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Otterschützer: "Ufer muss wieder den Pflanzen und Tieren gehören"

Hamburg (ots)

Lebenschancen des Fischotters sollen um 
   Hamburg verbessert werden - DBU fördert
Freilebende Fischotter sieht man nur noch selten. Der Grund: 
Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums, Nahrungsmittelknappheit und
Straßenverkehr. Die Aktion Fischotterschutz möchte mit dem Projekt 
"Das Blaue Metropolnetz - Lebensader für Mensch und Natur" das 
Gewässernetz in der Metropolregion Hamburg renaturieren und so die 
Lebenschancen für den Otter verbessern. "Wir wollen die Gewässer als 
ökologisches, ökonomisches und soziales Bindeglied der Region 
etablieren", so Dr. Oskar Kölsch von der Aktion Fischotterschutz. 
"Die Ausbreitung des Fischotters gilt als Kennzahl für die gelungene 
Revitalisierung der Gewässer. Wir wollen Korridore schaffen, die 
isolierte Otter-Populationen miteinander verbinden." Zudem soll es 
eine intensive Öffentlichkeitsarbeit geben mit Führungen von 
Besuchergruppen und Kooperationen mit Schulen und Hochschulen. Auch 
das Anlegen von Erlebnispfaden ist geplant. Gefördert wird das 
Projekt mit 350.000 Euro durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt 
(DBU).
"Fischotter können heute meist nur noch in kleinen, weit 
verstreuten Gebieten überleben", beklagt Kölsch. Durch Zerstörung 
ihres Lebensraumes und Nahrungsmittelknappheit würden sie in diese 
"Reservate" gedrängt und hätten wenige Möglichkeiten, sie wieder zu 
verlassen. Aus diesem Grund sei es notwendig, Korridore zwischen den 
einzelnen Verbreitungsgebieten zu schaffen. Otter wanderten auf der 
Suche nach einem Partner zur Fortpflanzung ausschließlich über Land. 
Hier jedoch lauerten viele Gefahren: Insbesondere Brücken, deren 
Pfeiler bis an das Wasser reichen, würden dem Fischotter häufig zum 
Verhängnis. Sie versuchten, den Brücken auszuweichen, indem sie die 
Straßen überqueren und gerieten dabei buchstäblich unter die Räder. 
Kölsch: "Hier werden wir Laufbretter unter den Brücken installieren, 
damit der Otter dieses Hindernis gefahrlos überwinden kann." Auch 
soll mit Hilfe von Otter-Zäunen dafür gesorgt werden, dass die Tiere 
nicht versehentlich in einem Gartenteich landen.
Otter bräuchten viele Versteckmöglichkeiten. Häufig aber fehle 
diese dringend benötigte Deckung: Uferpassagen würden regelmäßig 
abgemäht, Weidezäune der Landwirtschaft reichten oft bis direkt an 
das Wasser. "Das Ufer muss wieder den Pflanzen und Tieren gehören. 
Wir wollen ganze Uferabschnitte kaufen und diese dann neu 
bepflanzen", so Kölsch. Seien sie einmal bepflanzt, werde man 
allerdings nicht mehr viel an den Ufern unternehmen. Man wolle die 
Natur "einfach mal machen lassen".
Das "blaue Metropolnetzwerk" soll nicht nur den Pflanzen und 
Tieren zugute kommen. DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde freut 
besonders, dass auch der Mensch von dem Projekt profitiert. 
Brickwedde: "Gerade in einer Metropole wie Hamburg ist wichtig, dass 
die Menschen viel Natur erleben können und sich nicht von ihr 
entfremden." Geplant seien viele Naherholungsangebote auf Wander- und
Fahrradwegen sowie auf einigen ausgesuchten Gewässern Kanutouren.
Ansprechpartner:
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Taalke Nieberding
Anneliese Grabara
Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück 
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198 
presse@dbu.de
www.dbu.de
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt: 
Karsten Borggräfe
Aktion Fischotterschutz e.V.
Telefon: 05832/9808-0
Telefax: 05832/9808-51 
k.borggraefe@otterzen-trum.de

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