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"Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten"
Am Sonntag, 30. November 2025, 18:30 Uhr, vom NDR im Ersten

"Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten" / Am Sonntag, 30. November 2025, 18:30 Uhr, vom NDR im Ersten
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München (ots)

Moderation: Tessniem Kadiri

Geplante Themen:

Libanon: Der Papst kommt!

Es ist die erste Auslandsreise des neuen Papstes. Leo XIV. wird im Libanon erwartet, dem einzigen Land im Mittleren Osten, in dem sich Christen und Muslime die Macht teilen. Das Land erlebt spätestens seit 2019 eine wirtschaftliche und politische Krise, die sich durch die Explosion im Hafen von Beirut am 4. August 2020 mit mehr als 200 Toten und 6500 Verletzten verschärft hat. Immerhin: Seit der Schwächung der Hisbollah-Miliz durch Israels Militär ist das Land vergleichsweise stabil. Dennoch fürchten vor allem die jungen Christen, dass sie in neuen Auseinandersetzungen zwischen den Bevölkerungsgruppen ins Visier der bewaffneten Gruppen kommen könnten. Von Leo XIV. erhoffen sie sich eine Initiative zur weiteren Versöhnung im Libanon, damit Angst und Gewalt endlich aus dem Alltag verschwinden. Der "Weltspiegel" berichtet über die Hoffnungen, die an den Besuch von Leo XIV. geknüpft sind. (Autorin: Vera Rudolph, ARD-Studio Kairo)

Haiti: Der Kampf gegen die Banden

Der Kampf der bewaffneten Banden auf Haiti findet kein Ende. Immer mehr Waffen kommen ins Land, die Banden sind inzwischen besser bewaffnet als die überforderte Polizei. "Die kriminellen Netzwerke sind ziemlich kreativ", sagt Juan Marquez, ein Ausbilder bei der Polizei, den die UN nach Haiti geschickt haben. "Natürlich brauchen wir die nationalen Behörden aller Länder hier, damit diese reagieren können und damit sie zusammenarbeiten, um diese Netzwerke zu zerschlagen." Haiti gilt als "failed State", als gescheiterter Staat ohne Ordnung und durchsetzungsfähige Institutionen. Die Banden nutzen Haiti als Umschlagplatz für Drogenschmuggel und andere kriminelle Taten. Die Zivilbevölkerung ist ihnen schutzlos ausgeliefert. Hinter den Banden stehen lokale Eliten, die inzwischen die Kontrolle über die Gangs verloren haben. (Autorin: Marie-Kristin Boese, ARD-Studio Mexiko-City)

Australien: Social-Media-Verbot kommt

Für die Nutzung von Social-Media-Apps gilt in Australien ab dem 10. Dezember eine Alterssperre für unter 16-Jährige. Das Parlament in Australien hat das Gesetz vor einem Jahr mit großer Mehrheit verabschiedet, es gilt als eines der strengsten Gesetze weltweit. Die Verantwortung für die Einhaltung liegt ausschließlich bei den Plattformen. Die müssen sicherstellen, dass Kinder sich nicht mehr bei Instagram, TikTok oder Snapchat anmelden können. Wenn jemand schon einen Account hat, muss er gelöscht werden. Noch ist unklar, wie das kontrolliert werden soll und was es bringt. Jedenfalls tobt kurz vor dem Inkrafttreten unter Kindern, Eltern und Forschenden ein heftiger Streit über das Social-Media-Verbot Down Under. (Autor: Florian Bahrdt, ARD-Studio Singapur)

Großbritannien: Der Ex-Prinz als Gefahr für den König

Andrew Mountbatten Windsor hat seine royalen Titel verloren, auch den eines Prinzen. Dennoch kehrt weiterhin keine Ruhe im britischen Königshaus ein, denn immer neue Details zum Privatleben des Bruders von König Charles III. werden bekannt. So soll er sich bei einem Besuch in Thailand mit zahlreichen Prostituierten getroffen haben. Und dass er in der königlichen Lodge in Windsor luxuriös gelebt hat, obwohl er seit 2020 keine royalen Ämter mehr übernommen hat, sorgt immer noch für Wut bei vielen Briten. Die freundschaftliche Beziehung zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein und die Verstrickungen in dessen kriminelles Handeln prägen das öffentliche Bild des ehemaligen Duke of York weiterhin. Auch wenn die königliche Familie gehofft hatte, mit ihrem Handeln möglichst viel Distanz zu Andrew geschaffen zu haben, gefährdet der Ex-Prinz die Monarchie in Großbritannien und darüber hinaus. In den USA fordern demokratische Politiker, Andrew zu Vorwürfen gegen Jeffrey Epstein und sein kriminelles Netzwerk zu befragen. Der "Weltspiegel" berichtet über die Folgen der Verstrickungen des ehemaligen Prinzen für die britische Monarchie und darüber hinaus. (Autorinnen: Mareike Aden, Valerie Krall, ARD-Studio London)

Grönland: Der Spiralen-Skandal

Es ist ein Skandal, der bis heute nachwirkt und das Verhältnis zwischen Dänemark und Grönland tief belastet. Vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren ließ die dänische Regierung tausenden grönländischen Frauen Spiralen einsetzen. Die ehemalige Kolonialmacht wollte die Geburtenrate senken, denn Dänemark finanzierte schon damals große Teile des grönländischen Staatshaushaltes - inklusive Gesundheitswesen. Und die Gesundheitskosten wollte die Regierung in Kopenhagen dringend reduzieren. Die Grönländerinnen bekamen viele Kinder, nicht selten schon als Jugendliche. Zwangsverhütung schien das Mittel der Wahl zu sein, denn in vielen Fällen wurden den Mädchen und Frauen Spiralen ohne ihre Zustimmung eingesetzt. Manche waren erst 13 Jahre alt. Mehr als 4.000 Grönländerinnen leben bis heute mit den Folgen. Viele können keine Kinder bekommen, andere kämpfen mit Scham und Wut über das, was ihnen angetan wurde. Das Vertrauen zwischen Ex-Kolonialmacht und ehemaliger Kolonie hat schweren Schaden genommen, ausgerechnet jetzt, wo Grönland durch seine Bodenschätze und strategische Lage wieder stärker in den Fokus internationaler Interessen gerät. (Autorin: Sofie Donges, ARD-Studio Stockholm)

Argentinien: Geschäfte mit Leihmüttern

Die argentinische Staatsanwaltschaft spricht von einem "kriminellen Netzwerk", das mit dem Kinderwunsch ausländischer Paare Geld gemacht haben soll. Kliniken, Notariate und Vermittlungsagenturen seien daran beteiligt gewesen, so der Vorwurf. Gezielt sollen wirtschaftlich benachteiligte Frauen in Argentinien angeworben worden sein. In Deutschland ist Leihmutterschaft gegen Geld verboten, in Argentinien gibt es eine Lücke in den Regelungen: Leihmutterschaft ist weder ausdrücklich verboten noch erlaubt. Der "Weltspiegel" berichtet über die Geschäftspraktiken der Vermittler und die Situation der Leihmütter in Argentinien. (Autorin: Xenia Böttcher, ARD-Studio Rio de Janeiro)

USA: 70 Jahre Bürgerrechtsbewegung - Rosa Parks und ihre Nachfolgerinnen

Der 1. Dezember 1955 gilt als entscheidender Tag für die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung. In Montgomery/Alabama gilt im öffentlichen Nahverkehr Rassentrennung. Ein weißer Fahrgast verlangt die Räumung der reservierten Sitzreihe, in der die Näherin Rosa Parks sitzt. Die damals 42-jährige Parks weigert sich, da sie nicht die ganze restliche Fahrt stehen will. Parks wird wegen Störung der öffentlichen Ruhe festgenommen, am Abend aber wieder freigelassen. Bereits am Tag darauf kommt es zu lokalen Protesten und einem ersten Aufruf zum Bus-Boykott für den darauffolgenden Montag. Der Boykott dauert insgesamt 381 Tage, am Ende hebt der Oberste Gerichtshof die Rassentrennung in den Bussen von Montgomery auf. Was ist geblieben von der Bürgerrechtsbewegung in Zeiten von Trump und seiner ausgrenzenden Politik? Der "Weltspiegel" berichtet über den Umgang mit Rassismus und über das Selbstverständnis von Bürgerrechtsaktivistinnen im Jahr 2025. (Autorin: Gudrun Engel, ARD-Studio Washington D.C.)

Redaktion: Clas Oliver Richter (NDR)

Pressekontakt:

NDR, Presse und Kommunikation,
Tel.: 040/4156 2300, E-Mail: presse@ndr.de

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