All Stories
Follow
Subscribe to TÜV-Verband e. V.

TÜV-Verband e. V.

TÜV-Verband: Neues Merkblatt für Umbau von Fahrzeugen auf Wasserstoff

Berlin (ots)

+++ Hohe Anforderungen an die Dichtigkeit der H2-Tanks und die Crash-Sicherheit der Fahrzeuge +++ Wasserstoff-Antriebe leisten wichtigen Beitrag zum Klimaschutz +++ Bundesregierung fördert Umstieg auf alternative Antriebe im Güterverkehr mit einem neuen Programm +++

Der TÜV-Verband hat ein technisches Merkblatt für die Umrüstung herkömmlicher Pkw und Nutzfahrzeuge auf einen Antrieb mit Wasserstoff (H2) veröffentlicht. Darin sind zahlreiche technische Anforderungen enthalten, die für einen sicheren Betrieb der Fahrzeuge notwendig sind und an denen sich Umrüster im Rahmen eines Einzelgenehmigungsverfahrens orientieren können. "Die Umrüstung bestehender Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf alternative Antriebe kann einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer nachhaltigen, klimafreundlichen Mobilität leisten", sagt Frank Schneider, Experte für Fahrzeugtechnik beim TÜV-Verband (VdTÜV). "Vor allem im Güterverkehr ist die zügige Erneuerung der bestehenden Verbrenner-Flotte nicht allein mit Neufahrzeugen zu schaffen." Das würde viele Betreiber von Fuhrparks, seien es Speditionen, Handelsunternehmen oder Verkehrsbetriebe, wirtschaftlich überfordern. Die Umrüstung vorhandener Fahrzeuge auf einen Wasserstoffantrieb ist daher eine kostengünstige Alternative, um klima- und gesundheitsschädliche Emissionen zu senken und damit einen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele zu leisten. Insbesondere im Güterverkehr auf der Langstrecke gilt Wasserstoff als Alternative zu rein batterieelektrischen Antrieben.

"Das Merkblatt des TÜV-Verbands enthält unter anderem technische Anforderungen an die Dichtigkeit der Wasserstoff-Tanks, die Crash-Sicherheit und die Umweltverträglichkeit der Fahrzeuge, die bei der Umrüstung beachtet werden müssen", erläutert Schneider. So müssen die umgebauten H2-Fahrzeuge über ein Überwachungssystem verfügen, um Leckagen an den Tanks schnell entdecken zu können und strenge Vorgaben bei Crashtests erfüllen. Schneider: "Die umgerüsteten H2-Fahrzeuge werden im Rahmen einer Einzelgenehmigung geprüft und dann für den Straßenverkehr in Deutschland und den anderen EU-Staaten zugelassen." Das neue VdTÜV-Merkblatt 766 zum Thema Wasserstoff ergänzt das bereits vor mehreren Jahren entwickelte Merkblatt 764 für die Umrüstung auf einen batterieelektrischen Antrieb.

Die Bundesregierung fördert den Umstieg auf klimafreundliche Antriebe im Bereich der leichten und schweren Nutzfahrzeuge mit einem eigenen Förderprogramm, das gerade angelaufen ist. Finanziell gefördert werden neben der Anschaffung von Neufahrzeugen mit Elektroantrieb auch umgerüstete Nutzfahrzeuge sowie die für den Betrieb notwendige Tank- und Ladeinfrastruktur. Bei der Anschaffung erhalten Antragsteller bis zu 80 Prozent der so genannten Investitionsmehrausgaben, die beim Kauf eines Elektrofahrzeugs im Vergleich zu einem Verbrenner anfallen. Die Frist für die Einreichung der Anträge startet am 16. August und endet zunächst am 27. September 2021. Antragsteller können ihre Unterlagen online beim Bundesamt für Güterverkehr einreichen.

Das VdTÜV-Merkblatt wurde von den TÜV-Unternehmen und der arge tp 21 erstellt und mit den Branchenverbänden ZDK und ZKF abgestimmt. "Mit dem Merkblatt leisten wir einen Beitrag für die technische Sicherheit alternativer Antriebsformen", sagt Schneider. Auf diesem Weg dürfe auch die regelmäßige Überwachung der Fahrzeuge im Rahmen der Hauptuntersuchung nicht vernachlässigt werden. "Wasserstoff ist ein leicht entzündliches Gas, bei dessen Nutzung besondere Anforderungen zu erfüllen sind", betonte Schneider. Bisher fehle es aber an spezifischen Prüfvorgaben für H2-Fahrzeuge. Schneider: "Hier bedarf es durch den Verordnungsgeber einer baldigen Erweiterung der Prüfvorgaben, um die Sicherheit der Fahrzeuge über den Lebenszyklus gewährleisten zu können."

Das VdTÜV-Merkblatt 766 "Fahrzeuge mit Wasserstoffsystemen im Einzelgenehmigungsverfahren" ist abrufbar unter: https://shop.tuev-verband.de/merkblaetter?suchbegriff=MB FZMO 766&gefiltert=1

Das VdTÜV-Merkblatt 764 "Elektrofahrzeuge im Einzelgenehmigungsverfahren" ist abrufbar unter: https://shop.tuev-verband.de/merkblaetter?suchbegriff=MB FZMO 764&gefiltert=1

Informationen zum Förderprogramm der Bundesregierung: https://ots.de/yMSjbL

Über den TÜV-Verband: Der Verband der TÜV e. V. (VdTÜV) vertritt die politischen und fachlichen Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Der Verband setzt sich für technische und digitale Sicherheit bei Produkten, Anlagen und Dienstleistungen durch unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildung ein. Mit seinen Mitgliedern verfolgt der TÜV-Verband das Ziel, das hohe Niveau der technischen Sicherheit in unserer Gesellschaft zu wahren und Vertrauen für die digitale Welt zu schaffen.

Pressekontakt:

Maurice Shahd
Pressesprecher
Verband der TÜV e.V.
Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin
T 030 760095-320, E presse@vdtuev.de
www.tuev-verband.de | www.twitter.com/tuevverband

Original content of: TÜV-Verband e. V., transmitted by news aktuell

More stories: TÜV-Verband e. V.
More stories: TÜV-Verband e. V.
  • 28.07.2021 – 14:37

    TÜV-Verband zur Sicherheit explosionsgefährdeter Anlagen

    Berlin (ots) - +++ Nach Explosion in einer Entsorgungsanlage für chemische Stoffe in Leverkusen beantortet der TÜV-Verband die wichtigsten Fragen zur technischen Sicherheit und Prüfung entsprechender Anlagen +++ Nach der Explosion in einer Entsorgungsanlage in Leverkusen sagt Dr. Hermann Dinkler, Experte für Brand- und Explosionsschutz beim TÜV-Verband: "Das Sicherheitsniveau explosionsgefährdeter Anlagen wie ...

  • 14.07.2021 – 08:00

    TÜV-Verband Presseinfo: Große Mehrheit befürwortet Helmpflicht für Radfahrer:innen

    Berlin (ots) - +++ Umfrage des TÜV-Verbands: 71 Prozent der Bundesbürger:innen sprechen sich für eine Helmpflicht aus +++ Gut jede:r Zweite fährt regelmäßig mit dem Fahrrad +++ Für höhere Sicherheit Ausbau der Fahrradinfrastruktur notwendig +++ Tipps für Kauf und Nutzung von Fahrradhelmen +++ Eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung spricht sich für ...