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Achtung Atomstrom!
Greenpeace-Gruppen warnen bundesweit vor Risiken durch Billigstrom

Hamburg (ots)

Greenpeace-Aktivisten warnen heute in rund 50
Städten im ganzen Bundesgebiet die Stromverbraucher vor den
Dumpingangeboten der Billigstromfirmen. In gelben Overalls und mit
Masken verkleidet machen die Umweltschützer vor den Geschäften, in
denen die Billigstrom-Marken Yello, Avanza und Elktra direkt
angeboten werden, darauf aufmerksam, was die schillernden
Werbekampagnen sonst verschweigen: Billigstrom ist Atomstrom und
damit mit verantwortlich für Atommüllberge, die ständige Gefahr von
Störfällen und die radioaktive Verseuchung ganzer Landstriche und
Meeresregionen durch die Wiederaufarbeitung von Atommüll.
"Die Stromkonzerne geben sich neue Namen und erscheinen mit neuem
Gesicht, das Produkt ist und bleibt aber Atom- und Kohlestrom, der
die Umwelt zerstört", sagt Veit Bürger, Energieexperte bei
Greenpeace. "Zudem droht die Gefahr, dass in Deutschland demnächst
Atomstrom aus dem Ausland verkauft wird."
Im Januar hat der staatliche französische Stromkonzern Electricité
de France (EdF) 25 Prozent der Yello-Mutter Energie Baden-Württemberg
(EnBW) erworben, um dadurch auf dem deutschen Strommarkt Fuß zu
fassen. "Sehr wahrscheinlich, dass Yello in Zukunft seinen Kunden
französischen Atomstrom liefert," erklärt Bürger. EdF betreibt in
Frankreich über 50 Atomkraftwerke, darunter den Atommeiler Blayais,
in dem sich infolge des Orkans im Dezember letzten Jahres ein
schwerer Störfall ereignet hat. EdF besitzt enorme Überkapazitäten an
Atomstrom, die das Unternehmen auf dem europäischen Strommarkt
absetzen will.
Nachdem die  Stromkonzerne nach Branchenschätzung mehrere hundert
Millionen Mark für Werbung ausgegeben haben, versuchen sie für ihren
Billigstrom neue Vertriebswege aufzubauen über Kauf und
Versandhäuser. Die Billigstromfirmen reden bei der Werbung um neue
Kunden ausschließlich vom Preis. Veit Bürger: "Der Preis sagt nicht
die Wahrheit. Billiger Atomstrom geht auf Kosten der Sicherheit
bestehender Anlagen, deckt nicht die verursachten Umweltschäden und
ist nur durch die jahrzehntelange staatliche Förderung möglich".
Welche erschreckenden Folgen ein rigoroser Preiskampf für die
Sicherheit von Atomanlagen haben kann, hat der Unfall im japanischen
Tokaimura im September letzten Jahres gezeigt. Schlecht ausgebildetes
Personal hatte in einer Brennelementefabrik Sicherheitsbestimmungen
nicht beachtet und so einen schweren Unfall verursacht. Die Firma gab
zu, durch Billigkonkurrenz wirtschaftlich unter Druck gewesen zu sein
und aus Kostengründen Vorschriften umgangen zu haben. Veit Bürger:
"Je härter der Preiskampf, desto mehr gilt Profit vor Sicherheit. Bei
Atomkraftwerken kann das fatale Folgen haben."
Wie auf dem Telefonmarkt kann inzwischen jeder seinen
Stromversorger frei wählen. Durch eine Entscheidung für eine saubere
Energieversorgung kann jeder Stromkunde den Atomstromfirmen die rote
Karte zeigen. "Mit dem Wechsel zu einem umweltfreundlichen
Stromversorger kann der Stromkunde nicht nur persönlich aus der
Atomenergie aussteigen sondern leistet einen wertvollen Beitrag für
eine saubere und klimafreundliche Energieversorgung", so Veit Bürger.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Veit Bürger heute
unter der Telefonnummer 0171-8780 820 oder Pressesprecher Stefan
Schurig, Tel: 0171-8780 837. Internet: www.greenpeace.de

Original content of: Greenpeace e.V., transmitted by news aktuell

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