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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

"Unberührbare" sollen den Hauch einer ökologischen Zukunft spüren

Osnabrück (ots)

terre des hommes und Deutsche Bundesstiftung Umwelt starten  
   Projekt in Indien - Hilfe für 16 Dörfer
Zu wenig Regen, ausgelaugte, zu trockene, versalzene und
mit Pestiziden verseuchte Böden, ein drastischer Rückgang von Flora
und Fauna: Die Bauern im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh sind
in Not! Doch jetzt keimt Hoffnung auf Hilfe. Mit 125.000 Euro der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) will terre des hommes den
Menschen neue Perspektiven bieten. "Nur wenn wir dort ökonomische,
ökologische und soziale Aspekte in Einklang bringen, können wir die
starke Landflucht, die Zunahme von Kinderarbeit, die extreme
Verschuldung der Bauern und einen starken Anstieg der Selbstmordrate
in den Griff bekommen," betonte heute DBU-Generalsekretär Dr. Fritz
Brickwedde bei der Übergabe des Bewilligungsschreibens an den
Geschäftsführenden Vorstand von terre des hommes, Peter Mucke.
Das Projekt ziele darauf ab, in 16 Dörfern in den Trockengebieten
die kleinbäuerliche Landwirtschaft besser an die spezifischen
ökologischen Bedingungen anzupassen und die natürlichen Ressourcen
nachhaltig zu schonen, betonte Mucke. Dazu müssten Landwirte
weitergebildet und konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Ein
Bauernverband für alle 600 Kleinbauern der Region solle gegründet
werden und regelmäßig die Themen Wasserhaushalt/Erosionsschutz,
Methoden der Wasserkonservierung, angepasste Vegetation und
Feldwirtschaft, Düngemittel/Pflanzenschutz sowie Methoden zum
Ressourcenschutz auf Haushalts- und Dorfebene beackern. Mucke: "Rund
400 Hektar verödetes Ackerland sollen wiederbelebt, mindestens 30
Prozent mehr Ertrag ein- und mindestens 50 Prozent weniger Pestizide
ausgebracht werden."
Nach dem Vorbild einer Nationalparkwacht solle ein Aufsichts- und
Kontrollsystems zum Bodenschutz aufgebaut werden.
Brandschutzprogramme sollten eingerichtet, Vegetationsgürteln durch
Anpflanzen von Nutzbäumen, Sträuchern und Hecken angelegt werden.
Eine Baumschule solle errichtet, auf organischen Pflanzenschutz
geachtet werden. Der Nährstoffhaushalt des Bodens solle über
organische Dünger verbessert, die Instandsetzung traditioneller
Bewässerungsanlagen vorangetrieben werden.
Die Bevölkerung solle in die Lage versetzt werden, gegenüber den
lokalen staatlichen Stellen ihre Vorstellungen zur nachhaltigen
regionalen Entwicklung zu formulieren, Fehlentwicklungen zu benennen
und bestehende staatliche Förderangebote selbstständig zu nutzen.
Brickwedde: "Die Menschen sollen ihre Zukunft selbst aktiv planen und
mitgestalten können." Dies um so mehr, als es sich bei den
Kleinbauern zum größten Teil um die sogenannten Unberührbaren
handele, die unter den jetzigen Bedingungen aufgrund von Unkenntnis,
mangelndem Organisationsgrad und geringem Status ohne Hilfe von außen
keine Verbesserung der Situation herbeiführen könnten.
Zum Aufbau funktionsfähiger Strukturen würden, so Mucke, in den 16
Dörfern Gemeindeorganisationen mit unterschiedlichen
Interessenschwerpunkten gegründet. Dazu werde jeweils ein
Steuerungskomitee etabliert, für das regelmäßige
Qualifizierungsveranstaltungen durchgeführt würden. Deren Mitglieder
sollten ihre allgemeinen organisatorischen Kenntnisse einschließlich
Planungs- und Buchhaltungsmethoden optimieren, aber auch ihre
spezifischen Kenntnisse etwa in der ökologischen Landwirtschaft.
Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de
Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Pressesprecher:
Franz-Georg Elpers
Telefon:   0541|9633521
Telefax:   0541|9633198 
presse@dbu.de
www.dbu.de
Kontakt terre des hommes Deutschland e.V.:
Pressesprecher:
Wolf-Christian Ramm
Telefon: 0541/71010
Telefax: 0541/7101196
E-Mail:  presse@tdh.de
www.tdh.de

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