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PM Rekordjahr für den Wiedehopf in der Döberitzer Heide

PM Rekordjahr für den Wiedehopf in der Döberitzer Heide
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Rekordjahr für den Wiedehopf: In der Döberitzer Heide wurden so viele Jungvögel beringt wie nie

Experten der Heinz Sielmann Stiftung haben in diesem Jahr 72 junge Wiedehopfe in der Döberitzer Heide beringt – ein neuer Höchststand seit Beginn der Erfassung. Die Auswertung bestätigt eindrucksvoll, welche Bedeutung die Döberitzer Heide als Lebensraum für die gefährdete Vogelart hat und wie erfolgreich die Schutzmaßnahmen der Stiftung wirken.

Der positive Trend ist das Ergebnis systematischer Arbeit. Seit fünf Jahren kontrollieren Vogelexperte Tim Funkenberg von der Heinz Sielmann Stiftung und der ehrenamtliche Vogelberinger Robert Stein regelmäßig Nistkästen, dokumentieren Bruterfolge und versehen Küken mit Ringen. Das diesjährige Monitoring markiert für die beiden einen besonderen Meilenstein: In 16 Gelegen stellten sie insgesamt 106 Eier fest und konnten später 72 Jungvögel sowie drei bisher unmarkierte Alttiere erfolgreich beringen. Zum Start des Monitorings im Jahr 2021 hatten Funkenberg und Stein noch 14 Küken beringt, 2024 waren es schon 58 Jungtiere. 2025 markiert nun einen neuen Spitzenwert.

„Wir freuen uns sehr über diese Entwicklung“, sagt Tim Funkenberg: „Sie zeigt, dass Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide ein idealer Lebensraum für Wiedehopfe ist. In der offenen und halboffenen Heidelandschaft finden die Vögel ein reichhaltiges Nahrungsangebot und geeignete Brutplätze. Mit der kontinuierlichen Pflege der Landschaft und dem gezielten Ausbringen von Nistkästen leisten wir einen spürbaren Beitrag dazu. So können die Vögel teilweise sogar zwei Bruten pro Jahr erfolgreich durchbringen.“

Besserer Schutz durch fundiertes Monitoring

Das Monitoring ist eine entscheidende Grundlage für die Natur- und Artenschutzmaßnahmen der Stiftung. Jeder gefundene Jungvogel erhält von den Experten einen kleinen leichten Metallring am Bein mit einer individuellen Kennnummer. Die Beringung und Kontrollen erfolgen zügig und mit größter Sorgfalt, damit die Altvögel die Versorgung ihrer Küken in wenigen Minuten fortsetzen können.

Anhand des Rings und entsprechender Wiederfunde lassen sich später Erkenntnisse über den Lebensweg jedes einzelnen Vogels sammeln. Wo und wann wurde er geboren, welche Route fliegt er im Herbst und Frühjahr, wie lange hat er gelebt? Zudem werden wichtige Erkenntnisse über die Brutbiologie gesammelt wie zum Beispiel Gelegegröße, Überlebensrate der Jungvögel und Anzahl an Bruten. Die Daten werden in der Beringungszentrale Hiddensee zusammengetragen. Für die Wissenschaft und den Naturschutz liefern sie wichtige Einblicke in langfristige Populationsentwicklungen, Gefährdungsursachen und vieles mehr.

Brandenburg trägt besondere Verantwortung

Der Wiedehopf ist wärmeliebend und auf strukturreiche, offene bis halboffene Landschaften angewiesen. Er jagt überwiegend am Boden in trockenen, sonnigen Bereichen mit kurzen Grasstrukturen und vegetationsfreien Stellen nach großen Insekten wie Heuschrecken und Käfern. Solche Bedingungen findet der Wiedehopf besonders in den Brandenburgischen Heidelandschaften und Sandrasen vor. Tatsächlich ist Brandenburg für die Art in Deutschland von zentraler Bedeutung, etwa die Hälfte des bundesweiten Bestands brütet hier.

Ohne menschliche Eingriffe wachsen Heidelandschaften schnell zu und verlieren ihren Offenlandcharakter. Es braucht daher regelmäßige naturschutzfachliche Landschaftspflege, um sie artenreich und offen zu halten. Die Döberitzer Heide ist dafür ein Lehrbuchbeispiel: Hier hat die Heinz Sielmann Stiftung seit 2010 wilde Pflanzenfresser wie Wisente und Przewalski-Pferde angesiedelt und extensive Beweidungskonzepte mit Nutztieren wie Rindern und Schafen entwickelt. Die Weidetiere helfen seitdem dabei, die für den Wiedehopf und viele weitere gefährdete Arten lebenswichtige Offenlandschaft zu erhalten.

Wiedehopf verbringt die kalte Jahreszeit in Afrika

Wer den Wiedehopf in der Döberitzer Heide beobachten möchte, hat die besten Chancen zur Balzzeit im April und Mai oder im Juli, wenn die Jungvögel flügge werden und mit den Eltern auf Nahrungssuche gehen. Ab Mitte August zieht der Wiedehopf in seine Überwinterungsgebiete nach Afrika. Für Tim Funkenberg kommt jetzt die Zeit zum Saubermachen: „Die Abwesenheit der Wiedehopfe im Herbst und Winter nutzen wir, um die Nisthilfen für die Rückkehr der Vögel ab Ende März vorzubereiten.“

Mehr über Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide erfahren Sie hier.

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Florian Amrhein
Pressesprecher
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