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Umweltstiftung Michael Otto

Zukunftsfaktor Bioökonomie: Ungenutzte Potenziale aufgrund fehlender politischer Rahmenbedingungen

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Zukunftsfaktor Bioökonomie: Ungenutzte Potenziale aufgrund fehlender politischer Rahmenbedingungen

16. Hamburger Gespräche für Naturschutz über die Chancen und Grenzen der Bioökonomie

Kann die moderne Bioökonomie Grundlage für ein "grünes" Wirtschaften sein? Antworten auf diese Fragen liefern die Hamburger Gespräche für Naturschutz, welche die Umweltstiftung Michael Otto jährlich durchführt. In Zeiten des Klimawandels, einer wachsenden Weltbevölkerung und eines dramatischen Rückgangs der Artenvielfalt sind Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Naturschutzverbände gefordert, gemeinsam zukunftsfähige Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen, um die biologischen Ressourcen der Erde effizient und nachhaltig zu nutzen. Unter der Prämisse, dass eine nachhaltige und naturverträgliche Bioökonomie nur im Dialog vorangebracht werden kann, diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Chancen und Risiken nachwachsender Rohstoffe und innovativer, biotechnologischer Verfahren.

Die Hamburger Gespräche für Naturschutz zeigen, dass die Bioökonomie ein guter systemischer Ansatz ist, um von einer fossil basierten Wirtschaft, die zu viel CO2 produziert und der biologischen Vielfalt schadet, umzustellen auf eine nachhaltige, ökologische Wirtschaftsweise. Damit sich ein bioökonomischer Markt entwickeln kann sind Innovationen und Forschung eine grundlegende Voraussetzung. Doch die in der Wirtschaft vorhandenen Potenziale werden bisher nur unzureichend ausgeschöpft. "Bisher nimmt die Wirtschaft hierzulande allerdings die Potenziale der Bioökonomie und die damit verbundenen Forschungen und Innovationen nicht ausreichend wahr. Damit die Wirtschaft nachhaltige Innovationen und Lösungen entwickeln kann, bedarf es der richtigen politischen Signale und Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Verbraucher. Hierzu gehört auch, dass umwelt- und klimafreundliches Investitions- und Konsumverhalten durch die Rahmenbedingungen stärker als bisher angeregt und gefördert wird", betont Prof. Dr. Michael Otto auf den heutigen 16. Hamburger Gesprächen für Naturschutz der Umweltstiftung Michael Otto.

Die Bioökonomie ist nicht nur ein Wirtschafts- und Forschungsthema. Auch der Naturschutz ist ein wichtiger Akteur, der bisher nur in geringem Maße an der Gestaltung der sich derzeit entwickelnden Bioökonomie eingebunden ist. Denn es bestehen zahlreiche Konflikte zwischen Wirtschaft und Naturschutz, bspw. bei der Flächennutzung oder dem Eingriff in die Natur, die es zu lösen gilt. Die Fehler der Vergangenheit, wie der Anbau von Mais als Energielieferant für Biogasanlagen, der zur Übernutzung von landwirtschaftlichen Nutzflächen führt und zudem die Artenvielfalt gefährdet, sollten nicht wiederholt werden. Deshalb ist neben den politischen Rahmenbedingungen auch eine Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Naturschutz dringend erforderlich.

Die Bioökonomie ist eine neue, nachhaltige Wirtschaftsform, deren Entwicklung und Gestaltung noch am Anfang steht. Die Entwicklung der Bioökonomie erfordert Forschungsförderung, interdisziplinäre Zusammenarbeit und gesellschaftlichen Dialog. Sie ist dann eine Chance, wenn es gelingt, den globalen Rohstoffverbrauch drastisch zu verringern und die wachsenden sozialen Ungerechtigkeiten zu überwinden. Es herrscht Einigkeit darüber, dass die Bioökonomie in der Transformation unserer Wirtschaftsform hin zu einem nachhaltigen, "grünen Wirtschaften" wertvolle Beiträge leisten kann. Dafür ist eine mindestens vernetzte, wenn nicht einheitliche politische Strategie notwendig.

Weitere Informationen unter www.umweltstiftungmichaelotto.de

Pressekontakt:

Sven Stöbener | Umweltstiftung Michael Otto 
Telefon: 040 6461- 7727 | E-Mail:  sven.stoebener@umweltstiftungmichaelotto.org