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Commerzbank: Börsenbericht für die Woche vom 21.01. bis 01.02.2008

Frankfurt (ots)

Der negative Trend seit Jahresbeginn
beschleunigte sich in der letzten Handelswoche nochmals - auch die 
Not-Zinssenkung der US-Notenbank konnte die emotional getriebene 
Unsicherheit nicht aus den Aktienmärkten nehmen. Die Marktteilnehmer 
preisen bereits jetzt einen weiteren (großen) Zinsschritt ein und 
Analysten nehmen sukzessive ihre Erwartungshaltung bzgl. der 
Unternehmensgewinne zurück. So verwundert es wenig, dass die 
Aktienmärkte kräftig Federn lassen mussten. Der deutsche Leitindex 
Dax gab in der zurückliegenden Handelswoche um knapp 7% nach und 
schloss bei 6.817 Zählern. Zwischenzeitlich notierte der Index sogar 
bei 6.384 Punkten, legte dann zum Wochenschluss aber wieder deutlich 
zu. Titel des EuroStoxx50 verloren mit ca. 5,5% etwas weniger, seit 
Jahresanfang ist die Bilanz jedoch ähnlich negativ wie die des Dax 
(-15%).
Nach einer Berg und Talfahrt beschlossen die internationalen 
Rentenmärkte die Vorwoche erneut mit einer festeren Tendenz. Der für 
den deutschen Rentenmarkt richtungweisende Bund Future stieg im 
Wochenvergleich um 33 Basispunkte auf 116,58 Punkte. Die Rendite von 
10-jährigen Bundesanleihen stieg allerdings ebenfalls leicht um 1 
Basispunkt auf 3,98%. Aufgrund des früheren Handelsschlusses als beim
Bund Future konnten 10-jährige Bundesanleihen die Erholung des Bund 
Futures im späten Handel nicht mitgehen. Die Rendite von 2-jährigen 
Staatsanleihen reduzierte sich im Wochenvergleich jedoch um 2 
Basispunkte auf 3,46%. Der steilere Verlauf der Zinsstrukturkurve 
spiegelt die zunehmend aufkommenden Zinssenkungserwartungen in der 
Eurozone wider. 10-jährige US-Staatsanleihen rentierten zum 
Wochenschluss mit 3,55% gegenüber 3,63% eine Woche zuvor. Die 
Kursentwicklung wurde hauptsächlich von den Entwicklungen an den 
Aktienmärkten und der überraschenden Zinssenkung der US-Notenbank 
bestimmt. Relevante Konjunkturdaten gab es nur wenige. So ist das 
ifo-Geschäftsklima überraschend gestiegen und GfK-Konsumklima sowie 
der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Euroraum 
trübten sich entgegen den Erwartungen nicht weiter ein. Die Stimmung 
im Dienstleistungssektor, die im Allgemeinen stärker auf Verwerfungen
an den Finanzmärkten reagiert, verschlechterte sich jedoch. In den 
USA wiesen die Verkäufe bestehender Häuser auf eine weiterhin 
schwache Entwicklung am Immobilienmarkt hin.
Nachdem die vergangene Woche trotz nur weniger bedeutender 
Datenveröffentlichungen turbulent und spannend verlief, verspricht 
die aktuelle Woche aufgrund einer regelrechten Flut wichtiger 
US-Konjunkturdaten ebenso zu werden. Im Mittelpunkt des 
Marktinteresses wird die Zinsentscheidung der US-Notenbank stehen. 
Mit Spannung bleibt abzuwarten, ob sie erneut an der Zinsschraube 
drehen wird. Wir erachten dies für nicht unwahrscheinlich. Zwar wäre 
ein solcher Schritt auf Basis der bisher vorliegenden Konjunkturdaten
nicht zu begründen, doch spricht einiges dafür, dass es zu einer 
weiteren Zinssenkung kommen wird. So verfügt die Fed durch ihre Rolle
in der Bankenaufsicht möglicherweise über Informationen, dass der 
Zustand des Finanzsystems oder einzelner Institutionen schlechter ist
als öffentlich bekannt - das wäre auch eine Erklärung (außer dem 
Kursrutsch an den Aktienbörsen) für die Zinssenkung der vergangenen 
Woche. Außerdem sind die Zinssenkungserwartungen bereits so stark 
ausgeprägt, dass ein Ausbleiben eines weiteren Zinsschrittes zu einem
erneuten Kurseinbruch an den Aktienbörsen führen würde. Daneben 
stehen mit Einnahmen und Ausgaben der privaten Haushalte im Dezember,
der 1. Schätzung für das US-Bruttoinlandsprodukt im 4. Quartal 2007, 
dem Arbeitsmarktbericht, dem ISM-Index, Inflationsdaten und weiteren 
Immobilenmarktdaten wichtige Veröffentlichungen auf der Agenda. Die 
Daten aus dem Euroraum dürften vor dem Hintergrund der US-Datenfülle 
relativ wenig Beachtung finden, wenngleich mit dem Economic Sentiment
Indicator, dem Verbraucher- und Industrievertrauen wichtige 
Stimmungsindikatoren anstehen.
Zudem könnten die anstehenden Inflationsdaten - sollten sie auf 
einen nachlassenden Preisdruck hinweisen - die 
Zinssenkungserwartungen im Euroraum weiter erhöhen. Eine nachlassende
Verunsicherung an den Märkten dürfte eine Konsolidierung an den 
Rentenmärkten begünstigen. Eine weitere Zinssenkung in den USA sollte
die Nachfrage nach sicheren Anlagen weiter abklingen lassen. Das 
Abwärtspotenzial sollte jedoch begrenzt bleiben, da Daten wie der 
ISM-Index und der Arbeitsmarktbericht sich eher positiv auf 
Rentenpapiere auswirken dürften.
Auf der Unternehmensseite zeigte sich in der vergangenen Woche ein
gemischtes Bild. Apple rutschte nach den Quartalszahlen um 12% ins 
Minus. Nach Einschätzung von Händlern hatte vor allem der Ausblick 
des Computerherstellers enttäuscht. Der anhaltende Preisverfall bei 
Speicherchips hat den Hersteller Qimonda im abgelaufenen ersten 
Geschäftsquartal weit schwerer getroffen als erwartet. Das Ergebnis 
belastet auch den Mutterkonzern Infineon. Die dramatische 
Verschlechterung der Lage bei Qimonda macht Infineon, die noch drei 
Viertel der Anteile halten, gleich doppelt zu schaffen: Zum einen 
reißt das Millionenminus weiterhin tiefe Löcher in die eigene Bilanz,
zum anderen erschwert es die anvisierte Loslösung von der Tochter.
Positives gab es von der Allianz zu vermelden - die Münchener 
haben ihre Gewinnziele für das Jahr 2007 trotz 
Milliarden-Abschreibungen bei der Tochter Dresdner Bank weitgehend 
erreicht.
Auch für diese Woche bleiben wir weiter pessimistisch. Aufgrund 
der derzeit herrschenden Verunsicherung gehen wir von anhaltend 
volatilen Märkten aus. Eine moderate Aufwärtsbewegung könnte durchaus
möglich sein, dazu dürften aber die US-Makrodaten dieser Woche (inkl.
der Fed) keine weiteren Rezessionsängste schüren.
Technisch betrachtet konnte sich der Dax in der letzten 
Berichtswoche über der Marke von 6.400 Punkten halten. Der jüngste 
Anstieg brachte den deutschen Index an die Marke von 7.000 Zählern 
heran, diese wurde aber nicht gehalten - ein Rückschlag in Richtung 
6.800 Punkten war die Folge. Ein erneuter Test von 6.400 Punkten 
sollte möglich sein. Privatanlegern wird die Aktie von Linde zum Kauf
empfohlen.
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Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist das Geschäftsfeld 
Privat- und Geschäftskunden (ZPK) der Commerzbank AG verantwortlich. 
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zu eigenen Zwecken verarbeitet. Diese Ausarbeitung ist mit größter 
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der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung oder 
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Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den 
zukünftigen Kurs, Wert oder Ertrag etwaig in dieser Publikation 
genannter Finanzinstrumente oder deren Emittenten kann daher nicht 
übernommen werden.
©2008; Herausgeber: Commerzbank Aktiengesellschaft, Kaiserplatz, 
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Telefax: 069/136-29955
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