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Greenpeace: EU-Ministerrat soll Gen-Reis aus dem Handel ziehen
Bayer AG beantragt Zulassung für weitere Gen-Pflanzen

Hamburg (ots)

15. 9. 2006 - Aufgrund weiterer Funde von
illegalem Gen-Reis der Bayer AG in der Europäischen Union fordert 
Greenpeace von Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) und den
Landwirtschaftsministern der EU, den Langkornreis aus den USA 
vollständig aus dem europäischen Handel zu nehmen. Die Minister 
kommen am Montag bei einem Treffen des EU-Landwirtschaftsrats in 
Brüssel zusammen. Sie werden auch über die Genehmigung eines 
genmanipulierten Raps der Bayer BioScience N.V. abstimmen. Die 
Zulassung würde bedeuten, dass die keimfähigen Gen-Rapskörner 
importiert werden dürfen. Diese sollen als Futtermittel verwendet, 
aber nicht angebaut werden.
"Die europäischen Minister können nicht immer mehr 
Verunreinigungen mit illegalem Gen-Reis melden und gleichzeitig die 
Einfuhr von genmanipuliertem Raps zulassen", fordert Ulrike Brendel, 
Gentechnik-Expertin von Greenpeace "Sie müssen jetzt den 
US-Langkornreis aus den Regalen räumen und die Zulassung für Gen-Raps
ablehnen. Dieser Raps darf weder im Futtertrog der Tiere landen noch 
unkontrolliert auf Feldern wachsen."
Greenpeace hatte am Montag dieser Woche erstmals in Europa ein mit
illegalem Gen-Reis verunreinigtes Produkt entdeckt. Wenig später 
gaben die Behörden zahlreiche weitere Fälle bekannt. Mit Gen-Reis 
verunreinigte Lebensmittel wurden unter anderem in den Niederlanden, 
Schweden, Frankreich, Deutschland und der Schweiz entdeckt. Die zwei 
großen Schweizer Supermarktketten Migros und Coop haben daraufhin den
gesamten Verkauf von Langkornreis aus den USA gestoppt.
"Die zahlreichen Funde von Gen-Reis in Europa zeigen, dass 
Langkornreis aus den USA weit stärker betroffen ist als erwartet. Die
Verbraucher haben daher ein Recht darauf, dass US-Langkornreis und 
alle Produkte, die diesen enthalten, sofort aus den Supermärkten 
entfernt werden", sagt Brendel.
Mehrere Experten gehen inzwischen davon aus, dass sich der 
Gen-Reis LL 601 von Bayer in den USA durch Pollenflug auf verwandte 
Wildpflanzen und in herkömmlichen Reis ausgekreuzt hat. Diese Gefahr 
besteht auch bei der Einfuhr von Gen-Raps und seiner ungewollten 
Ausbreitung. Denn der Raps hat seinen Ursprung in Mitteleuropa und 
die Gefahr der Auskreuzung auf verwandte Wildpflanzen ist daher 
besonders hoch. Raps-Pollen fliegen häufig über mehrere Kilometer 
weit.
In Japan haben Forscher des japanischen Instituts für 
Umweltstudien (NIES) bereits nachgewiesen, dass sich importierter 
Gen-Raps ungewollt ausgebreitet hat. So fanden sie  
herbizid-resistente Gen-Rapspflanzen, wie sie von den Firmen Bayer 
und Monsanto hergestellt werden, in der Nähe von japanischen Häfen. 
In Japan ist der Anbau von genmanipulierten Raps verboten.
Achtung Redaktionen:  Rückfragen bitte an Ulrike Brendel, Tel. 
040-30618-255 und 0171-8780 844. Internet: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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