VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.

Fehlendes Kapital hemmt Unternehmensgründungen
VDI-Umfrage: Jeder Fünfte rät von einer Gründung ab
Hauptprobleme: Qualifiziertes Personal und Finanzierung

17.04.2007 – 11:55

Düsseldorf (ots)

Die Möglichkeiten ein Unternehmen zu gründen,
sind nach einer Umfrage des VDI gut. Dennoch rät jeder Fünfte von 
einer Existenzgründung bei den momentanen Rahmenbedingungen ab. "Die 
größten Defizite liegen derzeit in der erfolgreichen Suche nach 
qualifiziertem Personal und Kapitalgebern", fasst Dr. Michael Tigges,
Vorsitzender des VDI-Ausschusses Eigenkapitalfinanzierung, die 
Ergebnisse zusammen. Bei der Suche nach einer  Finanzierung dominiert
der klassische Bankenkredit, der  von über 70 Prozent der Befragten 
als unzureichend angesehen wird. Öffentliche Fördermittel und eigene 
Finanzmittel folgen. "In sämtlichen Branchen zeigt sich, dass Kapital
durchgängig fehlt", betont Tigges. "Hier muss sich etwas ändern, 
sonst werden wir von anderen Nationen technologisch und 
wirtschaftlich abgehängt. Die Eigenkapitalfinanzierung muss gefördert
werden. Der High-Tech-Gründerfonds des Wirtschaftsministeriums ist da
ein Schritt in die richtige Richtung."
Gebremst wird das Gründerklima zudem durch das fehlende 
qualifizierte Personal. Für 89 Prozent der Befragten ist dies ein 
entscheidender Faktor bei einer Existenzgründung. Aber fast 60 
Prozent sehen genau hier große Defizite. "Wir brauchen mehr 
Nachwuchs, der vor allem auch Management-Know-how mitbringt, denn 
gerade bei neuen Unternehmen kommt es auf ein gutes Managementteam 
an", weiß Volker Wanduch, stellvertretender VDI-Direktor. "Hier sind 
besonders die Hochschulen stärker gefordert, neben dem technischen 
Wissen auch kaufmännische Fähigkeiten zu vermitteln."
Informationen zur Existenzgründung bekommen die Neuunternehmer 
besonders durch das Internet und aus dem sozialen Umfeld wie etwa von
Arbeitskollegen. Kommunale Wirtschaftsförderungen und die Hausbank 
werden ebenfalls genutzt. "Allerdings waren für über 80 Prozent der 
Befragten die Informationen der Hausbank oder kommunaler 
Wirtschaftsförderungen nicht hilfreich", sagt Tigges. "Noch 
schlechter schneidet nur die Bundesagentur für Arbeit ab, die 
eigentlich genau hier auch unterstützend tätig sein sollte." Eine 
Möglichkeit, wo sich Existenzgründer Hilfe suchen können, bietet der 
VDI über seine Informationsplattform www.vdi-selbstaendigkeit.de an.
Im Branchenvergleich ist das Klima für Existenzgründungen 
besonders gut bei den neuen Technologien. Über 81 Prozent halten die 
Gründung eines Unternehmens für machbar. "Besonders in den Bereichen 
Nanotechnik, IT und Optische Technologien sehen wir großes 
Potenzial", sagt Wanduch. Ähnlich positiv ist es in der Pharmazie 
(79%). Dagegen ist die Stimmung in der Baubranche pessimistischer. 80
Prozent raten bei den derzeitigen Bedingungen ab.

Pressekontakt:

Sven Renkel
Telefon: +49 (0) 211 62 14-2 76
Telefax: +49 (0) 211 62 14-1 56
E-Mail: presse@vdi.de

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