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Das Erste: "W wie Wissen" am 5. Oktober 2008 um 17.03 Uhr im Ersten

München (ots)

Thema: Insekten auf dem Vormarsch
Der Fliegenforscher
"Schlechtes Hören kostet das Gesundheitswesen viel mehr als 
Sehstörungen", sagt Martin Göpfert, Leiter des Kölner 
Fliegen-Forschungsprojektes. Er bietet eine Hoffnung fürs geschundene
Gehör. Göpfert entdeckte bei Drosophila-Fruchtfliegen, dass die 
Hörzellen der Fliege eng verwandt sind mit denen des Menschen. Die 
Hoffnung: Hörhilfen für Menschen nach dem Vorbild der Insekten zu 
entwickeln.
Die Welt in Zahlen
Alle Ameisen auf unserem Globus wiegen zusammen mehr als die 
komplette Weltbevölkerung. Und auf jeden einzelnen Menschen auf der 
Erde kommen etwa 150 Millionen Insekten. Kribbelt es schon bei Ihnen?
Noch mehr beeindruckende Zahlen zu Insekten liefert unsere Welt in 
Zahlen.
Der Jäger der kleinen Tiere
Professor Urs Wyss ist ein besessener Jäger. Schon vor Morgengrauen 
begibt er sich auf die Pirsch. Allerdings nicht in den Wald, sondern 
in den Keller der Universität Kiel an seine Mikroskop-Anlage. Der 
gebürtige Schweizer wartet, dass Larven aus Insekteneiern oder Käfer 
aus dem Boden krabbeln - und das tun sie oft zu ungewöhnlichen 
Tageszeiten. Wyss ist Phytopathologe und hat sein Leben damit 
verbracht, Nutzpflanzen vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen. 
Seit er pensioniert wurde, arbeitet er an der mikroskopischen 
Videodokumentation des Lebens von Schadinsekten. Bei seinen Kollegen,
die sich mit Pflanzenschutz beschäftigen, sind die Aufnahmen heiß 
begehrt: Sie verraten den Insektenforschern viel über das Verhalten 
der Tiere und ihre Schwachstellen, die für man für die Bekämpfung 
nutzen kann.
Termiten in der Fernleitung
Sie gehören zu den erfolgreichsten Lebewesen der Erde: Termiten. 
Horst Hertel von der Bundesforschungsanstalt für Materialforschung 
und -prüfung (BAM) in Berlin erforscht das Verhalten dieser Tiere und
untersucht die gewaltigen Schäden, die die Vielfresser dem Menschen 
zufügen. Sie fressen vor allem Holz und lassen dadurch ganze Häuser 
einstürzen, verschmähen aber auch Kabel und elektrische Bauteile 
nicht. Bislang gab es in Deutschland keine Termiten. Nur in Hamburg 
lebten Gelbfußtermiten, die vor 70 Jahren aus Amerika eingeschleppt 
wurden - Hertels Forschungsobjekte. Aber im Zuge des Klimawandels 
rollt möglicherweise eine Termitenwelle auf Deutschland zu - Hertels 
Know-how wird schon bald nötiger sein als bisher angenommen.
Manche mögen's warm
Das Klima in Deutschland wird immer milder. Davon profitieren 
Insekten, die bei Wärme besonders gut gedeihen - alt eingesessene, 
aber auch Zuwanderer oder eingeschleppte Arten aus südlichen Breiten.
Eine ganze Reihe von ihnen sind Schädlinge, aber bei weitem nicht 
alle. In heißen, trockenen Sommern fühlen sie sich besonders wohl, 
aber ausschlaggebend sind die milderen Winter, die ihnen hierzulande 
das Überleben sichern. Das Nachsehen haben Arten, die es kühler mögen
oder zum Überwintern knackigen Frost brauchen.
Moderation: Dennis Wilms

Pressekontakt:

Redaktionelle Koordination: Carola Richter, BR
"W wie Wissen" im Internet unter www.DasErste.de/wwiewissen
Fotos unter www.ard-foto.de
Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel.: 089/5900-3876, E-Mail: Agnes.Toellner@DasErste.de
Presseanfragen Dennis Wilms:
Enno Wiese, Tel.: 030/ 850 73 790, Fax: 030/850 73 799
E-Mail: mail@bbm-pr.de

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