Jahresabschluss 2009
Ravensburger steigert Umsatz und Ergebnis in stabilen Märkten
Ravensburg (ots)
Stabile Nachfrage im Inland und in den meisten europäischen Märkten / frühzeitige Einsparungen sichern positive Ergebnisentwicklung / Nachfrage nach traditionellen Spielen steigt / Spieleland schreibt schwarze Zahlen
In insgesamt stabilen Märkten steigerte die Ravensburger Unternehmensgruppe im Jahr 2009 ihren konsolidierten Umsatz um 1,9 % auf 293,3 Mio. Euro. Während das Geschäft mit Spielen, Puzzles und Kreativprodukten im Inland und in den meisten europäischen Ländern konstant blieb, verringerten sich die Umsätze in Spanien, England, in der Schweiz und in Osteuropa aufgrund der Finanzkrise und wegen des starken Euros. Wachstum erzielte das Unternehmen hingegen mit Kinder- und Jugendbüchern sowie im Freizeitpark Ravensburger Spieleland. Das Jahresergebnis der Gruppe nach Steuern lag um 9,7 Mio. Euro über dem Vorjahr und belief sich auf 34,0 Mio. Euro. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 11,6 %. Diese Verbesserung begründete Vorstandssprecher Karsten Schmidt mit "vorausschauendem Kostenmanagement, einem starken Weihnachtsgeschäft und erheblichen nicht-operativen Sondereffekten."
Ravensburger Unternehmensgruppe
Wende im vierten Quartal
Der Start ins vergangene Geschäftsjahr wurde vor allem im Ausland, wo Ravensburger rund die Hälfte seiner Umsätze tätigt, von rückläufigen Spielwarenmärkten überschattet. Der Handel reagierte, baute Bestände ab, um Liquidität zu schonen, und bestellte weniger Ware. Der Umsatz des größten Geschäftsbereichs von Ravensburger Spiele, Puzzle, Beschäftigung lag per September 7 % unter Vorjahr. Diesen Rückstand holte der Bereich in seiner verkaufsstärksten Saison, dem vierten Quartal, mit 5 % Plus zum Vorjahr fast wieder auf und erreichte mit minus 2,5 % knapp die Zahlen des Vorjahres. Vor allem traditionelle Spiele und Kreativprodukte waren bei den Käufern gefragt.
Das Unternehmen hatte jedoch schon in der Jahresmitte für schwierige Zeiten vorgesorgt: Es fuhr Marketingbudgets und Warenbestände zurück und veranlasste den Abbau von Überstunden und Urlaubsüberhängen, um Personalkosten einzusparen. "Vorausschauendes Kostenmanagement und ein deutlicher Umsatzsprung im vierten Quartal haben uns geholfen, das Jahr 2009 mit einem guten Ergebnis abzuschließen", sagte Schmidt auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Finanzvorstand Jörg-Viggo Müller ergänzte: "Zudem hatten nicht-operative, positive Sondereffekte wie die Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen einen deutlichen Einfluss auf die Ergebnisentwicklung."
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstand der Ravensburger AG mit einer stabilen Umsatzentwicklung. Der Handel ordere zufriedenstellend, neue Produktlinien und Innovationen kämen gut an. Beim Ergebnis erwarte man jedoch einen Rückgang durch steigende Rohstoffpreise und durch Marketingbudgets, die nach den Sparmaßnahmen wieder erhöht würden. Außerdem fielen die nicht-operativen Sondereffekte des vergangenen Jahres weg.
Geschäftsbereich Spiele, Puzzles, Beschäftigung
Steigerungen bei traditionellen Spielen und Kreativprodukten 2009 erzielte die Unternehmensgruppe 77 % ihrer Umsätze mit Spielen, Puzzles und Kreativprodukten. Dort ging das Geschäft um 2,5 % auf 226,2 Mio. Euro zurück. Bei einer insgesamt stabilen Nachfrage in Deutschland und Westeuropa bremsten vor allem schwierige Marktbedingungen in Großbritannien, Spanien und der Schweiz die Umsatzentwicklung. Vorsorglich zurückgefahrene Marketingbudgets wirkten sich ebenfalls auf den Umsatz aus.
Dennoch legte das Unternehmen bei traditionellen Spielen um 3,5 % zu, vor allem bei Kinderspielen. In Deutschland, wo Ravensburger seit drei Jahren steigende Umsätze mit traditionellen Spielen verzeichnet, wuchs das Segment mit 7,6 % noch stärker. Hinter dieser Entwicklung verbirgt sich eine branchenweit einmalige Erfolgsstory: Das Elektronik-unterstützte Brettspiel für Kinder "Wer war´s?" hatte bereits im Jahr 2008 als "Kinderspiel des Jahres" erstmals ein "Spiel des Jahres" im Umsatz übertroffen. 2009 wiederholte der Bestseller seinen Erfolg und überholte im Umsatz sowohl das aktuelle "Kinderspiel des Jahres" als auch das aktuelle "Spiel des Jahres". Damit war "Wer war´s?" erneut das erfolgreichste Spiel auf dem deutschen Spielemarkt.
Auch mit Kreativprodukten wie "Malen nach Zahlen" und "Mandala Designer" erzielte Ravensburger im In- und Ausland ein Plus von 4,7 %. Der Umsatz mit Puzzles sank jedoch nach einer mehrjährigen Wachstumsphase um 9,2 %. Dies betraf weniger die 2D-Puzzles, sondern die puzzleball®-Reihe: Ihr fehlten zugkräftige Lizenzen, um die Zahlen des vergangenen Jahres zu erreichen.
Gelungener Start für Elektronik-unterstützte Spiele und Bücher Traditionelle Spiele und Elektronik sind für Ravensburger kein Widerspruch: Seit mehreren Jahren entwickelt das Unternehmen Produkte, die die Haptik traditioneller Spiele und die erweiterten Spielmöglichkeiten der Elektronik zusammenbringen. Intelligente Brettspiele wie "King Arthur" oder "Die Insel" machten den Anfang. Danach folgten die Elektronikunterstützten Kinderspiele "Wer war´s?" und "Wo war´s?", die seit dem Marktstart vor zwei Jahren mit insgesamt mehr als 500.000 verkauften Exemplaren zu Ravensburger Bestsellern wurden. Das jüngste Projekt ist das audiodigitale Lernsystem "tiptoi", das bereits vor seinem Erscheinungstermin im Herbst 2010 mit einem "toy innovation award" der Nürnberger Spielwarenmesse ausgezeichnet wurde und von Händlern gut vorbestellt wird.
Geschäftsbereich Kinder- und Jugendbuch
Mit leichtem Plus gegen den eigenen Erfolg angelaufen
In einem stark wachsenden Kinder- und Jugendbuchmarkt lief der Geschäftsbereich Kinder- und Jugendbuch 2009 gegen seinen eigenen Erfolg an: Nach Wachstumsraten durch Sondereditionen, die im Ravensburger Jubiläumsjahr 2008 veröffentlicht wurden, verbesserte er den Umsatz im letzten Jahr insgesamt um 0,5 % auf 61,7 Mio. Euro. Stärkstes Segment war mit 10,1 % Steigerung das Kinder- und Jugendsachbuch. Dies bewirkten vor allem Deutschlands erfolgreichste Sachbuchreihe "Wieso?Weshalb?Warum?" mit 3,7 % Wachstum und der erfolgreiche Start der neuen Sachbücher "Zauberklang des Meeres" und "Zauberklang des Dschungels". Auch die Kleinkindreihe "ministeps®" legte im vergangenen Geschäftsjahr um 4,9 % zu.
Ravensburger Spieleland
Spieleland schreibt schwarze Zahlen
328.000 Gäste kamen letztes Jahr ins Ravensburger Spieleland - rund 10.000 mehr als im Vorjahr. Das Besucherplus erreichte der Freizeitpark durch Verlängerung der Saison in die Vorweihnachtszeit hinein. Dies waren Herbst- und Weihnachtsmärkte, die an den Wochenenden stattfanden. Vor allem dadurch steigerte sich der Umsatz des Spielelandes um 2,2 % auf 7,1 Mio. Euro. Erstmals erzielte der Ravensburger Freizeitpark seit seiner Eröffnung vor 12 Jahren ein positives Jahresergebnis.
Ravensburger auf einen Blick:
Konsolidierter Umsatz 2009 (Ravensburger Gruppe): 293,3 Mio. Euro Jahresüberschuss / Umsatzrendite nach Steuern 34,0 Mio. Euro / 11,6 % Mitarbeiter gesamt: 1.405 Mitarbeiter Standort Ravensburg 797 Fotos und Text zum Herunterladen: www.ravensburger.de/web/redaktion/07025.html
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