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Kölner Stadt-Anzeiger: Auch Botschaft in Teheran im Fokus der Kritik Auswärtiges Amt verwahrt sich offiziell gegen die "völlig absurden" Vorwürfe

Köln (ots)

Der Iran beschuldigt deutsche Bildungseinrichtungen,
Stiftungen, Medien sowie die Botschaft in Teheran der Spionage und 
umstürzlerischer Umtriebe. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" 
(Donnerstag-Ausgabe) berichtet, folgten den massiven Vorwürfen, die 
von staatlich gelenkten Medien wie "Farsnews" und "Basirat" 
verbreitet wurden, kaum verhohlene Drohungen. Der Oberbefehlshaber 
der Iranischen Revolutionsgarde, General Mohammed Ali Jafari, wird 
der Zeitung zufolge in einem weiteren Bericht mit dem Hinweis auf die
Besetzung der US-Botschaft in Teheran 1979 zitiert. Um vergleichbare 
Aktionen im Bedarfsfall wieder zu ermöglichen, müssten 
Spezialeinheiten ausgebildet werden, so der Armeechef kurz vor den 
Feiern zum 30. Jahrestag der "Islamischen Revolution". Das Auswärtige
Amt in Berlin protestierte gegen die Anschuldigungen. Die Botschaft 
des Irans kam mehrfachen Bitten der Zeitung um Stellungnahme nicht 
nach. Als Akteure der vermeintlichen Spionagetätigkeit nennen die 
Berichte den Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD), das 
Max-Planck-Institut, die Deutsche Welle (DW) sowie die parteinahen 
Stiftungen. Allein der DAAD förderte im Jahr 2007 insgesamt 235 
Studierende und Graduierte sowie 113 Wissenschaftler aus dem Iran. 
Die iranischen Medien stellen Auslandsstipendien an iranische 
Studenten als Mittel hin, potenzielle Spione auszubilden und 
langfristig das islamische System durch eine "sanfte Revolution" zu 
stürzen. Die wissenschaftliche
Arbeit der Stiftungen sei nur ein Deckmantel für Spionage. Die 
Botschaft in Teheran wird bezichtigt, als Vorposten westlicher 
Geheimdienste "für das amerikanische Nest der Spione" zu arbeiten. 
Der deutsche Auslandsgeheimdienst BND sei um "Strategien für den 
ideologischen Sturz" der iranischen Gesellschaft und den Umsturz des 
Systems bemüht. Das Auswärtige Amt in Berlin verwahrte sich massiv 
gegen die Angriffe auf deutsche Institutionen. "Wir haben dagegen 
sowohl in Teheran als auch bei der Botschaft des Iran in Berlin aufs 
Schärfste protestiert", sagte eine Sprecherin dem "Kölner 
Stadt-Anzeiger". Die Anschuldigungen gegen die Botschaft in Teheran 
sowie gegen Bildungseinrichtungen, Stiftungen und Medien in Berichten
staatlich gelenkter iranischer Medien seien als "völlig absurd" 
zurück gewiesen worden. Zu den Drohungen des iranischen Armeechefs 
hieß es in Regierungskreisen, man nehme
jede sicherheitsrelevante Drohgebärde ernst. Auch die Deutsche Welle 
nannte den Vorwurf der Spionagetätigkeit "absurd". Andere kritisierte
Institutionen wollten sich nicht äußern. Intern war aber auch dort 
von "völlig haltlosen, aberwitzigen Anschuldigungen" die Rede.

Pressekontakt:

Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de

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