All Stories
Follow
Subscribe to Westfalenpost

Westfalenpost

Westfalenpost: Skandal oder normal?
Kommentar von Martin Korte zur Ministerin Schulze Föcking

Hagen (ots)

Schön sind sie nicht, die Bilder aus dem Stall der neuen NRW-Landwirtschaftsministerin Schulze Föcking. Verletzte, blutende Ferkel in verdreckter Umgebung sieht niemand gern. Aus den Zuständen einen Skandal zu kreieren oder darin die erste Bewährungsprobe der Landesregierung zu sehen, geht jedoch deutlich zu weit. Ob die Verhältnisse auf dem Hof der Ministerin rechtswidrig sind, muss sich erst noch erweisen. Sie spiegeln allerdings die beklagenswerte Realität der Nutztierhaltung in Deutschland wider. Was Verbraucher ekelig finden, ist für viele Veterinäre und Landwirte leider Alltag. Selbstverständlich könnte es den Schweinen (und dem Geflügel) hierzulande deutlich besser gehen. Werden sie in Massen auf engem Raum gehalten, sind sie anfälliger für Krankheiten und Kanibalismus. Die Verbraucher könnten sich eigentlich denken, dass Tierwohl-Aspekte in den Hintergrund geraten, wenn das Kilogramm Schweinenacken an der Supermarkt-Theke 2,77 Euro kostet. Wenn Lebensmittel billig sein sollen, dann hat das Konsequenzen. Frau Schulze Föcking ist Teil des Systems. Allerdings hat sie es als neue Ministerin nun in der Hand, Vorbild zu sein und nicht nur auf die Zustände in ihrem eigenen Stall einzuwirken, sondern auf den Höfen in ganz NRW. Und auf die Kunden: Wer nicht bereit ist, für Fleisch mehr zu zahlen, muss sich über verletzte Ferkel nicht wundern.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original content of: Westfalenpost, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalenpost
More stories: Westfalenpost
  • 12.07.2017 – 18:59

    Westfalenpost: Vetorecht gegen Firmenübernahmen

    Hagen (ots) - Made in Germany steht für höchste Ingenieurkunst. Genau deshalb ist Deutschland wirtschaftlich so erfolgreich. Unsere Weltmarktführer haben nur dann im globalen Wettbewerb die Nase vorn, wenn sie ihren technologischen Vorsprung bewahren können. Das ist nicht ganz leicht und erfordert ein Höchstmaß an Innovationen. Jetzt könnte man meinen, dass die Verordnung des Bundes, die einen Ausverkauf von ...

  • 12.07.2017 – 18:58

    Westfalenpost: Entwicklung der Schülerzahlen

    Hagen (ots) - So schnell ändern sich die Perspektiven: Seit Jahren kalkulieren Stadtplaner und Bildungspolitiker mit deutlich sinkenden Schülerzahlen, jetzt erzählt ihnen die Bertelsmann Stiftung, dass sie auf dem Holzweg sind. Weil die Geburtenrate seit 2012 kontinuierlich steigt (wenn auch nur langsam) und weil hunderttausende Flüchtlinge in unser Land gekommen sind, müssen in Zukunft viel mehr junge Menschen ...