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Lebensadern unserer Landschaft - Lebendige Flüsse statt Wasserstraßen

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Berlin (ots)

Flüsse sind die Lebensadern unserer Flusslandschaften - Lebensraum vieler seltener oder vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Aber diese wertvollen Ökosysteme sind stark geschädigt - mit oft dramatischen Folgen. Es ist die Aufgabe von Bund und Ländern sie in den guten ökologischen Zustand zu bringen. Wie ist da der Stand? Mein Kollege Mario Hattwig berichtet (zum Tag der Flüsse am 22. September).

Sprecher: Die meisten unserer Flüsse sind verbaut, gestaut und begradigt. Eine der letzten noch relativ naturnahen Flusslandschaften findet sich entlang der Elbe, für deren Schutz sich der BUND seit den 90ern einsetzt.

O-Ton 1 (Iris Brunar, 25 Sek.): "Gleichzeitig ist sie aber auch eine Wasserstraße und dort werden halt immer weniger Güter transportiert aufgrund der langanhaltenden Niedrigwasserphasen und soll aber trotzdem noch weiter vertieft werden als Wasserstraße. Bisher haben diese Maßnahmen der Schifffahrt nicht genutzt, stellen aber ein hohes ökologisches Risiko für diese einzigartige Naturlandschaft dar."

Sprecher: So Iris Brunar vom BUND-Elbeprojekt. Wie eine nachhaltige Flusslandschaft aussehen kann, zeigt ein Projekt des BUND an der Hohen Garbe zwischen Magdeburg und Hamburg, wo ein Auwald wieder an den Fluss angeschlossen wurde.

O-Ton 2 (Iris Brunar, 21 Sek.): "Damit sind die Altwasser wieder mit Wasser gefüllt worden und man hat sofort festgestellt, dass wieder mehr Amphibien dort Lebensraum haben. Und dann natürlich auch Insekten und Vögel. Also die ganze Bandbreite hat da wieder zugenommen. Das war faszinierend. Und gleichzeitig nutzt das dem Hochwasserschutz."

Sprecher: Ein weiteres Problem unserer Flüsse sind Schadstoffe wie zum Beispiel PFAS, sogenannte Ewigkeitschemikalien, die in der Umwelt erst nach Jahrhunderten abgebaut werden können, erklärt Luise Körner, Expertin für Chemikalienpolitik beim BUND.

O-Ton 3 (Luise Körner, 23 Sek.): "PFAS sind wasser- und fettabweisend und stecken deshalb in vielen Alltagsprodukten wie zum Beispiel Regenjacken, Pfannen, Shampoo oder Essensverpackungen. Von den bisher genauer untersuchten PFAS wissen wir, dass sie das Immunsystem schwächen, Leber und Niere schädigen und krebserregend sein können. Die meisten PFAS wurden bisher kaum auf ihre gesundheitliche Wirkung hin untersucht."

Sprecher: PFAS findet man überall, auch im Wasser. Die Elbe bei Hamburg ist, nach der Seine in Paris, der am stärksten belastete Fluss in Europa. Untersuchungen des BUND haben PFAS in den meisten Leitungs- und Mineralwassern hierzulande nachgewiesen. Andere Analysen fanden die Chemikalien in unserem Blut. Deswegen braucht es dringend eine Beschränkung der EU, so die Expertin weiter.

O-Ton 4 (Luise Körner, 24 Sek.): "Das Ziel muss der Ausstieg aus Produktion und Verwendung aller PFAS bis 2030 sein - mit Ausnahme essentieller Anwendungen, zum Beispiel im medizinischen Bereich, für die es bisher keine Ersatzstoffe gibt. Als Verbraucherin kann ich beim Kauf auf Kennzeichnungen wie 'PFAS-frei', 'PFC-frei' oder 'fluorcarbonfrei' achten, um die Stoffe zumindest in Produkten zu vermeiden."

Den Flüssen hier in Deutschland geht es nicht gut. Durch den Ausbau als Wasserstraßen gehen wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen verloren und auch die Schadstoffbelastung ist ein großes Problem. Unter anderem wurde die Industriechemikalie PFAS im Boden und in Gewässern festgestellt. Vor allem in der Elbe beim Hamburg war die Konzentration extrem hoch. PFAS stehen im Verdacht, das Immunsystem zu schwächen, Leber und Niere zu schädigen und krebserregend zu sein. Mehr Infos zum Zustand unserer Flüsse und die Arbeit vom BUND, gibt's im Netz unter bund.net.

Pressekontakt:

Presse@bund.net

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