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Forschungsprojekt: Wie Millionen von Gärten in Deutschland zum Schutz von biologischer Vielfalt beitragen können

Forschungsprojekt: Wie Millionen von Gärten in Deutschland zum Schutz von biologischer Vielfalt beitragen können
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Wie Millionen von Gärten in Deutschland zum Schutz von biologischer Vielfalt beitragen können

Forschungsprojekt gARTENreich will Artenreichtum in Privatgärten erhöhen

Berlin, 2. Mai 2022 – Gärten können eine wichtige Rolle dabei spielen, das Artensterben aufzuhalten: Schätzungen zufolge gibt es 17 Millionen Gärten in Deutschland, eine riesige Anzahl kleiner Lebensräume. Bislang ist die biologische Vielfalt in Gärten vielerorts allerdings niedrig und hat in den letzten Jahren sogar abgenommen. Das Projekt gARTENreich möchte darauf hinwirken, dass sich dies ändert. Um zu erforschen, wie Gärten zum Erhalt der Biodiversität in Deutschland beitragen können, und um mit diesem Wissen die biologische Vielfalt in Gärten zu fördern, arbeiten mehrere Institutionen aus Wissenschaft und Praxis mit kommunalen Partnern zusammen und werden dabei vom Bundesforschungsministerium gefördert.

Die Leiterin des Projekts, Dr. Alexandra Dehnhardt vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), erklärt: „Privatgärten können auf vielfältige Weise zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland beitragen. Um diese Möglichkeiten zu nutzen, ist es entscheidend, den Bürgerinnen und Bürgern konkrete Gestaltungsvorschläge an die Hand zu geben, die sie vor Ort bei sich umsetzen können und die auch ihre Bedürfnisse aufgreifen – etwa hinsichtlich ästhetischer Vorlieben oder Pflegeaufwand. Deshalb berücksichtigen wir in unserem Projekt neben naturschutzfachlichen Gesichtspunkten auch sozialwissenschaftliche Faktoren bis hin zu ganz praktischen Gesichtspunkten der Gartennutzung.“

Forschung mit der Praxis

Der Projektauftakt findet in sogenannten „Reallaboren“ in der Stadt Gütersloh in Nordrhein-Westfalen und der Gemeinde Aumühle in Schleswig-Holstein statt. Ab Mai werden in Projektgärten gemeinsam mit Gartenbesitzer*innen Elemente für eine naturnahe Gartengestaltung entwickelt, umgesetzt und ihre Effekte ausgewertet. Die Projektpartner untersuchen darüber hinaus in lokalen sowie bundesweiten Umfragen und im Dialog mit Gartenbesitzer*innen, was sie motiviert, ihre Gärten naturnah zu gestalten oder was sie dabei hemmt. Die Ergebnisse nutzt das Forschungsprojekt, um konkrete Hilfestellungen, Leitfäden und Tipps für Gartenbesitzer*innen und kommunale Akteure zu entwickeln.

NABU: „Alle Gartenbesitzer*innen können etwas gegen das Artensterben tun“

Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des NABU (Naturschutzbund Deutschland) betont: „Der Rückgang der Biodiversität in Deutschland ist besorgniserregend. Es ist wichtig, dass wir eine Trendumkehr in allen relevanten Bereichen einleiten. Dazu gehören die Agrarwende und der Kampf gegen den Klimawandel – aber auch Gärten können eine wichtige Rolle beim Erhalt der biologischen Vielfalt spielen, insbesondere in Siedlungsräumen als sogenannte Trittsteinbiotope. Hier können alle Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer ganz unmittelbar etwas gegen das Artensterben tun.“

Gartenbesitzer*innen, die in ihrem Garten etwas für die Biodiversität tun möchten, sollten auf heimische Pflanzen setzen, die Nahrung für Vögel und Insekten bieten. Auch Strukturen wie Reisig- oder Laubhaufen sind wichtige Lebensräume für Tiere, genauso wie Flächen mit blühenden Kräutern, Gräsern oder Blumen anstelle von Rasenflächen ohne Blühelemente. Pestizide und versiegelte Flächen hingegen erschweren die Lebensbedingungen für Kleinstlebewesen, Tiere und Pflanzen.

Projektpartner im Projekt gARTENreich sind das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) als Projektleitung, der NABU (Naturschutzbund Deutschland), die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, der Verein NaturGarten, die Stadt Gütersloh und die Gemeinde Aumühle. Das Projekt stellt sich online unter www.gartenreich-projekt.de vor. Das Projekt ist Teil einer Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt ( www.feda.bio), mit der das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Untersuchung der Biodiversität in Deutschland und die Entwicklung neuer, effektiver Artenschutzmaßnahmen unterstützt.

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Mehr Informationen zum Projekt

Fachliche Ansprechperson:

Dr. Alexandra Dehnhardt

Projektleitung gARTENreich

Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)

Tel.: +49 30/884 594-0

alexandra.dehnhardt@ioew.de

Pressekontakt:

Richard Harnisch
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Tel.: +49 30/884594-16
 kommunikation@ioew.de
Jessica Rusch
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.
Tel: + 491722897919
 jessica.rusch@nabu.de 
Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) ist ein führendes wissenschaftliches Institut auf dem Gebiet der praxisorientierten Nachhaltigkeitsforschung. Rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erarbeiten Strategien und Handlungsansätze für ein zukunftsfähiges Wirtschaften – für eine Ökonomie, die ein gutes Leben ermöglicht und die natürlichen Grundlagen erhält. Das Institut arbeitet gemeinnützig und ohne öffentliche Grundförderung. Das IÖW ist Mitglied im „Ecological Research Network“ (Ecornet), dem Netzwerk der außeruniversitären, gemeinnützigen Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschungsinstitute in Deutschland.

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Der NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.: Wir sind, was wir tun. Die Naturschutzmacher*innen: Der NABU engagiert sich seit 1899 für Mensch und Natur. Mit mehr als 875.000 Mitgliedern und Fördernden ist der NABU der mitgliederstärkste Umweltverband in Deutschland. Zu den wichtigsten Aufgaben des NABU zählen der Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft und der Klimaschutz.
 www.nabu.de
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