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Neue Richtlinie bedroht Patientenversorgung
Luftretter appellieren an Politik und Behörden

München (ots)

90 Prozent der Hubschrauber-Landeplätze an
Deutschlands Krankenhäusern stehen durch eine neue europäische
Richtlinie vor dem Aus. Laut ADAC endet am 30. September 2003 eine
Ausnahmeregelung, die den 51 deutschen Rettungshubschraubern für
Noteinsätze Starts und Landungen an 1500 betroffenen Kliniken
erlaubt. Danach greifen Auflagen, die die Rettungsflieger vor große
Probleme stellen.
Die neuen Anforderungen an Größe und Hindernisfreiheit von
Krankenhaus-Landeplätzen sind dem ADAC zufolge kaum realisierbar. In
der Praxis heißt das: Bestehende Landeplätze müssen schließen, wenn
sie nicht umgebaut oder verlegt werden können. Schwerverletzten
Notfallpatienten drohen Zeitverluste, Zwischentransporte und
überflüssige Risiken, wenn Hubschrauber nicht mehr nah der
Notaufnahme landen dürfen.
Die im Europäischen Luftrettungskomitee EHAC zusammengeschlossenen
Flugretter traten am Montag, 20. März, in München mit einem Appell an
die Öffentlichkeit. Das EHAC fordert eine Modifizierung der
Richtlinien für Hubschrauber-Landeplätze an Krankenhäusern. Kein
einziger Landeplatz darf wegfallen. Angemessene Übergangsfristen und
der Bestandsschutz für bestehende Plätze müssen gesichert sein. Ein
zusätzlicher Kostenschub muss vermieden werden. Außerdem verlangt das
EHAC das frühzeitige Mitspracherecht bei Entscheidungen der
europäischen Luftfahrtbehörden. Die Luftretter bitten Politik und
Behörden um Hilfe.
Pro Tag rücken deutsche Rettungshubschrauber 173-mal zu
Noteinsätzen aus. Untersuchungen zeigen, dass zehn bis 15 Prozent
aller Flüge unmittelbar Menschenleben retten. Im Durchschnitt
verdanken bundesweit 22 Patienten täglich den Hubschrauberbesatzungen
ihr Leben. Voriges Jahr kam in der Bundesrepublik rund 63 000- mal
schnelle ärztliche Hilfe aus der Luft. Dabei versorgten die
fliegenden Notärzte 55 700 Patienten bei schweren Erkrankungen und
nach Unfällen im Verkehr, am Arbeitsplatz oder zu Hause.

Pressekontakt:

Für Rückfragen

Ulf Rasch
Tel.: (089) 76 76 - 21 08
Fax: (089) 76 76 - 28 01
presse@adac.de
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