Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Den leisen Pfoten auf der Spur: BUND startet Wildkatzen-Monitoring
Im Winter beginnt für Wildkatzen die spannendste Zeit des Jahres - und für den BUND die Spurensuche
Berlin (ots)
- Lockstock-Monitoring startet im Januar - Freiwillige gesucht
- Schulungen für Citizen-Science-Teilnehmende ab Ende November
- Neue Wildkatzen-Nachweise 2025 in drei Bundesländern
Wenn der Winter Einzug hält, beginnt für die Europäische Wildkatze die Paarungszeit. Deshalb kann sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf die Spurensuche nach ihr begeben. Zwischen Januar und März sind die scheuen Tiere besonders aktiv. Die sogenannte Ranzzeit eignet sich ideal für das Lockstock-Monitoring. Mit dieser Methode erfasst der BUND gemeinsam mit zahlreichen Freiwilligen seit Jahrzehnten den Bestand der Wildkatze in Deutschland.
Beim Monitoring werden in ausgewählten Waldgebieten mit Baldrian präparierte Holzstäbe, sogenannte Lockstöcke, aufgestellt. Reiben sich Wildkatzen daran, bleiben Haare hängen, die anschließend genetisch untersucht werden. So lässt sich feststellen, wo die Tiere leben und welche Wanderungen sie unternehmen. Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise für den Schutz und die Vernetzung ihrer Lebensräume.
"Das Lockstock-Monitoring ist ein Beispiel für erfolgreiche Citizen Science," erklärt Anna-Katharina Hannappel, Projektleiterin beim BUND. "Viele helfende Hände leisten einen wertvollen Beitrag dazu, die Rückkehr der Wildkatze wissenschaftlich zu begleiten und unserer heimlichen Waldbewohnerin eine Stimme zu geben."
Für das Monitoring sind Ausdauer und Naturverbundenheit gefragt: Einmal pro Woche müssen die Freiwilligen alle Lockstöcke kontrollieren. Das findet oft bei frostigen Temperaturen und manchmal im Schnee statt. Die gesammelten Daten fließen in naturschutzfachliche Planungen ein, zum Beispiel in das vom BUND durchgeführte Projekt "Wildkatzenwälder von morgen", das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird. Ziel des Projekts ist es, Wälder ökologisch aufzuwerten und so die Lebensräume der Wildkatze wiederherzustellen und besser zu vernetzen.
Die Rückkehr der Wildkatze in Deutschland gilt als Erfolgsgeschichte des Naturschutzes. Dank vieler Schutzmaßnahmen breitet sie sich heute wieder aus. In diesem Jahr wurden neue Nachweise unter anderem in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen bestätigt.
Interessierte können sich jetzt für Schulungen von einigen BUND-Landesverbänden anmelden. "Wer im Winter draußen unterwegs sein möchte, kann Teil unseres Projektes werden", sagt Hannappel. "Anstatt drinnen zu bleiben, hinterlassen Sie lieber Ihre Spuren im Schnee und helfen, eine faszinierende Wildtierart zu schützen."
Hintergrund:
Das sechsjährige Projekt "Wildkatzenwälder von morgen" wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Das Projekt setzen der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen um.
Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) lebt zurückgezogen in großen, zusammenhängenden strukturreichen Laub- und Laubmischwäldern. Ursprünglich in ganz Deutschland heimisch, leben heute nur noch etwa 6000 bis 8000 Tiere überwiegend in Mittel- und Süddeutschland. Die Wildkatze steht stellvertretend für viele andere Waldtierarten. Dort, wo sich die Wildkatze wohlfühlt, sind die Bedingungen auch für viele andere Arten wie Luchs, Bechsteinfledermaus oder Mittelspecht optimal.
Mehr Informationen:
- BUND -Mitmachangebote zur Wildkatze (dort geht es auch zu den Schulungen)
- Wildkatzenverbreitungskarte Vergleich von 2023 bis 2025
- Fotos vom Lockstock-Monitoring, (c) René Löffler
- Das Wildkatzen Lockstock-Monitoring Schritt für Schritt erklärt
- Kontakt: Anna Katharina Hannappel, Leitung "Wildkatzenwälder von morgen", Tel.: 030-27586200, E-Mail: annakatharina.hannappel@bund.net; Hanna Walker, BUND Presse- und Öffentlichkeitsarbeit "Wildkatzenwälder von morgen", Tel.: +49 30 27586-594, E-Mail: hanna.walker@bund.net
- Sie finden den BUND-Bundesverband auch auf Bluesky, Instagram und Facebook
Pressekontakt:
BUND-Pressestelle:
CvD | Daniel Jahn | Sigrid Wolff | Clara Billen | Lara Dalbudak
Tel. 030-27586-109 | -531 | -497 | -425
E-Mail: presse@bund.net,
www.bund.net
www.bund.net/presse
Informationen zur Datenverarbeitung des BUND nach DSGVO finden Sie
unter www.bund.net/datenschutz
Original content of: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), transmitted by news aktuell