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Imkerei, Landwirtschaft und Industrie auf einem nicht ganz spannungsfreien Feld

Potsdam (ots)

Mit diesem Resümee endete eine zweistündige Diskussionsrunde, auf der am Samstag anlässlich des Deutschen Imkertages in Potsdam vor rund 100 Zuhörern das Thema Landwirtschaft und Imkerei diskutiert wurde.

Unter der Moderation des Deutschen Bienen Journals beantworteten Prof. Christoph Künast, Industrieverband Agrar, Peter Maske, Präsident des Deutschen Imkerbundes, Dr. Hans-Dieter Stallknecht, Deutscher Bauernverband, Christoph Koch, Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund und Dr. Klaus Wallner, Bienenwissenschaftler Stuttgart-Hohenheim, Fragen der Moderatorin und des Publikums.

Imker und Landwirte sind auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen, denn die Bauern haben die Flächen und Imker die Bestäuber. Deshalb müssen sie miteinander arbeiten und nicht gegeneinander, so die einhellige Meinung. Jedoch gibt es auch unterschiedliche Interessen, die ausgeglichen werden müssen. Den derzeitigen Trend zur Stadtimkerei sieht Maske dabei keineswegs als Lösung des Problems von Imkerseite, sondern nur als eine Chance, zusätzlich Nachwuchs zu finden. Notwendig bleibt es für die flächendeckende Bestäubung weiterhin, Blühflächen und damit ganzjährig Bienennahrung im ländlichen Raum zu schaffen, beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln noch engere Absprachen zu treffen und bereits im Vorfeld der Zulassung solche Mittel einer eingehenden mehrjährigen Untersuchung auf Bienenvolkverträglichkeit zu unterziehen.

Als Erfolg sehen alle Seiten das Deutsche Bienenmonitoring, das seit sieben Jahren Untersuchungen zu Bienenverlusten durchführt und in welchem auf Druck der Imker nun umfassender Datenmaterial gesammelt und ausgewertet wird.

Auf einer Klausurtagung im Juli verabschiedeten der Deutsche Imkerbund mehrere Positionspapiere mit Forderungen zum Bienenschutz, darunter die Forderung nach Verbot aller Neonicotinoide, welche Peter Maske in der Diskussion nochmals bekräftigte. "Solange nicht zweifelsfrei geklärt ist, dass dieses Insektizid für Bienen ungefährlich ist, werden wir unsere Forderung nach einem Verbot nicht aufgeben."

Die Honigbiene besitzt ein hochempfindliches Informationssystem, das äußerst sensibel auf Einflussfaktoren wie Pflanzenschutzmittel reagiert. Bienen sind damit ein Indikator für eine intakte Umwelt. Der Deutsche Imkertag findet zum ersten Mal in Brandenburg statt und wird auch heute mit einem vielfältigen Vortragsprogramm und einer Ausstellung nicht nur Imkerinnen und Imkern aus ganz Deutschland, sondern der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein.

Mehr über Bienen und das Programm unter www.deutscherimkerbund.de.

Pressekontakt:

Petra Friedrich
E-Mail: DIB.Presse@t-online.de
Tel. 0163/2732547

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