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Vogelgrippe: Naturschützer fordern strengere Kontrollen von Händlern und Tierbörsen

Bonn (ots)

Angesichts der fortschreitenden Ausbreitung der
asiatischen Vogelgrippe in Richtung Mitteleuropa mehren sich
Forderungen nach einer strengeren Überwachung von Vogelhändlern und
Tierbörsen in Deutschland. Hintergrund sind Schmuggeltransporte
lebender asiatischer und russischer Wildvögel, die zu Tausenden über
Osteuropa an den Behörden vorbei nach Deutschland geschleust werden.
Wie das Bonner Komitee gegen den Vogelmord mitteilte, sind allein in
den letzten Jahren trotz strenger Importverbote mehrere Dutzend
Schmuggeltransporte mit jeweils bis zu 2000 wildgefangener Vögel aus
Sibirien und dem Ural aufgeflogen. Neben verschiedenen Wasser- und
Greifvögeln wurden vor allem zahlreiche Singvögel wie Gimpel,
Stieglitze und Kreuzschnäbel geschmuggelt. Versteckt in hohlen
PKW-Rückbänken oder doppelten Böden von Ladeflächen werden nach
Schätzungen der Vogelschützer pro Jahr mehr als 100.000 Exoten aus
Russland und Asien nach Deutschland geschmuggelt, wo sie auf
Tierbörsen und von angeblichen "Züchtern" mit hohen Gewinnspannen
verkauft werden. "Wo Umsätze wie im Drogenschmuggel locken, spielen
Artenschutz und Gesundheitsbestimmungen keine Rolle", befürchtet
Komiteesprecher Axel Hirschfeld.
Das Komitee unterstützt deshalb die am Montag von
Bundesinnenminister Otto Schily an die zuständigen Behörden
gerichtete Forderung, in Sachen Vogelgrippe "alle notwendigen
Maßnahmen" zu ergreifen. Laut Komitee sollten entsprechende Maßnahmen
vor allem eine verstärkte Fahndung nach Tierschmugglern und
unseriösen Händlern beinhalten. "Die behördliche Bekämpfung des
illegalen Vogelhandels in Deutschland liegt in weiten Teilen völlig
brach und muß dringend verbessert werden", fordert Hirschfeld.
Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr für Mensch und Tier sollte zudem
der Verkauf wildgefangener Vögel auf Großveranstaltungen wie
Tierbörsen oder Vogelschauen bis auf weiteres völlig eingestellt
werden, so das Komitee.

Pressekontakt:

V.i.S.d.P.:
Alexander Heyd,
Auf dem Dransdorfer Berg 98,
53121 Bonn,
presse@komitee.de

Weitere Informationen, Bildmaterial: Telefon: 0228-66 55 21

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