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Greenpeace stoppt Elf-Tankwagen vor Leuna
Protest gegen alltägliche Ölpest in Russland

Hamburg/Leuna (ots)

70 Aktivisten der Umweltorganisation
Greenpeace aus über zehn Ländern protestieren heute früh vor dem Tor
der MIDER-Raffinerie bei Leuna in Sachsen-Anhalt gegen den Ölkonzern
Elf. Die Umweltschützer u.a. aus Deutschland, Skandinavien, den USA,
den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien und Österreich stoppen
Tankwagen und kennzeichnen sie mit schwarzer Farbe und Transparenten,
auf denen zu lesen ist: "Elf: Ölpest für Russland".  Greenpeace will
die Aktion so lange wie möglich fortsetzen.
Greenpeace wirft dem Ölmulti vor, sich nicht um die Ölverseuchung
in russischen Fördergebieten zu kümmern, obwohl die Raffinerie fast
ausschließlich russisches Rohöl bezieht. Elf ist mitverantwortlich
für die Situation in den Ölfeldern West-Sibiriens und der
Komi-Region, wo Pipelines lecken, Ölseen brennen und die Krebsrate
der Bevölkerung über dem Landesdurchschnitt liegen.
"Hier haben wir die blanken Rohre einer der modernsten Raffinerien
der Welt, in Russland das blanke Elend", sagt Greenpeace Öl-Experte
Jan Rispens. "Elf schert sich einen Dreck darum. Die Verantwortung
des Konzerns für das verarbeitete Rohöl fängt nicht erst an der
deutschen Grenze an". Greenpeace hat Elf aufgefordert, gemeinsam mit
den russischen Partnern Projekte zur Sanierung maroder Pipelines und
verölter Landschaften zu starten. Elf Oil Deutschland lehnt bisher
aber jede Verantwortung ab. In einem Schreiben vom 6. Juli an
Greenpeace heißt es: "Die russischen Ölfirmen (...) gehören nicht zu
den Lieferanten oder Partnern der Elf Oil Deutschland." Aus Sicht von
Greenpeace möchte die Elf-Geschäftsführung die Mitverantwortung am
russischen Öl-Problem auf den Mutterkonzern TotalFinaElf abwälzen,
deren Tochter Elf Aquitaine Eigentümer der Raffinerie ist. "Elf
bleibt Elf", so Rispens. Nur weil Konzerne nach Fusionen weit
verzweigte Zuständigkeiten haben, könne sich Elf nicht rausreden.
Die MIDER-Raffinerie verarbeitet jährlich rund 10 Millionen Tonnen
Rohöl aus Russland. "Wir wissen, wie wichtig die Arbeitsplätze hier
für die Region sind und möchten sie nicht gefährden", betont Jan
Rispens. Pro Jahr fließen durch die maroden Röhren auf russischer
Seite schätzungsweise 15 Millionen Tonnen Öl in die Landschaft und
verseuchen die Umwelt. Daher muss Elf seine "Russland-Politik"
ändern. In Frankreich hat sich der Mutterkonzern von Elf,
TotalFinaElf, ansatzweise seiner Umweltverantwortung gestellt. Das
Unternehmen will für die von Öl verseuchte Atlantikküste mehr als 200
Millionen Mark an Entschädigung zahlen. Im Dezember 1999 brach dort
der Tanker "Erika" auseinander, der mit 25. 000 Tonnen Schweröl für
den Konzern unterwegs war.
In Russland ist die Ölpest Alltag. In den letzten Monaten haben
Greenpeacer mehrfach die Ölförderegionen in West-Sibirien und Komi
bereist. Überall das gleiche Bild: vor allem die kleinen
Feldpipelines sind marode. Auslaufendes Öl wird ohne
Auffangvorrichtungen in Gruben gesammelt und angezündet.
Achtung Redaktionen: Sie erreichen Jan Rispens unter Tel.
0171-87808-21 oder Pressesprecherin Svenja Koch (-28) sowie in
Hamburg Karsten Smid, (040-30618-388). Foto- und Filmmaterial
erhalten Sie unter 040-30618-374 oder 30619-377. Internet:
www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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