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Das Wandern ist des Otters Lust: Lebensräume in Europa vernetzen
Experten haben neue Wege für die bedrohten Tiere ermittelt
Gute Aussichten in Norddeutschland
DBU förderte mit rund 102.000 Euro

Hankensbüttel (ots)

Er ist wieder da: der Fischotter. In den
letzten Jahren hat er ehemals verlassene Lebensräume zurückerobert,
zum Beispiel im östlichen Niedersachsen. Experten gehen davon aus,
dass er auch außerhalb von Schutzgebieten überleben könnte -
vorausgesetzt, dass Gewässer- und Feuchtgebiete ausreichend
miteinander vernetzt sind. Die Aktion Fischotterschutz e.V. in
Hankensbüttel (Niedersachsen) hat nun mithilfe eines selbst
entwickelten Modells eines geographischen Informationssystems (GIS)
eine Grundlage für die Verbindung solcher so genannten
Ausbreitungskorridore mit dem benachbarten Ausland erarbeitet - das
"Otter-Habitat-Netzwerk Europa" (OHNE). Finanzielle Unterstützung kam
aus Osnabrück: Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) förderte das
Projekt mit rund 102.000 Euro.
Das OHNE-Projekt informiert über die aktuelle Verbreitung des
Otters in Deutschland und seinen Nachbarländern. Die Experten
werteten aus, wo die besten Voraussetzungen für die Entwicklung von
Verbindungskorridoren bestehen. Dabei bezogen sie die Verfügbarkeit
von Gewässern und Feuchtgebieten ebenso ein wie alle Komponenten, die
die Wanderschaft der Otter behindern könnten - von Straßenverkehr und
Einwohnerdichte über Landwirtschaft bis zum Nahrungsangebot.
Insgesamt wurden 34.000 so genannte Gitternetzquadrate mit einer
Größe von je zehn Quadratkilometern bewertet, davon in Deutschland
über 3.600. "In Europa gibt es mehrere Gebiete, die für die
Entwicklung von Verbindungsräumen für den Otter von größter Bedeutung
sind", beschreibt Mark Ehlers, Aktion Fischotterschutz e.V., das
Ergebnis. Ein gutes Ergebnis? "Das ist regional sehr
unterschiedlich", sagt Ehlers. Allein in Deutschland schätzen die
Experten fast 38 Prozent der bewerteten Fläche als kritisch für den
Otter ein. Das gilt vorwiegend für die bevölkerungsreiche Mitte und
den Süden der Republik, wo das Konfliktpotential am größten ist.
Bessere Chancen gibt es in Norddeutschland.
Um gute "Wanderwege" für den Otter zu finden, haben die
Otterexperten die jeweils kürzeste und ungefährlichste Verbindung
zwischen zwei Lebensräumen berechnet und dort Gewässer ermittelt, die
als Korridore dienen könnten. "Wir haben die Ergebnisse europaweit
auf zahlreichen Fachveranstaltungen vorgestellt und den zuständigen
Behörden übergeben", sagt Ehlers. In der Metropolregion Hamburg wird
nun ein erstes Modellprojekt zur Etablierung von
Verbindungskorridoren durchgeführt. Die Fischotterschützer hoffen,
mittel- und langfristig ein europaweites Lebensraum-Netz knüpfen zu
können.
Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de.
Ansprechpartner für weitere Informationen (AZ 19120): Aktion
   Fischotterschutz e.V., Otter-Zentrum, Mark Ehlers, Telefon:
   (05832)9808-0, E-Mail:  m.ehlers@otterzentrum.de,  
www.otterzentrum.de.

Pressekontakt:

Franz-Georg Elpers
(Pressesprecher)
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541/9633-521
Fax: 0541/9633-198
E-Mail: presse@dbu.de
Internet: www.dbu.de

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