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Greenpeace gewinnt Rechtsstreit um Gentechnik-Ratgeber
Fleischhersteller scheitert mit Schadensersatzforderungen

Hamburg (ots)

Die Klage des Fleischherstellers Hermes gegen
Greenpeace wurde gestern vom Landgericht Köln abgewiesen. Hermes
hatte Schadensersatz gefordert, weil der Greenpeace-Ratgeber "Essen
ohne Gentechnik" vor Produkten des Unternehmens warnt. Neben 450
anderen Lebensmittelherstellern und -händlern ist Hermes von
Greenpeace nach der Verwendung von genmanipulierten Pflanzen für die
Produktion von Milch, Fleisch und Eiern befragt worden. Nach dem
Kölner Urteil ist die Bewertung dieser Firmen im Ratgeber durch die
im Grundgesetz verbürgte Meinungsäußerungsfreiheit zulässig.
"Es ist ein großer Erfolg für den Verbraucherschutz, dass
Informationen über Gentechnik für Lebensmittel auch juristisch
sattelfest sind", sagt Corinna Hölzel von der Greenpeace-
Verbraucherorganisation EinkaufsNetz. "Die Mehrheit der Verbraucher
wünscht sich gentechnikfreie Lebensmittel und der Bedarf an
Auskünften ist nach wie vor enorm groß. Wir haben bisher über 1,3
Millionen Einkaufsratgeber an Verbraucher verteilt."
Das Gericht bestätigt, dass es Ziel des Ratgebers sei, "dem Kunden
bei seinem Einkauf zu ermöglichen, möglichst Produkte zu erkennen,
deren Hersteller unter Verzicht auf Gentechnik hergestellte
Erzeugnisse anbieten". Weiter heißt es im Urteil der 28. Zivilkammer:
"Die Problematik von genmanipulierten Inhaltsstoffen in der Nahrung
ist aufgrund der unkalkulierbaren Gefahren, die die Gentechnik für
die Umwelt und die menschliche Gesundheit bildet, von erheblichem
öffentlichem Interesse."
Greenpeace hatte Hermes seit Juli 2003 mehrfach aufgefordert, sich
an der Umfrage zum Einsatz von Gentechnik in Lebensmitteln und
Futtermitteln zu beteiligen. Hermes gab keine Erklärung ab und wurde
schließlich in der so genannten "roten Kategorie" aufgelistet. Diese
warnt Verbraucher mit "Achtung! Hier unterstützen Sie möglicherweise
den Anbau von Gen-Pflanzen" und vereint Firmen, die Gentechnik
einsetzen, und Firmen, die auch auf wiederholte Nachfragen nicht
geantwortet haben. "Diese Firmen sollten das Bedürfnis der
Verbraucher nach Information, Sicherheit und Qualität in Zukunft
ernst nehmen", erklärt Hölzel.
Im Greenpeace EinkaufsNetz engagieren sich bereits über 30.000
kritische Verbraucher. Sie sind gemeinsam mit Greenpeace für gesunde
Lebensmittel aktiv. Beim EinkaufsNetz gibt es neben der Information
über Produkte und deren Herstellungsweisen auch vielfältige
Mitmachaktionen, um die Qualität von Lebensmitteln zu verbessern.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Corinna Hölzel, Tel. 0171-8787 833, oder Pressesprecherin Simone
Miller, Tel. 040-30618-343. Die Urteilsbegründung finden Sie im
Internet unter www.greenpeace.de/einkaufsnetz. Den Ratgeber "Essen
ohne Gentechnik" können Sie kostenlos unter Tel: 040-306180
bestellen.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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