sich der Anteil seitdem nahezu halbiert (2005: 33 %).
Die Talsohle bei der Wohnimmobilienfinanzierung scheint
durchschritten, zumindest aber ihr Ende erreicht. In allen
Marktsegmenten (Mietwohnungen, Eigenheime und Eigentumswohnungen)
stiegen die Darlehenszusagen gegenüber dem Vorjahr an. Während das
Wachstum bei Wohnimmobilienfinanzierungen (+ 20 %) vor allem auf eine
deutlich gesteigerte Darlehensvergabe im Mietwohnungsbau
zurückzuführen ist, resultierte die Zunahme im Gewerbekredit (+ 36 %)
aus kräftigen Steigerungen in allen wesentlichen Teilmärkten.
Wichtigste Objektarten im Gewerbekredit waren mit 55 % der Zusagen
Büro- und Verwaltungsgebäude, gefolgt von Handelsimmobilien mit 29 %.
Der Auslandsanteil bei den neu ausgereichten
Gewerbeimmobilienfinanzierungen lag bei 69 %. Der seit Jahren
wachsende Anteil des Auslandsgeschäftes belegt die zunehmende
Etablierung der Mitgliedsbanken an den internationalen Märkten. Vom
gesamten Darlehensbestand für Gewerbeimmobilien macht das
Auslandsgeschäft inzwischen 35 % aus. Der bedeutendste Auslandsmarkt
der vdp-Institute ist Großbritannien, gefolgt von Frankreich und den
Niederlanden. Weitere wichtige Zielländer sind Spanien, die USA und
Italien.
Das Neugeschäft im Staatskredit entfiel zu je einem Drittel auf
inländische öffentliche Haushalte (39 Mrd. Euro), inländische
öffentlich-rechtliche Kreditinstitute (38 Mrd. Euro) sowie
ausländische öffentliche Kreditnehmer (37 Mrd. Euro). Bedeutendste
Schuldner unter den inländischen Gebietskörperschaften waren mit 28
Mrd. Euro die Bundesländer. Das Staatsfinanzierungsgeschäft mit dem
Ausland hat gegenüber dem Vorjahr weiter zugenommen. Die Neuzusagen
betreffen vor allem Italien, Österreich und Spanien. Auch der
Darlehensbestand wird von diesen drei Ländern beherrscht (46 %). Der
Auslandsanteil am Bestand an Staatskrediten lag zum Jahresende 2005
bei 21 %.
Umfassende Informationen zum Pfandbrief und zu den Geschäften der
Pfandbriefbanken enthält der vdp-Jahresbericht, den Sie bei der
Geschäftsstelle des Verbandes bestellen oder im Bestellcenter der
Website www.pfandbrief.de herunterladen können.

Pressekontakt:

Dr. Helga Bender, Tel.: 030 20915-330
E-Mail: bender@pfandbrief.de
Felix Schnellbacher, Tel.: 030 20915-380
E-Mail: schnellbacher@pfandbrief.de
Christian Walburg, Tel. 030 20915-340
E-Mail: walburg@pfandbrief.de

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