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„Kastration kein Allheimittel gegen verwilderte Katzen“: ZZF kommentiert SPD-Antrag

„Kastration kein Allheimittel gegen verwilderte Katzen“: ZZF kommentiert SPD-Antrag
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Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) lehnt eine bundesweite Kastrationspflicht für alle Katzen ab. Die SPD hatte auf ihrem Bundesparteitag einen entsprechenden Antrag angenommen.

Hiermit erhalten Sie unsere neueste Presse-Information aus der Heimtierbranche:

„Kastration kein Allheimittel gegen verwilderte Katzen“:

ZZF kommentiert SPD-Antrag

Wiesbaden, 2. Juli 2025 - Auf dem SPD-Bundesparteitag wurde am 29. Juni 2025 folgender Antrag des SPD-Bezirks Hessen-Nord beschlossen:

„Der Bundesparteitag fordert die SPD-Fraktionen in Land und Bund auf, sich für die Einführung einer flächendeckenden Kastrationspflicht für Hauskatzen, die nicht zur Zucht eingesetzt werden, einzusetzen. Dazu ist eine Änderung des Tierschutzgesetztes zu initiieren.“

Dazu kommentiert Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe (ZZF):

„Streunerkatzen leben unter prekären Bedingungen und leiden oft unter Hunger, Krankheiten und Verletzungen. In einigen deutschen Gemeinden gibt es daher bereits lokale Kastrationsverordnungen für Freigängerkatzen.

Eine einheitliche, bundesweite Regelung würde statt des bisherigen Flickenteppichs für mehr Klarheit und Rechtssicherheit sorgen. Strikt abzulehnen ist jedoch eine generelle Kastrationspflicht für alle Katzen. Für Katzen, die ausschließlich in der Wohnung oder im Haus leben, wäre eine gesetzliche Kastrationspflicht für alle Katzen völlig unverhältnismäßig. Schließlich tragen sie nicht zur unkontrollierten Vermehrung der Streunerkatzen bei und sollten nicht grundlos ihrer Fortpflanzungsfähigkeit beraubt werden.

Außerdem ist die Kastration ein invasiver medizinischer Eingriff, der nicht nur mit Risiken für das Tier verbunden ist (Narkose, Komplikationen), sondern auch im Nachgang mit gesundheitlichen Veränderungen (Verhalten, Gewichtszunahme, Disposition bestimmter Erkrankungen).

Hinzu kommt der organisatorische, bürokratische und finanzielle Aufwand, der im angemessenen Verhältnis zum möglichen Nutzen gestellt werden muss. Bei vielen Streunerkatzen ist der Besitzer unklar – die Pflicht betrifft also nicht die eigentlichen Verursacher.

Die in dem Beschluss des SPD-Bundesparteitags genannte Ausnahme für Züchter sollte sich überdies nicht nur auf registrierte Züchter, sondern zugleich auf Hobbyzüchter beziehen.“

Abschließend erklärt der ZZF-Präsident: „Die Kastration ist kein Allheilmittel gegen verwilderte Katzen – sie sollte sich in jedem Fall nur auf Freigängerkatzen beschränken. Die vom EU-Parlament vor kurzem verabschiedete Chip- und Registrierungspflicht ist bei Freigängerkatzen eine sinnvolle Maßnahme, die dazu beitragen wird, die Streunerproblematik einzudämmen. Außerdem sollte auf die Förderung freiwilliger Kastrationen und verstärkte Aufklärung gesetzt werden.“

Pressekontakt:

Antje Schreiber  
0611 447553-14 
Stefanie Klinge-Engelhardt 
0611 447553-13 

presse@zzf.de

ZZF

Zentralverband Zoologischer
Fachbetriebe Deutschlands e.V.
Mainzer Straße 10
65185 Wiesbaden - Germany
 www.zzf.de

Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) vertritt die beruflichen, wirtschaftlichen und sozialpolitischen Interessen der gesamten deutschen Heimtierbranche. Zu den Mitgliedern zählen Betriebe und Systemzentralen des Zoofachhandels, Großhandelsunternehmen, Züchter, Heimtierpfleger im Salon und Hersteller von Heimtierbedarf.

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Dokument:  ZZF_pmf_0925_ZZF kom~ert SPD-Antrag.docx
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