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Kabarettist Jonas macht keine Witze über den Islam

Hamburg (ots)

Der bayerische Kabarettist Bruno Jonas (55) macht keine Witze über den Islam. Der ZEIT sagt er: "Ich finde die Erfahrungen mit dem Karikaturenstreit so extrem, dass ich mich hüten werde, auf der Bühne das Falsche zu sagen." Schon der innermuslimische Streit, wer bei der Islamkonferenz des Innenministers dabei sein dürfe, habe ihn zutiefst irritiert: "Wie werden diese Leute damit umgehen, wenn wir auf der Bühne den einen oder anderen Witz über ihre Glaubensinhalte machen?" Seine persönliche Konsequenz sei es, dem Thema aus dem Weg zu gehen. "Henryk M. Broder hat uns allen sehr polemisch vorgehalten, dass wir vor den islamischen Fundamentalisten in die Knie gehen. Er hat recht, es ist so. Und das betrifft uns alle", sagt der Kabarettist.

Das Verhalten seines Publikums habe sich verändert, sagt Jonas. "Man reagiert heute gelassen bis gleichgültig auf das politische Kabarett. Das war nicht immer so. Als ich Mitte der siebziger Jahre in Passau angefangen habe, hatten wir das Glück, dass wir anonym angezeigt wurden wegen Religionsbeschimpfung. Die Staatsanwaltschaft hat ermittelt. Heute regt sich kaum mehr einer auf, wenn im Kabarett über einen Politiker hergezogen wird. Ein Politiker schon gar nicht. Das Volk hat selbstverständlich auch dazu gelernt. Es werden nur noch komische Politiker gewählt. Erwin Huber, Kurt Beck, Angela Merkel, Guido Westerwelle - sie haben alle eine gewisse Komik."

Pressekontakt:

Das komplette ZEIT-Interview der nachfolgenden Meldung senden wir
Ihnen für Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte
an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)

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