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Hans Graf von der Goltz: "Dieser Neoliberalismus ist eine Pest"

Hamburg (ots)

Einer der führenden deutschen Manager der
Nachkriegszeit, Hans Graf von der Goltz, 79, hat scharf mit den
jüngsten Entwicklungen des Wirtschaftssystems abgerechnet: "Dieser
Neoliberalismus ist eine Pest ... Die neue Religion heißt: Geld,
Geld, Geld - wachsen bis zum Platzen", klagt er in der ZEIT. Es
bestehe keine Bindung mehr zum Unternehmen, wenn von oben die
Loyalität aufgekündigt werde. "Wenn ein Betrieb früher in
Schwierigkeiten geriet, kam als Erster der Eigentümer dafür auf und
als Letzter der Arbeitnehmer. Heute ist es umgekehrt", sagt er.
Von der Goltz hat fünfzig Jahre die Wirtschaft der Bundesrepublik
als Vorstandsvorsitzender des Pharmaziekonzerns Altana, für BMW und
als Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bank mitgeprägt. Seinen
größten Einfluss erreichte er als Generalbevollmächtigter und
Testamentsvollstrecker des Großindustriellen und BMW-Hauptaktionärs
Herbert Quandt.
Für den Ex-Manager hat sich die Mentalität der
Wirtschaftsverantwortlichen vollkommen verändert. Er ist stolz
darauf, dass es bei BMW und Altana nie Massenentlassungen gegeben
hat. Auch wenn er als Vorstandsvorsitzender von Altana manchem
Vorstandsmitglied kündigen musste. "Ich habe das immer persönlich
gemacht, es nicht delegiert, um den Betreffenden nicht die Würde zu
nehmen."
Zur Ankündigung von Mercedes, 8 000 Stellen zu streichen, sagt von
der Goltz: "Das ist der Fluch der bösen Tat ... Schrempps
Gigantomanie, aus Mercedes die Welt-AG zu machen, ist fürchterlich
gescheitert." Wenn man einmal den Pfad der Tugend verlassen habe, sei
es schwer, ihn wieder zu betreten.
Den kompletten Text der ZEIT Nr. 42 vom 13.Oktober 2005 senden wir
Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

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